Traditionell definieren sich CFOs eher über ihre Herangehensweise an rationale, auf Analysen basierende Entscheidungsfindung und weniger über ihre Fähigkeiten zur einfühlsamen Kommunikation. Die Befragten sind der Meinung, dass Finanzchefs noch an der Verbesserung dieser „weicheren“ Fähigkeiten arbeiten müssen. 82 Prozent der Umfrageteilnehmer stimmten der Aussage zu, dass CFOs, um einen Kulturwandel voranzutreiben, über technische Fähigkeiten der linken Gehirnhälfte hinausgehen und Kompetenzen in menschenorientierten Bereichen der rechten Gehirnhälfte entwickeln müssen.
Teamfähigkeit, emotionale Intelligenz, Empathie, Kommunikationsfähigkeit, Kreativität und Integrationsvermögen sind nur einige der vielen Sozialkompetenzen, die von modernen CFOs erwartet werden. Man muss nicht unbedingt mit diesen Soft Skills geboren sein, vieles lässt sich erlernen. Kurse für Führungskräfte und Gelegenheiten zum Networking und Mentoring bieten hier Hilfe. Die Fähigkeit, Menschen zu inspirieren und zu motivieren, ist zu allen Zeiten wichtig. In Zeiten der Unsicherheit, wie wir sie derzeit weltweit erleben, gewinnt sie noch an Bedeutung.
Der CFO in einer Post-COVID-Welt
Finanzmanager in Unternehmen haben in den letzten Jahren einen weiten Weg zurückgelegt und gelten heute als strategische Geschäftspartner, Verwalter langfristiger Werte und technologische Innovatoren. Die Finanzfunktion wird in vielen Unternehmen als strategisches Zentrum angesehen. Die Pandemie hat jedoch die Bedeutung von Empathie und emotionaler Intelligenz als Führungsqualitäten verstärkt. Viele CFOs haben in dieser Zeit häufiger einfühlsamere und menschlichere Kommunikationsansätze gewählt.
Ein solcher Ansatz ist nicht nur für die heutige Situation von Bedeutung, sondern auch für die Zukunft, wenn Unternehmen versuchen, das Vertrauen neuer Mitarbeitergenerationen und verschiedener Interessengruppen zu gewinnen – und somit die Wertschöpfung zu steigern.
CFOs als vielseitige Führungskräfte
Die globalen Herausforderungen der vergangenen Jahre haben die CFOs auf die Probe gestellt wie nie zuvor. Ihre Fähigkeit, sich dem ständigen Wandel anzupassen, „groß zu denken“ und „inspirierende Führungskräfte“ zu sein, hat sich als entscheidend erwiesen. Die EY-Umfrage hebt die Bereitschaft zur Nutzung von Technologien und ihr Engagement für die langfristige Wertschöpfung hervor. Sie unterstreicht jedoch auch den Bedarf an sozialen Kompetenzen, die auf Empathie und emotionaler Intelligenz beruhen, auf die sich CFOs konzentrieren müssen.