Ein zentrales Element von PPAs ist die Bepreisung des Stroms, die entweder an einen fixen Preis oder an einen zukünftigen Marktpreisindikator gebunden ist bzw. sich aus einem vorher festgelegten Verhältnis von Terminpreis und einem variablen Spotpreis zusammensetzt.
Die Laufzeit der Finanzierung einer neuen EE-Anlage beträgt meist zwischen fünf und 20 Jahren, während die Verträge nur bei einer Strombelieferung in der Regel eine Laufzeit zwischen einem und fünf Jahren aufweisen.
Es gibt meist auch vertragliche Regelungen für die Risikoverteilung, etwa in Bezug auf die Auswirkungen von Änderungen von EE-Förderungsgesetzen, oder für bestimmte Charakteristika des Stroms wie Herkunftsnachweise (Guarantuees of Origins – GoOs) und (Erneuerbare-)Energie-Zertifikate (Renewable Energy Certificates – RECs).
Immer mehr Unternehmen schließen PPAs ab, um ihre Energiekosten und Treibhausgasemissionen zu reduzieren. Dazu gehören Tech-Unternehmen, aber auch Industrieunternehmen wie der österreichische Kunststoffhersteller Borealis Polyolefine GmbH, der 2022 mit dem Energieunternehmen VERBUND ein PPA über jährlich 220 GWh Wasserkraft PPA abgeschlossen hat, um seinem Ziel, nur noch erneuerbare Energien zu nutzen, ein großes Stück näher zu kommen. PPAs bieten Unternehmen durch langfristige Preisabsicherung und Kalkulationssicherheit für große Investitionen in Erneuerbare-Energie-Systeme finanzielle Vorteile. Allerdings bringt der Abschluss von PPAs auch einige Herausforderungen mit sich wie die durch die Neuheit entstehende juristische und bilanzielle Komplexität der Verträge und die Volatilität des Energiemarktes. Es sollte daher bereits rechtzeitig vor Abschluss von Verträgen mit PPA-erfahrenen Expert:innen geprüft werden, wie sich das PPA auf verschiedene Themen wie z. B. Risikoprofil, Bilanzierung und Nachhaltigkeitsberichtserstattung auswirkt.
Verschiedene Arten von PPAs
Es gibt zwei Arten von PPAs: physische und virtuelle.
Physische PPAs sind direkte Verträge zwischen Erzeuger und Abnehmer, bei denen der Erzeuger den Strom direkt an den Abnehmer liefert, ohne dass der Strom in das öffentliche Netz eingespeist wird, wodurch Netzkosten vermieden werden. Dies ist meist der Fall, wenn sich Stromerzeugungsanlage und -abnehmer in unmittelbarer Nähe zueinander befinden (On-Site-PPAs, z. B. Solarpaneele auf dem Dach einer Fabrik). Wenn der Energieerzeuger die Energie an einem anderen Ort als dem Verbrauchsort produziert, wird die Energie in das öffentliche Stromnetz einspeist und der Verbraucher erhält den Strom über das Netz (Off-Site PPAs).