Energiemarkt der Zukunft

5 Thesen zum Energiemarkt der Zukunft: Wie gestalten wir schon heute die Energiewelt von morgen?

Die Zukunft unseres Energiestandorts entscheidet sich heute. Fünf Thesen zum Energiemarkt in Österreich geben einen Ausblick auf das, was kommt.


Überblick

  • Gemeinsam mit Oesterreichs Energie hat EY Österreich an einem Paper zum Thema Energiezukunft gearbeitet.
  • Fünf Thesen geben einen Ausblick auf die Entwicklungen des Energiemarkts in den kommenden Jahren.

Die österreichische Energiewirtschaft steht vor einem umfassenden Wandel, der durch ambitionierte Klimaziele und die Transformation der Energieerzeugung getrieben wird. Bis 2030 soll der Strombedarf in Österreich bilanziell vollständig aus erneuerbaren Quellen gedeckt sein. Dies stellt eine der größten Herausforderungen für die Energiewende dar, erfordert jedoch auch einen ganzheitlichen Ansatz, der technische, wirtschaftliche und soziale Aspekte gleichermaßen berücksichtigt. 


5 Thesen zum Energiemarkt der Zukunft

Paper von EY und Oesterreichs Energie


Gemeinsam mit Oesterreichs Energie haben wir an einem Paper zur Zukunft des Energiemarkts in Österreich gearbeitet. Wir haben fünf Thesen, wie sich der Markt in Zukunft entwickeln könnte:

1. Der Strom wird tatsächlich grün

Der österreichische Strommix ist bereits stark von erneuerbaren Energien geprägt: 85 Prozent des erzeugten Stroms stammen aus erneuerbaren Quellen wie Wasserkraft, Windkraft und Photovoltaik. Laut dem Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz (EAG) ist bis 2030 ein Ausbau der Erzeugungskapazitäten um weitere 27 TWh geplant. Dies ist erforderlich, um den prognostizierten Strombedarf von 145 TWh im Jahr 2040 zu decken, der durch die Elektrifizierung von Mobilität und Industrie sowie den Einsatz von grünem Wasserstoff weiter steigen wird.
 

2. Die Wärme wird elektrisch

Mehr als die Hälfte des österreichischen Endenergiebedarfs entfällt auf Wärme, die derzeit noch zu rund 42 Prozent aus Öl und Gas erzeugt wird. Technologien wie Wärmepumpen und Fernwärme sind entscheidend, um fossile Brennstoffe zu ersetzen. Besonders in urbanen Räumen wird die Nutzung von Geothermie, Großwärmepumpen und industrieller Abwärme maßgeblich zur Dekarbonisierung beitragen.
 

3. Die Netze laufen heiß

Der Ausbau der erneuerbaren Energien verlangt nach einer Modernisierung der Netzinfrastruktur. Die bestehenden Stromnetze sind auf zentrale Großkraftwerke ausgelegt und geraten durch die Dezentralisierung und volatile Einspeisungen an ihre Belastungsgrenzen. Ohne eine gezielte Planung und Investitionen drohen Netzinstabilitäten. Maßnahmen wie Smart Grids, Speichertechnologien und flexible Lastmanagementsysteme spielen eine zentrale Rolle bei der Stabilisierung und Optimierung der Netze.
 

4. Die Endkund:innen mischen mit

Die Rolle der Endverbraucher:innen verändert sich grundlegend: Sie werden von passiven Konsument:innen zu aktiven Akteur:innen am Energiemarkt. Mit Technologien wie Photovoltaik, Smart Metern und Energiegemeinschaften können Haushalte ihren eigenen Strom produzieren und zur Netzstabilität beitragen. Der Wandel hin zu einer flexiblen, digitalisierten und dezentralisierten Energiewelt schafft neue Geschäftsmodelle und stärkt die lokale Wertschöpfung.
 

5. Stadt- und Gemeindewerke mausern sich zum „Infrastrukturwerk“

In den letzten Jahren haben sich Stadtwerke in Österreich zu multifunktionalen Infrastrukturwerken entwickelt, um den Herausforderungen der Energiemärkte, des technologischen Wandels und des Klimaschutzes gerecht zu werden. Traditionell waren sie für die Bereitstellung von Strom, Gas und Trinkwasser zuständig, doch volatile Märkte und abnehmende Gasversorgung stellen ihr klassisches Geschäftsmodell infrage. Stadtwerke müssen ihre Kompetenzen erweitern und integrierte Lösungen in Bereichen wie Mobilität und Abfallwirtschaft anbieten. Der Fokus auf erneuerbare Energien und die Digitalisierung der Energienetze sind entscheidend, um CO2-Emissionen zu reduzieren. Investitionen in Solaranlagen und Windparks stärken ihre Rolle als verantwortungsvolle Betreiber lokaler Infrastrukturen.

 

Das vollständige Paper zur Zukunft des österreichischen Energiemarkts kann ab sofort kostenfrei bezogen werden.

Fazit

EY Österreich und Oesterreichs Energie skizzieren die entscheidenden Schritte zur Gestaltung der zukünftigen Energiewelt in Österreich. Angesichts ambitionierter Klimaziele und der Notwendigkeit, den Strombedarf künftig vollständig aus erneuerbaren Quellen zu decken, stehen die Akteur:innen der Energiewirtschaft vor großen Herausforderungen. Die fünf Thesen verdeutlichen, dass der Übergang zu einem grünen Strommix, die Elektrifizierung der Wärmeversorgung und die Modernisierung der Netzinfrastruktur essenziell sind. Zudem wird die Rolle der Endverbraucher:innen neu definiert, da sie aktiv zur Energiewende beitragen können. Insgesamt erfordert der Wandel einen ganzheitlichen Ansatz, der technische, wirtschaftliche und soziale Aspekte integriert, um eine nachhaltige und resiliente Energiezukunft sicherzustellen.

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