Dabei kommen unterschiedliche Hebel in Frage.
Optimierung der Herstellungskosten (COGS) für bessere Bruttomargen
Unternehmen sollten regelmäßig ihre Kosten bewerten und nach Optimierungspotenzialen suchen. Mehr Flexibilität bei den Personalkosten (etwa durch Kurzarbeit, Einstellungsstopps oder Beendigung befristeter Verträge) oder Maßnahmen zur Senkung der Herstellungskosten (englisch Cost of Goods Sold, kurz COGS). Strategische Beschaffung und eine passgenaue Auswahl von Zulieferern können die Kosten für Rohstoffe und Dienstleistungen reduzieren und gleichzeitig die Lieferkette sichern. Mögliche Schritte sind eine Konsolidierung der Lieferanten, die Nutzung von Mengenrabatten und der Ausbau der Lieferantenbeziehungen, um bessere Konditionen zu gewährleisten.
Die Portfoliooptimierung hilft dabei, Produkte mit niedrigen Margen zu identifizieren und solche einzustellen, die nicht zum Kernangebot zählen. Das senkt Komplexität und Kosten. Make-or-Buy-Entscheidungen vergleichen die interne Produktion von Waren oder Dienstleistungen mit einem Bezug von außen. Auch eine Überprüfung von Standorten ist nützlich. Veränderungen können die Effizienz verbessern, Vorlaufzeiten verkürzen, Kosten verringern, Umweltbelastung reduzieren und Wettbewerbsfähigkeit ausbauen.
Unter dem Strich steht eine Verbesserung der Bruttomarge, die wiederum Ressourcen für die strategische Transformation freimacht. Der Einsatz von Automatisierung und Künstlicher Intelligenz gehört ebenfalls zu den Stellschrauben für eine verbesserte Produktivität. Optimierungen im Vertrieb, etwa bei der Preisgestaltung oder beim Forderungsmanagement, bieten zusätzliches Potenzial.
Rationalisierung der strukturellen Kosten zur Verbesserung der Nettomarge
Vertriebs- und Verwaltungskosten (englisch Selling, General and Administrative, kurz SG&A) können ebenfalls bei der Finanzierung der Transformation helfen. Eine Prüfung des Betriebsmodells kann Ineffizienzen und Überschneidungen identifizieren, die sich beseitigen lassen. Automatisierung und Künstliche Intelligenz ersetzen viele manuelle administrative Aufgaben, so dass Ressourcen für Innovation und strategische Entscheidungen genutzt werden können.
Prozesse zu standardisieren und zu harmonisieren, spart Kosten, verbessert die Effizienz und macht viele Vorgänge transparent. Wichtig ist auch der Blick auf Liquidität, zum Beispiel indem eine mögliche Optimierung der Steuerbelastung oder Sparmaßnahmen wie Reisebeschränkungen und Ausgabenbegrenzungen geprüft werden.
Working Capital und strategischen CapEx im Blick
Ein effizientes Management des Working Capital ist entscheidend für die interne Finanzierung. Die Reduzierung von Lagerbeständen kann Kapital freisetzen, etwa durch verbesserte Supply-Chain-Strategien, Logistik und Beschaffungsmodelle. Ein robuster Forderungseinzug verbessert den Cashflow, genauso wie die Trennung von Bereichen, die nicht zum Kerngeschäft gehören. Alternative Investitionsmodelle, die Nutzung von Ausrüstung gemeinsam mit Partnern oder die Auslagerung von Funktionen können ebenfalls Kosten sparen und die Flexibilität verbessern.