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Der Ausbau des schnellen Internets stellt die Beteiligten in Deutschland vor neue Herausforderungen. Wo es klemmt und was jetzt zu tun ist.
Überblick
Der Ausbau des Glasfasernetzes in Deutschland ist weiterhin unzureichend.
Die Nachfrage nach Förderung beim Glasfaserausbau bleibt hoch, doch die Förderpraxis stößt auf Kritik.
Eine EY-Studie empfiehlt vier Maßnahmen zur Beschleunigung des Glasfaserausbaus in Deutschland.
Produktive Unternehmen in der Stadt und auf dem Land, eine digitalisierte Verwaltung, Homeoffice, Cloud-Dienste und Online-Lernen: Für Unternehmen, Bürger und Verwaltungen ist ein schnelles, sicheres und zuverlässiges Internet entscheidend für die Wettbewerbsfähigkeit, Innovation und Lebensqualität. Die leistungsfähigste Technologie für die Breitbandversorgung in Deutschland ist Glasfaser. Doch der Ausbau der Netze kommt seit Jahren nur schleppend voran. Noch immer verfügen 65 Prozent der Haushalte über keinen Glasfaseranschluss. Damit landet Deutschland beim Ausbau bis zum Kunden im Vergleich zu vielen anderen Industrieländern auf den hinteren Plätzen. Um zu ergründen, wo es hakt und was sich verbessern ließe, hat sich EY bei jenen umgehört, die den Breitbandausbau vor Ort in geordnete Bahnen lenken sollen. Überbordende Bürokratie, mangelnde Kommunikation und Intransparenz sind nur einige ihrer Probleme.
Ausbau kommt nur schleppend voran
65 %
der Haushalte in Deutschland verfügen über keinen Glasfaseranschluss.
Der Breitbandausbau ist in Deutschland Ländersache. Die Breitbandkoordinationsstellen stimmen im Auftrag der Bundesländer die Ausbauvorhaben vor Ort mit den Telekommunikationsunternehmen ab und kümmern sich um die Finanzierung und Förderung. Knapp ein Drittel aller eingeladenen Breitbandkoordinatoren haben an der EY-Umfrage teilgenommen.
Die Ergebnisse der Studie sind ernüchternd. Zwar sind sich die Breitbandkoordinatoren weitgehend einig, dass nur der flächendeckende Ausbau der Glasfasertechnologie die Breitbandversorgung in Deutschland sichert, den aktuellen Ausbaustand des Glasfasernetzes bezeichnen jedoch mehr als zwei Drittel als schlecht bis sehr schlecht.
EY Studie: Glasfaserausbau 2023
85 Prozent der Befragten sind sich einig, dass Glasfaseranschlüsse bis in die Gebäude (FTTB/H) die einzige zukunftsfähige Technologie für Breitband-Internet sind. Trotzdem kommt der Ausbau von Glasfaser in Deutschland nur langsam voran. Das zeigen Ergebnisse einer aktuellen Studie von EY zum Glasfaserausbau in Deutschland.
Koordinatoren bemängeln Bürokratie und Intransparenz bei Förderprogrammen
Bis 2030 sollen alle Haushalte in Deutschland flächendeckend mit Glasfaseranschlüssen versorgt sein, so das Ziel der Bundesregierung. Doch ohne staatliche Förderprogramme – so die Befürchtung – wird der Glasfaserausbau nicht schnell genug vorankommen, vor allem in Regionen, in denen der Ausbau für Telekommunikationsunternehmen unrentabel ist. Im Jahr 2023 hat die Regierung die Gigabitförderung, die die Kommunen beim Glasfaserausbau unterstützt, daher neu ausgerichtet. Zwei Drittel der befragten Koordinatoren wollen die Förderung in Anspruch nehmen oder haben dies bereits getan. Dennoch bemängeln viele von ihnen das Förderangebot als zu bürokratisch und intransparent. Sie kritisieren zudem, dass die Fördermittel pro Bundesland jährlich begrenzt sind.
Schlechte Noten für die Gigabitförderung
20 %
der Koordinatoren für Breitband bewerten die Gigabitförderung der Bundesregierung nur mit gut oder sehr gut.
Ein zentrales Infrastruktur- und Maßnahmenregister kann helfen, den Glasfaserausbau effizienter, wirtschaftlicher und schneller zu gestalten.
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Den Breitbandkoordinatoren ist eine enge Abstimmung mit den Telekommunikationsunternehmen wichtig, um Mehrkosten und den Überbau, also den doppelten Ausbau konkurrierender Netzbetreiber, zu vermeiden. In der Umfrage zeigte sich jedoch nur ein Drittel der Befragten mit der Zusammenarbeit zufrieden. Parallel dazu hat sich die Zahl der Telekommunikationsanbieter im Vergleich zum Vorjahr erhöht, was größeren Koordinationsaufwand bedeutet.
Strategien, um Glasfaser-Internet in einer höheren Geschwindigkeit zur Verfügung zu stellen
Die Situation des Glasfaserausbaus in Deutschland ist aus Sicht der Breitbandkoordinatoren komplex und herausfordernd. Trotz der Fortschritte bei der Gigabitförderung 2.0 besteht ihren Angaben zufolge bei Bürokratie, Prozessen und Flexibilität Luft nach oben. Als Ergebnis der Studie empfiehlt EY vier Maßnahmen, die den flächendeckenden Glasfaserausbau in Deutschland beschleunigen werden:
Die Rolle der Breitbandkoordinatoren sollte zu einer aktiv steuernden Koordinationsstelle weiterentwickelt werden. Diese verfügt dann auch über die heute fehlenden Werkzeuge, um den Überbau zu vermeiden und Ausbauangebote mit der höchsten Flächendeckung umzusetzen.
Ein zentrales Infrastruktur- und Maßnahmenregister kann helfen, den Ausbau effizienter, wirtschaftlicher und schneller zu gestalten. Daher muss das Ende 2022 eingeführte Gigabit-Grundbuch der Bundesnetzagentur weiterentwickelt werden, um die Fortschritte transparent aufzuzeigen.
Die Zusammenarbeit zwischen Kreisen und Bundesländern muss intensiviert werden. Hierzu sollte der bundesweite Erfahrungs- und Informationsaustausch über Gremien intensiviert werden. Ziel sollte ein nationaler Standard im Umgang mit Glasfaserprojekten sein.
Die Gigabitförderung des Bundes muss weiterentwickelt werden, um den eigenwirtschaftlichen Glasfaserausbau der Netzbetreiber an relevanten Stellen bedarfsgerecht zu ergänzen. Dies ist umso notwendiger, als heiß diskutierte Überbautendenzen in besonders attraktiven Lagen stetig zunehmen.
Fazit
Die Bundesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, Deutschland bis 2030 flächendeckend mit Glasfaseranschlüssen zu versorgen. Ohne staatliche Förderung wird das nicht gelingen. Noch immer haben zwei Drittel aller Haushalte keinen Zugang zum Glasfaser-Internet und der Ausbau geht nur schleppend voran. In der jüngsten EY-Umfrage bemängeln Breitbandkoordinatoren das Förderangebot als bürokratisch und intransparent. Auch die Abstimmung mit den Netzbetreibern läuft noch nicht rund. Mehr Befugnisse für die Koordinatoren vor Ort, ein bundesweiter Erfahrungsaustausch, ein zentrales Register und eine angepasste Förderung könnten den Ausbau beschleunigen.