Nach Abschluss vieler Accounting-Change-Projekte könnte man die Frage auch anders stellen: Nur Kosten, aber kein Nutzen?
Abgesehen von höherer Qualität der Leasingdaten, mehr Transparenz in den bestehenden Verträgen und mehr Durchblick hinsichtlich Prozessen und IT-Applikationen im Zusammenhang mit Leasing ist hier insbesondere das Ziel des Standard-Setters IASB zu nennen, der eine höhere Vergleichbarkeit der Abschlüsse im Hinblick auf Leasingvereinbarungen und deren Ausweis und Angaben zum Ziel hatte.
Für viele Unternehmen hatte insbesondere die Einführung des Leasingstandards massive Einflüsse auf bestehende KPIs und APMs wie EBIT, EBITDA, Debt/Equity Ratio, Operating Cash Flow usw.
Die Vergangenheit hat gezeigt, dass Accounting Change – nicht nur im Falle von IFRS 16, sondern auch mit Blick auf IFRS 9 und IFRS 15 – deutlich regulatorisch gesehen wurde.
Der wesentliche Treiber in der Umsetzung war das Rechnungswesen (ggf. IT). Accounting Change kann aber auch Business-Relevanz haben. Wir erwarten ein gewisses Potenzial durch Nutzung der Erkenntnisse aus den Projekten, durch Verbesserung der bestehenden Prozesse und durch die Nutzung von Daten, die vorher nicht oder nicht in dieser Qualität vorhanden waren.
Zu nennen sind hier Data Analytics bei Leasing-Datenmassen mit der Erstellung von Dashboards und Benchmarking mit internen und externen Daten.
Auch Verbesserungen der Anhangangaben unter Berücksichtigung von Wesentlichkeit und der „Disclosure Initiative“ könnten Shareholder-Value-Relevanz haben.
Unternehmen sollten zeitnah mit den Stakeholdern im Rahmen eines Workshops eine Analyse durchführen und eine Liste erstellen, mit kritischer Durchleuchtung des Outputs aus der Erstanwendung der Accounting-Standards wie Leasing.