Die internationale EY-Organisation besteht aus den Mitgliedsunternehmen von Ernst & Young Global Limited (EYG). Jedes EYG-Mitgliedsunternehmen ist rechtlich selbstständig und unabhängig und haftet nicht für das Handeln und Unterlassen der jeweils anderen Mitgliedsunternehmen. Ernst & Young Global Limited ist eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung nach englischem Recht und erbringt keine Leistungen für Mandanten.
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Eine der wesentlichen Reaktionen auf diese veränderte Sicherheitslage ist die EU-Richtlinie 2022/2555, im Folgenden kurz „NIS2“ genannt. Aus dieser Richtlinie ergeben sich erhebliche Veränderungen sowohl auf staatlicher Ebene als auch für von der Richtlinie betroffene Unternehmen beziehungsweise Unternehmensteile.
Während sich so manche Diskussion rund um NIS2 auf die stetig zunehmende Regulierung und die damit verbundenen Kosten fokussiert, ist diese Sichtweise hier vielleicht etwas zu kurz gegriffen. Denn Regulierung kann auch eine Chance sein, und das gilt für die NIS2-Richtlinie ganz besonders.
NIS2 im Kontext der aktuellen Sicherheits- und Bedrohungslage
Die vergangenen Jahre waren für Unternehmen wie auch für die Menschen, die diese Unternehmen ausmachen, eine einzigartige Serie an Herausforderungen – und ein Ende ist nicht abzusehen. Ganz im Gegenteil, wir spüren in immer stärkerem Maße sowohl die gegenseitigen Verstärkungseffekte zwischen einzelnen Phänomenbereichen als auch den Einfluss komplett neuartiger Technologien. Auch aus Sicht der Cybersicherheit und der Cyber Response haben sich binnen kurzer Zeit gleich mehrere Paradigmenwechsel vollzogen. Es ist voraussehbar, dass weitere folgen werden.
Während insbesondere seit 2019 für mehrere Jahre zunächst die massive Professionalisierung von Cyber-Crime-Akteuren, verbunden mit Phänomenen wie „Crime as a Service“ (CaaS), das zentrale Thema der Cybersicherheit waren, stehen mittlerweile andere, deutlich folgenreichere und komplexere Themen im Fokus.
Der wohl wichtigste Aspekt sind aus heutiger Sicht aber natürlich die Auswirkungen der Kriege und weiterer, teils gewaltsam ausgetragener Konflikte, die unsere Welt derzeit so grundlegend erschüttern. Diese Konflikte bringen unglaubliches menschliches Leid mit sich, ihre Auswirkungen sind aber auch weit jenseits der geografischen Grenzen von Krisengebieten spürbar.
Ein Grund dafür ist die zunehmende Tendenz international agierender Akteure, sowohl die Konflikte selbst als auch die resultierende politische und gesellschaftliche Unsicherheit für ihre eigenen Zwecke zu missbrauchen. Und diese Akteure sind bei weitem nicht mehr nur Nationalstaaten oder deren Interessenvertretungen.
Die gezielte, verdeckte Beeinflussung der öffentlichen Meinung, oft hin zu immer extremeren Positionen, die Manipulation demokratischer Wahlen und die Durchführung von Sabotageoperationen sind nur einige Beispiele für Phänomene, die binnen kürzester Zeit von theoretischen Risikoszenarien und Einzelphänomenen zur nahezu alltäglichen Medienmeldung mutiert sind. Und das, obwohl nur ein vergleichsweise kleiner Teil der tatsächlichen Vorfälle überhaupt die Öffentlichkeit erreicht.