„Dieses Projekt ist für die Menschen in Marokko sehr wichtig“, sagt Tarik Bourquouquou. „Viele Familien profitieren von dieser Arbeit. Energie wird für Marokko zu einer verfügbareren und flexibleren Ressource. Ich denke, das ist für alle ein Grund zum Stolz, sowohl bei Masen als auch für alle, die an den Projekten beteiligt sind.“
Noor Ouarzazate II und Noor Ouarzazate III – die beiden größten Anlagen am Standort Noor Ouarzazate – sind noch nicht ans Netz gegangen und speisen noch Energie in das marokkanische Stromnetz ein. Doch ihre potenzielle Wirkung lässt sich im ganzen Land erkennen. Vor zehn Jahren wären herkömmliche PV-Solarzellen für viele normale Menschen in Marokko noch zu teuer gewesen. Aufgrund weltweiter Investitionen in diese Technologie sind die Kosten in den letzten Jahren jedoch drastisch gesunken. Es besteht die Hoffnung, dass Noor Ouarzazate das Potenzial der CSP unter Beweis stellt und zu weiteren Investitionen und damit zu künftigen Kostensenkungen führt.
Der Ausbau der Zuverlässigkeit, Verfügbarkeit und Erschwinglichkeit der Energieversorgung in Marokko ist für das künftige Wirtschaftswachstum des Landes von grundlegender Bedeutung. Da viele Familien noch immer in Armut leben und ein großer Teil der Bevölkerung unter 30 Jahren auf Arbeitssuche ist, ist die Schaffung moderner Infrastrukturen von entscheidender Bedeutung. Dabei sind Elektrizität und Internetverbindungen wichtige Instrumente, die den Gemeinden in den entlegensten Teilen der Entwicklungsländer Möglichkeiten zur Überwindung anderer infrastruktureller Herausforderungen bieten.
Vor einem Jahrzehnt waren Photovoltaik-Solarzellen für eine Familie wie die Aït Mrims zu teuer. Dank steigender Investitionen in die Technologie sind die Kosten gesunken und die Photovoltaik ist sowohl kostengünstiger als auch erschwinglicher geworden als Kohle. Dies trägt bereits dazu bei, die Energiekosten für alle zu senken – von der Hauptmoschee in Marrakesch bis hin zu den Telekommunikationsunternehmen – und ermöglicht auch einigen der entlegensten Gemeinden der Welt den Zugang zu Elektrizität.
„Bei großen Infrastrukturprojekten stellt sich immer wieder die Frage, wie viel Risiko man übertragen kann, was der Preis dieser Risikoübertragung ist und wie realistisch sie ist.“ sagt Auton-Smith. Bei innovativen Infrastrukturprojekten wie Noor Ouarzazate stellt die Überwindung der Abneigung gegenüber diesen Risiken eine große Herausforderung dar.
„Früher waren die Preise für erneuerbare Energien höher als für konventionelle Energiequellen. Eine der größten Herausforderungen für Noor Ouarzazate besteht daher darin, diese Preise zu senken, damit wir den Klimawandel bekämpfen können“, sagt Benchekroun.
Noor Ouarzazate soll beweisen, dass CSP-Kraftwerke tatsächlich funktionieren können und dass wärmebasierte Solarenergie auch dann zuverlässig erneuerbare Energie liefern kann, wenn die Sonne nicht scheint. Ziel ist es, die Energiekosten zu senken und so einer aufstrebenden Wirtschaft eine stärkere Grundlage für ihr Wachstum zu geben. Es geht aber auch darum, mithilfe eines großen Bau- und Ingenieurprojekts lokale Fertigkeiten zu entwickeln und gleichzeitig die Infrastruktur zu verbessern – und dieses Wissen mit anderen auf der ganzen Welt zu teilen, die in Zukunft ähnliche Projekte in Angriff nehmen wollen.
Aus all diesen Gründen wollten sich so viele multilaterale Kreditgeber beteiligen und deshalb zeigen so viele Organisationen aus aller Welt so großes Interesse am Erfolg von Noor Ouarzazate – etwas, das Masen und EY gerne fördern möchten.
Heute ist diese Technologie noch teuer, doch dank Projekten wie Noor Ouarzazate könnte es in zehn Jahren weltweit viel mehr Solarkraftwerke dieser Art geben, die den Kohlendioxidausstoß reduzieren, die Wirtschaft ankurbeln, Gemeinden und Familien helfen und inklusives Wachstum fördern.
Ohne Zusammenarbeit, Visionen und Partnerschaften – die Vision eines Königs, die Finanzen multilateraler Kreditgeber, die Sicherheit der öffentlichen Aufsicht durch Masen und die Bereitstellung einer Kombination aus ausländischen und inländischen privaten Auftragnehmern, unterstützt durch die Dienstleistungen unseres erfahrenen Teams aus Beratern und Risikomanagern – wäre das Projekt, das im Sommer 2018 mit der Stromproduktion beginnen soll, möglicherweise nie in Gang gekommen.
„Die enorme Vielfalt der beteiligten Mitarbeiter und der globale Charakter machen dies zu einem leuchtenden Beispiel für die Dienstleistungen, die EY unseren Kunden bietet“, sagt Auton-Smith.
Das Projekt Noor Ouarzazate zeigt, dass einige der größten Herausforderungen der Welt nur dann wirklich bewältigt werden können, wenn man einen Blick für das große Ganze wirft. Amrane drückt es so aus: „Das ist nicht nur ein Energieprojekt. Es ist ein Projekt, bei dem es zwar zweifellos um Energie geht, aber auch um Umwelt und Industrie. Es geht darum, wie man anders produzieren, anders konsumieren und anders Politik machen kann.“
Genau diese Art des neuen Denkens und der Zusammenarbeit zwischen dem öffentlichen und dem privaten Sektor bei der Verfolgung eines gemeinsamen Ziels brauchen wir, wenn wir eine bessere Arbeitswelt schaffen wollen.