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Wie Sie sich im TIC-Sektor Wettbewerbsvorteile sichern

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Wie TIC-Akteure in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld aktiv ihre Resilienz stärken und höhere Wachstumsraten generieren


    Überblick

    • Die wirtschaftlichen Aussichten für TIC-Unternehmen hängen unter anderem von ihren M&A-Aktivitäten und den angesprochenen Endkundensegmenten ab.
    • Globale Trends können die Wachstumsraten der Branche trotz globaler Krisen mittel- bis langfristig stabil über dem BIP-Wachstum halten.
    • Zu den Gewinnern der Krise wird gehören, wer jetzt die maßgeblichen strategischen Anforderungen erkennt und entsprechend handelt.

    Aufgewühlt durch eine globale Pandemie, geopolitische Verwerfungen, tiefgreifende Störungen der Lieferketten, Fachkräftemangel und eine volatile Energieversorgung ist das wirtschaftliche Fahrwasser derzeit so turbulent wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Die dadurch ausgelösten Disruptionen der weltweiten Märkte haben zudem zu beispiellosen Inflationsraten geführt, denen die westlichen Zentralbanken nach anfänglichem Zögern mittlerweile mit signifikanten Zinserhöhungen begegnen. Vor diesem Hintergrund herrscht weitgehend Einigkeit, dass die resultierende Dämpfung der globalen Nachfrage die Abschwächung der Wirtschaftsentwicklung weiter verstärken wird. Für einige Länder wird für 2023 weiterhin eine Rezession nicht ausgeschlossen.

    Laut „Resilience in Turbulent Times“, einer neuen Studie von EY-Parthenon, stehen gerade in diesen unsicheren Zeiten die Bemühungen um Gesundheit und Sicherheit weiterhin ganz oben auf der globalen Agenda. Und für die TIC-Branche – Testing, Inspection, Certification – sind genau diese Faktoren von grundlegender Bedeutung in einer breiten Palette von Endmärkten, die sie bedient.

    Resilience in Turbulent Times

    Die neue Studie von EY-Parthenon zu den wirtschaftlichen Aussichten für TIC-Unternehmen

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    Der TIC-Sektor hat sich der Studie zufolge bislang auch erstaunlich resilient gegenüber nachteiligen Wirtschaftsentwicklungen gezeigt. In der letzten Dekade vor Ausbruch der COVID-19-Pandemie verzeichnete die Branche ein jährliches Wachstum von 4 bis 5 Prozent, befördert durch strengere Regulierung, zunehmendes Verbraucherbewusstsein, stetig anschwellende Handelsströme und komplexe Lieferketten. Durch intensive M&A-Aktivitäten konnten insbesondere die größten TIC-Player und stärksten Performer im Segment noch höhere Wachstumsraten erzielen, die um ein Vielfaches oberhalb jener des jeweiligen nationalen BIP lagen. Im Zeitraum von 2008 bis 2020 stiegen die durchschnittlichen EBITDA-Bewertungen börsennotierter TIC-Unternehmen vom 9- auf das 13-Fache.

     

    Doch kann es dem Sektor angesichts der skizzierten trüben Aussichten für die Weltwirtschaft im Allgemeinen tatsächlich gelingen, diese positiven Tendenzen fortzusetzen? „Resilience in Turbulent Times“ gelangt zu dem Fazit, dass dies als sicher gelten kann. Daher stellt sich für TIC-Player eher die Frage, wie sie ihre Marktanteile absichern und weiter ausbauen können, sprich wie es ihnen gelingen kann, ihre Resilienz aktiv zu stärken und sich erfolgreich von den Wettbewerbern im Sektor abzusetzen.

     

    Bei der Sicherung von Wettbewerbsvorteilen wird eine erfolgreiche M&A-Strategie für TIC-Akteure weiterhin eine zentrale Rolle spielen, denn ein insgesamt immer noch recht fragmentierter Markt bietet nach wie vor Spielraum für Konsolidierung, auch wenn die Zahl der attraktiven Übernahmekandidaten allmählich abnimmt. Ebenfalls von hoher Bedeutung ist darüber hinaus, in welchen Endkundensegmenten ein TIC-Unternehmen hauptsächlich aktiv ist. Denn wie EY-Parthenon analysiert hat, variieren die Auswirkungen wirtschaftlicher Krisen und Unsicherheiten für die TIC-Player je nach Endsektorfokussierung. Hier galt in den letzten Jahren die Faustregel: Je stärker die Fokussierung auf Life Sciences und die Lebensmittelindustrie, desto besser die Performance. Weniger wachstumsträchtig war in den letzten Jahren eine Ausrichtung auf Kunden aus traditionell stärker zyklischen Segmenten wie Öl und Gas oder der Automobilbranche.



    Denn wie EY-Parthenon analysiert hat, variieren die Auswirkungen wirtschaftlicher Krisen und Unsicherheiten für die TIC-Player je nach Endsektorfokussierung. Hierbei gilt die Faustregel: Je stärker die Fokussierung auf Life Sciences und die Lebensmittelindustrie, desto besser die Performance.




    Darüber hinaus sieht „Resilience in Turbulent Times“ fünf globale Megatrends, die es der TIC-Branche auch in Krisenzeiten mittel- bis langfristig ermöglichen, stabile Wachstumsraten von 4 bis 5 Prozent im Jahr zu erzielen:

    1. das globale Bevölkerungswachstum, insbesondere im mittleren Einkommensbereich, mit dem gesteigerte Erwartungen an Qualität, Sicherheit, eine garantierte Funktionalität und die Nachhaltigkeit von Produkten einhergehen
    2. die anhaltende Komplexität von Lieferketten, die zu einer stärker von Regionalität geprägten Neuausrichtung im Supply-Chain-Management führen dürfte – und damit zu einer vermehrten Nachfrage nach TIC-Services in der Nähe der Produktionsstandorte
    3. die digitale Transformation, die regulatorische und leistungsbezogene Test- und Prüfanforderungen mit sich bringt
    4. der weltweite Trend zu Nachhaltigkeit und die Energiewende, die vor allem in der EU und den USA zu einem gestiegenen Bedarf an TIC-Dienstleistungen führen
    5. das global gestiegene Bewusstsein für die Bedeutung von Gesundheitsfürsorge und Hygiene und die damit verbundene Notwendigkeit, medizinische Geräte und Verfahren zu testen, zu inspizieren und zu zertifizieren

    Um von diesen Trends maximal profitieren zu können, gilt es für TIC-Player, einige maßgebliche strategische Anforderungen zu erkennen und entsprechend zu handeln:

    • Sofern Sie die Pandemie nicht bereits als Weckruf genutzt haben, um das eigene Unternehmen weiterzuentwickeln, Wachstum abzusichern, Resilienz zu stärken und sich für die neue Realität optimal zu positionieren, sollte dies spätestens jetzt geschehen: Unterziehen Sie Ihr gesamtes geschäftliches Umfeld, einschließlich Ihrer technologischen Ausstattung, der Kapitalbasis, Ihrer Lieferanten, Partner und Kunden einer eingehenden Überprüfung. Loten Sie insbesondere Ihren Spielraum im M&A-Bereich regelmäßig aus und kalibrieren Sie gegebenenfalls ihre Endsektorausrichtung neu.
    • Denken Sie in Sachen Nachhaltigkeit über die Reduzierung von CO2 und die Befolgung der ESG-Richtlinien hinaus. ESG-bezogene TIC-Dienstleistungen bieten ein großes Potenzial, um künftiges Wachstum zu generieren.
    • Optimieren Sie Ihre Preisstruktur. TIC-Akteure können zwar häufig Preissteigerungen an die Endkunden weitergeben, der hohe Druck auf Faktorkosten erfordert jedoch eine differenzierte Reaktion, um inflationsbedingte Forderungen nach Lohnerhöhungen erfolgreich zu kompensieren zu können. Dies wird im Hinblick auf Rentabilität und Margen eine entscheidende Rolle spielen.

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      Fazit

      Die aktuellen Turbulenzen auf den Weltmärkten sind in der jüngeren Vergangenheit ohne Beispiel. TIC-Player haben sich im Hinblick auf Wachstumsraten und Bewertungen bislang zumeist als resilient erwiesen – insbesondere dann, wenn sie über die richtige M&A-Strategie verfügen und der Schwerpunkt ihres Kundenportfolios auf weniger zyklischen Branchen liegt. Diese Resilienz gilt es angesichts der möglicherweise längeren Dauer aufgetretener Krisen aktiv auszubauen. Versierte Unternehmenslenker und Strategen im TIC-Sektor richten dazu ihre Unternehmensaktivitäten gezielt aus, um von globalen Megatrends zu profitieren.

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