Es gibt kaum noch Unternehmen, auf deren Agenda Nachhaltigkeit und Klimaschutz nicht ganz oben stehen. Dafür sorgen nicht nur gesetzliche Vorschriften, sondern auch Anforderungen von Mitarbeitenden, Kundinnen und Kunden sowie der Druck der Gesellschaft und nicht zuletzt von Investorinnen und Investoren. Die Herausforderungen und Ziele, die sich hinter ESG (Environmental, Social, Governance) verbergen, sind nicht neu. Dazu gehören beispielsweise:
- Ressourcenverbrauch: Unser Planet ist überlastet. Lebten die Menschen in allen Ländern wie in Deutschland, bräuchte es drei Erden, um unseren Ressourcenbedarf zu decken.
- Soziale Ungleichheit: Die Corona-Pandemie und internationale Konflikte haben Armut und Hunger in den vergangenen Jahren global verstärkt und sozial schwächere Schichten überproportional getroffen.
- Fehlende Governance-Strukturen: Korruption verursacht weltweit einen jährlichen Schaden von 1,5 bis 2,0 Billionen US-Dollar, so eine Schätzung des IWF vor wenigen Jahren.
Neu ist jedoch der akute Handlungsdruck: Die ESG-Regulatorik entwickelt sich in hoher Geschwindigkeit. Sie stellt Unternehmen vor immer neue Transparenzpflichten – und damit immer wieder ganze Unternehmensstrategien auf den Prüfstand. Es gilt, die strategischen Gelegenheiten in der Pflichtaufgabe zu identifizieren, zum Beispiel durch die Stärkung der Lieferkette. Denn Nachhaltigkeit verändert auch den Wert von Unternehmen. Investoren strafen bereits heute Unternehmen ab, die ESG nicht in ihre Strategie integrieren: Von zwei Unternehmen mit identischen finanziellen KPIs wird das mit der besseren Nachhaltigkeitsstrategie als das mit der besseren Wertsteigerung gesehen.
Klar ist, dass nur die nachhaltige Transformation der Wirtschaft der Gesellschaft eine lebenswerte Zukunft und Umwelt sichern kann. Bei der Suche nach einer erfolgreichen Strategie und einer nachhaltigen Entwicklung stehen viele Unternehmen jedoch noch am Anfang, denn die Umsetzung der Transformation ist komplex.