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Fit für die Zukunft: Wie die "IT Operating Model"-Trends 2025 aussehen

M&A Unternehmenstransaktionen sind ein sehr geeigneter Zeitpunkt für die nachhaltige Optimierung des IT Operating Models (ITOM).


Überblick

  • Im Zuge der Digitalisierung gewinnt die IT zunehmend an strategischer Bedeutung und wird zu einem gleichwertigen Ansprechpartner für das Business.
  • Künftig ist eine besonders enge Zusammenarbeit zwischen Business und IT gefragt – beispielsweise angesichts der Trends hin zur Multi-Cloud-Nutzung und Prozessautomatisierung.
  • IT Operating Modelle der nächsten Generation können M&A Transaktionen flexibel unterstützen.

Naht das Ende der klassischen IT-Funktion? Es steht außer Frage, dass sich die IT als technischer Dienstleister für den Betrieb und die Unterstützung von Geschäftsprozessen einem Wandel unterzieht. Denn im Zuge der Digitalisierung gewinnt sie zunehmend an strategischer Bedeutung. Sie bewegt sich weg vom klassischen IT-Dienstleistungsbetreiber und verwandelt sich stattdessen in einen gleichwertigen Ansprechpartner für das Business bezüglich des strategischen Umgangs mit neuen Technologien, Cybersecurity sowie Prozess- und Geschäftsoptimierung. Eine Studie von Gartner sagt voraus, dass bis 2023 mindestens 30 Prozent der Chief Information Officers (CIOs) nach ihrem direkten Mehrwert für das Business beurteilt werden (Gartner, 2021).

Outsourcing von IT Service Delivery ist nach wie vor im Trend

Bei klassischen IT-Aufgabengebieten wie zum Beispiel IT User Support, Application Development und Wartung sowie Infrastrukturbetrieb geht der Trend nach wie vor in Richtung Outsourcing (Mordor Intelligence, 2021). Diese Aufgabenfelder werden häufig extern gesourced, da es anderswo günstigere Anbieter gibt, die viel Erfahrungen in der Serviceerbringung haben. Die klassische IT-Funktion wird also künftig damit nicht obsolet werden, aber der Fokus der IT wird sich verstärkt auf strategisch ausgerichtete Businessziele, Innovation und das Erarbeiten eines nachhaltigen Marktvorteils richten. Hierbei liegt der Fokus der selbst erbrachten IT-Fähigkeiten auf dem Business Partnering, dem Demand Management, der Enterprise- und Lösungsarchitektur sowie der Governance und IT Security.


Der Fokus der IT wird sich künftig verstärkt auf strategisch ausgerichtete Businessziele, Innovation und das Erarbeiten eines nachhaltigen Marktvorteils richten.



Entwicklung des Cloud-Marktes und Prozessautomatisierung: Treibt dies die Konvergenz von IT-Funktion und Business?

Der Trend, den klassischen IT Supply, also den Betrieb, die Entwicklung, die Wartung und den Support von IT-Services, nicht mehr selbst zu erbringen, sondern einzukaufen, wird auch durch das rasante Wachstum des Cloud-Marktes mit jährlichen Wachstumsraten von über 12 Prozent unterstrichen. Damit steht der Fachbereich der Unternehmen vor der Herausforderung, die geeignetste Lösung auszuwählen, das Skalierungspotenzial bestmöglich auszunutzen und den Zugriff auf die Cloud durch die IT absichern zu lassen. Die Trends hin zur Multi-Cloud-Nutzung basierend auf Native-Cloud-Lösungen, also zur Nutzung mehrerer Cloud-Anbieter, die mit hochmodularen Microservice-Architekturen operieren, erfordert aber auch weiterhin eine enge Zusammenarbeit zwischen Business und IT, um die Auswahl, Preisarbitrage und das Risiko solcher Lösungen zu managen. Zusätzlich ist die IT als Business Partner für die intelligente Prozessautomatisierung im Unternehmen mehr denn je gefragt.
 

Cybersecurity als Frontrunner auf den Prioritätenlisten der CIOs

Obwohl das Thema Cybersecurity häufig die Schlagzeilen bestimmt, wiegen sich viele Unternehmen zu sehr in Sicherheit und tätigen kritische Investitionen meist erst, wenn es zu spät ist. Laut den gängigen Marktbeobachtern ist Cybersecurity Analytics ein Themengebiet, das durch die fortschreitende Digitalisierung immer relevanter wird. Die frühzeitige Erkennung, Klassifizierung und Bekämpfung von Bedrohungen sowie ein vorausschauender Schutz vor potenziellen Schwachstellen, sind für die Gewährleistung der betrieblichen Kontinuität eines zunehmend digital vernetzen Unternehmens unentbehrlich geworden.
 


Cybersecurity: Viele Unternehmen tätigen kritische Investitionen erst wenn es bereits zu spät ist.



Synergie zwischen Operating Model und Unternehmenskultur

In den nächsten Jahren werden Innovation, der Erwerb von Wettbewerbsvorteilen, ein schnelles Reaktionsvermögen und Anpassungsfähigkeit an individuelle Kundenwünsche immer wichtiger für die IT. Um für diese Zielsetzungen gut aufgestellt zu sein, sollten sich die IT und der Fachbereich einer agilen Unternehmenskultur zuwenden und produktorientiert wie auch agil zusammenarbeiten. Um die Vorteile von Scrum, SAFe, DevOps und kontinuierlichem Lernen ausschöpfen zu können, benötigen Firmen die richtige Unternehmenskultur in der Zusammenarbeit zwischen Business und IT: eine produktzentrische Kultur, die Kursveränderungen, kurze Arbeitszyklen, Knowledge Sharing und 360-Grad-Feedback unterstützt. Hierbei ist es hilfreich, sich mit den richtigen Tools auszustatten. Digital-Collaboration-Plattformen wie beispielsweise Trello, Mural oder Microsoft Teams können die Effektivität und Kreativität in der Zusammenarbeit erhöhen.

Wie unterstützt ein IT Operating Model der nächsten Generation eine Transaktion?

Eine Transaktion stellt meist viele Bereiche des IT Operating Models auf den Prüfstand. Hierdurch ist ein Fenster für Optimierungsinitiativen gegeben. EY-Parthenon ist ein erfahrener Partner im IT Target Operating Model Design und unterstützt Unternehmen bei der strategischen Neuausrichtung und bei der Entwicklung einer handfesten Roadmap zum jeweiligen Zielbild. Neben der Berücksichtigung aktueller Trends gehören zehn Bausteine in jede Analyse eines IT Operating Models.

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Im Hauptfokus des IT Operating Models stehen die IT-Landschaft, also Applikationen und Infrastruktur, sowie die IT-Organisation und die damit verbundene Unternehmenskultur, Prozesse und Governance. Dieser Kern des Operating Models wird durch eine Transaktion verändert. Handelt es sich um einen Share Deal oder um einen Asset Deal? Soll das Target autark bleiben? Welche Services werden selbst erbracht, welche eingekauft?
 

Mit welchen Lieferanten arbeitet das Unternehmen dann? Und wie gut ist es in einzelnen Bereichen aufgestellt? Wurden im Bereich Sourcing die Synergiepotenziale bei den Dienstleister- und Lizenzverträgen identifiziert? Wurde das Einkaufsvolumen neu geschnitten und die Neuverhandlung der Verträge in die Wege geleitet?
 

Maßgeblich ist auch wie die IT-Governance, die IT-Organisationen und die IT-Prozesse der beiden Operating Models, beispielsweise bei einer Post-Merger Integration, zusammengebracht werden können. Welche Verantwortlichen braucht man, um die Prozesse auszuführen oder Fähigkeiten bereitzustellen? Wo lassen sich Automatisierungspotenziale im Bereich IT Operations und Support identifizieren? Lässt der Reifegrad der IT-Organisation ein erfolgreiches Outsourcing zu? Ermöglichen der Abschreibungsstand der Hardware und der laufende Softwarestand einen schnellen Schritt in die Cloud?



Fazit

Auch wenn klassische IT-Aufgabengebiete künftig weiterhin häufig extern gesourced werden, spielt die eigene IT-Fachabteilung eine wichtige Rolle. Sie tritt verstärkt als gleichwertiger Ansprechpartner des Business auf und ist in strategische Unternehmensentscheidungen involviert. Für Unternehmen ist es daher wichtig, ihr IT Operating Model fit für die Zukunft zu machen.


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