Der Bedarf an und damit die Kosten für das Engpassmanagement haben sich zwischen 2015 und 2021 von 1,1 Mrd. Euro auf 2,3 Mrd. Euro p. a. mehr als verdoppelt. Dieser Trend lässt sich aus den verfügbaren Daten der Bundesnetzagentur für das erste Halbjahr 2022 bestätigen. Im ersten Halbjahr 2022 liegen die Kosten für Netzengpassmanagement mit knapp 2,2 Mrd. Euro bereits auf einem ähnlichen Niveau, wie für das Gesamtjahr 2021. Aus den historischen Daten ergibt sich, dass je GWh volatiler Erzeugung 0,15 GWh Engpassmanagement-Maßnahmen notwendig waren. Bei den definierten Ausbauzielen von volatilen Erzeugungsträgern, werden die Kosten für das Netzengpassmanagement zu einem spürbaren Kostenbestandteil an den Netzentgelten.
Die Beschleunigung des Netzausbaus ist grundlegend für die Energiewende. Der durchschnittlich erforderliche Zubau von knapp 900 km pro Jahr zur Umsetzung des Netzentwicklungsplans auf der Ebene des Übertragungsnetzes wird mit realisierten 260 Kilometer pro Jahr deutlich unterschritten. Eine Beschleunigung der Genehmigungsprozesse ein wichtiger Erfolgsfaktoren. In den Verteilnetzen kann der definierte Netzausbaubedarf gemäß dena-Verteilnetzstudie erreicht werden. Jedoch ist hierbei festzuhalten, dass der Netzausbaubedarf auf Basis der Studie aufgrund der angepassten Klima- und Ausbauziele als Untergrenze zu werten sind.
Die Versorgungssicherheit der Stromnetze hat sich trotz des hohen Zubaus dezentraler Erzeugungsanlagen sowie der Elektrifizierung der Sektoren Wärme und Verkehr nicht verschlechtert. Die Stromversorgung ist in Deutschland im Vergleich mit anderen Industriestaaten noch sehr hoch. Einen Beitrag zur Versorgungssicherheit leistet auch das Netzengpassmanagement. Hier ist festzustellen, dass die Kosten für das Netzengpassmanagement stetig gestiegen sind. Die Kosten haben sich zwischen 2015 und 2021 von 1,1 Mrd. Euro auf 2,3 Mrd. Euro p.a. mehr als verdoppelt. Dieser Trend wird durch die Auswertung der verfügbaren Daten für das erste Halbjahr 2022 bestätigt.
Die Digitalisierung der Verteilnetze ist ein weiteres wichtiges Instrument, um den neuen Anforderungen sowohl hinsichtlich der Integration Erneuerbarer Energien als auch perspektivisch mit Blick auf die Verkehrs- und Wärmwende gerecht zu werden. Dies gilt sowohl für die Beschleunigung des Rollouts intelligenter Messsysteme als auch für die Digitalisierung der Netze.