Pressemitteilung
14. Dezember 2023  | Wien, AT

EY Global IPO-Update Q4 2023

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Schwaches Jahr an den weltweiten Märkten für Börsengänge
  • Bilanz für das Gesamtjahr 2023: Zahl der weltweiten IPOs sinkt gegenüber Vorjahr um acht Prozent, Volumen 33 Prozent niedriger
  • Vier der zehn größten Börsengänge des Jahres in Europa aus Deutschland, u. a. Birkenstock
  • Weltweit größter Börsengang des Jahres war der britische Chipdesigner ARM mit einem Erlös von rund 5,2 Milliarden US-Dollar
  • Wiener Börse übertrifft – bezogen auf Neu-Emissionen – ihr bisheriges Anleihen-Rekordjahr

Auch zum Jahresende hin hielten sich Unternehmen mit Börsengängen zurück: Insgesamt wagten im vierten Quartal weltweit 323 Unternehmen den Sprung aufs Parkett – 19 Prozent weniger als im vierten Quartal des Vorjahres (397). Das Emissionsvolumen sank um 39 Prozent auf 22,2 Milliarden US-Dollar.

Auf das Gesamtjahr bezogen ergibt sich ein ähnliches Bild: Die Zahl der IPOs sank weltweit um acht Prozent auf 1.298 (2022: 1.415), das Emissionsvolumen schrumpfte um 33 Prozent auf rund 123 Milliarden US-Dollar.

„Nach einem schwierigen Jahr 2022 mit neuen geopolitischen Spannungen, hoher Inflation und der Zinswende waren in diesem Jahr zunächst deutliche Zeichen für eine Normalisierung der weltweiten IPO-Märkte zu beobachten. Durch die politischen Entwicklungen im Nahen Osten verschlechterte sich das Marktumfeld aber erneut im vierten Quartal. Angesichts der erfolgten Verschiebungen von Börsengängen ist es keine Frage ob, sondern vor allem wann der IPO-Markt wieder in Schwung kommt, was ein wichtiger Impuls für ein besseres 2024 sein dürfte,“ resümiert Stefan Uher, Leiter der Wirtschaftsprüfung bei EY Österreich.

Beim Vergleich der großen Märkte zeigt sich ein gemischtes Bild: Während sich der US-Markt von 90 (2022) auf 132 Transaktionen mit einem Gesamtvolumen von mehr als 22 Milliarden US-Dollar verbessern konnte, ging die absolute Zahl der Börsengänge in Europa und China zurück. Europa verzeichnete 136 Deals (2022: 171) mit einem Emissionsvolumen von 12,9 Milliarden US-Dollar. Das IPO-Geschehen in China (einschließlich Hongkong) erreichte 372 Neuemissionen (2022: 501) mit einem Gesamtwert von 56,2 Milliarden US-Dollar (2022: 101,3 Mrd.). Beim Blick auf die Branchen liegen weiterhin Technologieunternehmen ganz vorne, sowohl bei der Zahl (264) als auch dem Emissionsvolumen (32,2 Mrd. Euro). Finanzinvestor:innen blieben erneut weit unter ihren langjährigen Werten: Im Jahr 2023 lag die Zahl der Börsengänge von Unternehmen aus den Portfolios von Private-Equity- und Venture-Capital-Fonds weltweit bei nur 66 oder fünf Prozent aller IPOs (nach dem 20-Jahres-Tief mit 65 im Jahr 2022).

Das sind Ergebnisse des aktuellen IPO-Barometers des Prüfungs- und Beratungsunternehmens EY.

Immer mehr Unternehmen warten auf bessere Rahmenbedingungen

„In diesem Jahr hat sich die IPO-Pipeline weiter aufgebaut“, sagt Uher. „Viele Unternehmen warten auf den richtigen Zeitpunkt, um mit guter Vorbereitung den Börsengang zu meistern. Angesichts der knapper werdenden Marktliquidität sind die Anleger:innen jedoch selektiver und bevorzugen Unternehmen mit nachhaltigen Geschäftsmodellen, die in Bezug auf Profitabilität gute Zahlen vorweisen können und gleichzeitig ihre ESG-Agenda klar formulieren. Die aktuelle Jahresendrally in vielen Märkten stimmt positiv für das IPO-Jahr 2024.“

Dynamik an der Wiener Börse: Neuzugang RWT AG und historischer Anleihen-Erfolg

An der Wiener Börse gab es mit dem Fertigungsunternehmen RWT AG im Dezember 2023 einen Neuzugang im Segment direct market plus. Seit 2019 richtet sich der Vienna MTF u. a. mit dem direct market plus an Klein- und Mittelbetriebe sowie expandierende Jungunternehmen. Zudem konnte die Wiener Börse – bezogen auf Neu-Emissionen – ihr bisheriges Anleihen-Rekordjahr bereits übertreffen (über 7.250 verglichen mit 7.082 im Jahr 2021). Mehr als 900 aktive Emittenten aus 37 Ländern werden betreut. Mit Barclays Bank Ireland PLC wurde außerdem ein weiteres internationales Handelsmitglied gewonnen, um zusätzliche Liquidität zu generieren. Insgesamt sind derzeit 66 Mitglieder, darunter 21 österreichische und 45 internationale Banken und Wertpapierfirmen, zum Handel an der Wiener Börse zugelassen.

Über das Gesamtjahr gesehen sorgten geopolitische Spannungen, Inflation und hohes Zinsniveau europaweit für Zurückhaltung am Aktienmarkt und bei IPOs. Dennoch verzeichnete die Wiener Börse in dem wirtschaftlich herausfordernden Umfeld neben der RWT AG im direct market plus mit der AUSTRIACARD HOLDINGS AG und der EuroTeleSites AG auch zwei erfolgreiche Listings im Top-Segment prime market.

ARM Holding größter Börsengang des Jahres

Weltweit größter Börsengang des Jahres war die britische ARM Holding, die beim IPO im September rund 5,2 Milliarden US-Dollar erlöste. Zweitgrößter Börsengang des Jahres war die Erstnotiz des amerikanischen Konsumanbieters Kenvue, der im Mai rund 4,4 Milliarden US-Dollar einsammelte. Mit der Erstnotiz der Birkenstock Holding (im Oktober an der US-amerikanischen NYSE) ist auch ein deutsches Unternehmen unter den zehn größten Börsengängen des Jahres vertreten. Mit einem Emissionsvolumen von knapp 1,5 Milliarden US-Dollar liegt diese Transaktion auf Platz 8.

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EY im Überblick

EY* ist eine der führenden Prüfungs- und Beratungsorganisationen in Österreich. Das Unternehmen beschäftigt über 1.300 Mitarbeiter:innen an vier Standorten und erzielte im Geschäftsjahr 2022/2023 einen Umsatz von 206 Millionen Euro. Gemeinsam mit den insgesamt über 400.000 Mitarbeiter:innen der internationalen EY-Organisation betreut EY Kund:innen überall auf der Welt.

EY bietet sowohl großen als auch mittelständischen Unternehmen ein umfangreiches Portfolio von Dienstleistungen an: Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung sowie Transaktionsberatung und Managementberatung. 

Weitere Informationen finden Sie unter www.ey.com/at  

*Der Name EY bezieht sich in diesem Profil auf alle österreichischen Mitgliedsunternehmen von Ernst &Young Global Limited (EYG), einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung nach englischem Recht. Jedes EYG Mitgliedsunternehmen ist rechtlich selbstständig und unabhängig und haftet nicht für das Handeln und Unterlassen der jeweils anderen Mitgliedsunternehmen.

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