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Für Asset-Manager und Asset Owners ist es wichtig, Biodiversitätsfaktoren in den Anlageprozess und in das Risikomanagement zu integrieren, um regulatorische Anforderungen zu erfüllen, Risiken zu minimieren und neue Chancen zu realisieren. Frühzeitige Maßnahmen können Verluste vermeiden und neue Geschäftsfelder erschließen.
Daten und Metriken zur Biodiversität
Um die Biodiversität effektiv in den Investitionsprozess zu integrieren, ist es entscheidend, sie messbar zu machen. Nur durch verlässliche Daten und präzise Metriken lassen sich die Auswirkungen auf Ökosysteme und Artenvielfalt wirklich verstehen und bewerten – doch genau hier liegen erhebliche Herausforderungen im Umgang mit Biodiversität. Die Vielzahl von Datenanbietern und die mangelnde Offenlegung von Standort- und Naturdaten durch Unternehmen erschweren eine verlässliche Bewertung. Es gibt keine einheitliche Marktpraxis und oft fehlen Standortdaten, um Risiken präzise zu erfassen.
Um sich im unübersichtlichen Umfeld der Datenprovider zurechtzufinden, hat EY eine umfassende Analyse von über 37 Anbietern durchgeführt. Die Untersuchung bietet Einblicke in die Biodiversitätsmetriken und -standards der verschiedenen Provider und schafft eine Vergleichsgrundlage für Nutzer. Sollten Sie Interesse an dieser Analyse und an unserer Grafik haben, die die Bandbreite der Ansätze und die Messung von Biodiversitätsfaktoren darstellt, kommen Sie gerne auf uns zu.
Neben der Analyse bestehender Datenprovider gibt es stetig neue Entwicklungen und innovative Ansätze, um Biodiversitätsrisiken messbar zu machen, etwa Geodatensätze zur Messung von Biodiversitätsrisiken, die mithilfe von Weltraumtechnologien detaillierte Daten über die Erde liefern. Dazu zählen sichtbare, thermische, Radar- und Lasertechnik-Daten. Sie bieten neue Möglichkeiten, Biodiversität zu quantifizieren und Risiken zu erkennen, die zuvor nur schwer zugänglich waren.
Um Biodiversitäts-Impacts standardisiert darzustellen und messbar zu machen, sind etablierte Indikatoren entscheidend – auch wenn der Markt bisher wenig Standardisierung bietet. Erste Metriken, die sich abzeichnen, sind beispielweise MSA (Mean Species Abundance), PDF (Potentially Disappeared Fraction) oder STAR (Species Threat Abatement and Restoration). Während MSA ein Indikator für die die Integrität von Ökosystemen in Bezug auf Artenvielfalt ist und PDF das potenzielle Aussterberisiko von Arten spiegelt, misst STAR Bedrohungs- und Restaurationspotenziale in Bezug auf Arten in einem festgelegten Areal. Diese Kennzahlen lassen sich anschließend zu messbaren Größen für Unternehmen zusammenführen, etwa einem Biodiversity Footprint, der zeigt, wie stark die Artenvielfalt durch Unternehmensaktivitäten beeinträchtigt wird. Der Footprint ermöglicht Vergleiche zwischen Unternehmen, indem er Biodiversitätsverluste auf eine standardisierte Kennzahl wie Umsatz oder Output-Units bezieht.
Zusätzlich zu spezifischen Metriken gibt es andere Ansätze zur Integration der Biodiversität in das Asset-Management. So kann der Biodiversitäts-Impact durch Fokussierung auf biodiversitätsintensive Sektoren, sektorspezifische Indikatoren oder die Ausrichtung an den UN-SDGs gemessen werden. Diese Ansätze helfen, die komplexen Einflüsse von Unternehmen auf die Natur besser abzubilden.
Ambitionsniveau und Integration
Um Biodiversitätsaspekte in die Investmentpraxis einzubinden, können Asset-Manager fünf Ambitionsniveaus verfolgen, von Compliance bis hin zur umfassenden Wertgenerierung. Je nach Ambitionsniveau reicht das Engagement von der Erfüllung regulatorischer Anforderungen über die Identifikation von Chancen bis hin zur langfristigen Optimierung des Biodiversitätswertes für alle Stakeholder.