Der TIC-Sektor hat sich der Studie zufolge bislang auch erstaunlich resilient gegenüber nachteiligen Wirtschaftsentwicklungen gezeigt. In der letzten Dekade vor Ausbruch der COVID-19-Pandemie verzeichnete die Branche ein jährliches Wachstum von 4 bis 5 Prozent, befördert durch strengere Regulierung, zunehmendes Verbraucherbewusstsein, stetig anschwellende Handelsströme und komplexe Lieferketten. Durch intensive M&A-Aktivitäten konnten insbesondere die größten TIC-Player und stärksten Performer im Segment noch höhere Wachstumsraten erzielen, die um ein Vielfaches oberhalb jener des jeweiligen nationalen BIP lagen. Im Zeitraum von 2008 bis 2020 stiegen die durchschnittlichen EBITDA-Bewertungen börsennotierter TIC-Unternehmen vom 9- auf das 13-Fache.
Doch kann es dem Sektor angesichts der skizzierten trüben Aussichten für die Weltwirtschaft im Allgemeinen tatsächlich gelingen, diese positiven Tendenzen fortzusetzen? „Resilience in Turbulent Times“ gelangt zu dem Fazit, dass dies als sicher gelten kann. Daher stellt sich für TIC-Player eher die Frage, wie sie ihre Marktanteile absichern und weiter ausbauen können, sprich wie es ihnen gelingen kann, ihre Resilienz aktiv zu stärken und sich erfolgreich von den Wettbewerbern im Sektor abzusetzen.
Bei der Sicherung von Wettbewerbsvorteilen wird eine erfolgreiche M&A-Strategie für TIC-Akteure weiterhin eine zentrale Rolle spielen, denn ein insgesamt immer noch recht fragmentierter Markt bietet nach wie vor Spielraum für Konsolidierung, auch wenn die Zahl der attraktiven Übernahmekandidaten allmählich abnimmt. Ebenfalls von hoher Bedeutung ist darüber hinaus, in welchen Endkundensegmenten ein TIC-Unternehmen hauptsächlich aktiv ist. Denn wie EY-Parthenon analysiert hat, variieren die Auswirkungen wirtschaftlicher Krisen und Unsicherheiten für die TIC-Player je nach Endsektorfokussierung. Hier galt in den letzten Jahren die Faustregel: Je stärker die Fokussierung auf Life Sciences und die Lebensmittelindustrie, desto besser die Performance. Weniger wachstumsträchtig war in den letzten Jahren eine Ausrichtung auf Kunden aus traditionell stärker zyklischen Segmenten wie Öl und Gas oder der Automobilbranche.