3 Minuten Lesezeit 12 Juli 2024
Menschliche Hand berührt den farbenfrohen digitalen Bildschirm

KI in der Arbeitswelt: Wie Mitarbeitende über künstliche Intelligenz denken – eine Umfrage

Von Susanne Zach

Leitung AI & Data | Österreich

Ist davon überzeugt, dass Werkzeuge wie Analytics und Künstliche Intelligenz nachhaltig dazu beitragen können, die Geschäftsziele zu erreichen. Ist verheiratet und hat zwei Töchter.

3 Minuten Lesezeit 12 Juli 2024

Erfahren Sie, wie künstliche Intelligenz die Arbeitswelt umgestaltet und welche neuen Chancen und Herausforderungen sich für Unternehmen und ihre Mitarbeitenden in Europa ergeben.

Überblick
  • 68 % der europäischen Arbeitnehmer:innen prognostizieren einen Rückgang der benötigten Mitarbeitenden durch KI-Technologien.
  • Die Perspektiven auf KI auch in Sachen Arbeitsplatzsicherheit unterscheiden sich in den einzelnen Ländern stark.
  • Welche Bedeutung Weiterbildungs- und Umschulungsinitiativen haben, um die Belegschaft auf eine KI-unterstützte Zukunft vorzubereiten.

Künstliche Intelligenz (KI) versetzt Mitarbeitende in die Lage, intelligenter und schneller zu arbeiten. Da die Entwicklungen in diesem Bereich immer weiter voranschreiten, haben sie einen immer größeren Einfluss auf die Belegschaft. Arbeitsplatzverluste aufgrund der Automatisierung sind eine berechtigte Sorge, insbesondere in Branchen mit routinemäßigen, sich wiederholenden Aufgaben. Die breiteren Auswirkungen gehen jedoch über die bloße Verdrängung hinaus, da KI die Berufsbilder umgestaltet und neue Fähigkeiten erfordert.

Eines unserer Hauptziele war es, mit dem aktuellen „EY European AI Barometer 2024“ herauszufinden, wie die Mitarbeitenden in Europa selbst über diesen Transformationsprozess denken. Wir haben unter anderem gefragt, ob die Belegschaft die Unterstützung ihrer Arbeitgeber:innen spürt oder ob sie – bildlich gesprochen – gegen Mauern des Unwillens laufen. Auf die Frage, ob der Einsatz von KI zum Verlust von Arbeitsplätzen führen wird, gehen die Ansichten der Befragten in den europäischen Ländern stark auseinander.

Jetzt Studienergebnisse downloaden

Insgesamt geben etwas mehr als zwei von drei Befragten an, dass sie erwarten, dass weniger Mitarbeitende benötigt werden, wenn sich KI-Systeme etablieren. Besonders hoch ist der Anteil in Portugal, Spanien, Italien und Belgien. Im Gegensatz dazu gibt es in der Schweiz, Deutschland und den Niederlanden etwas weniger Sorgen bezüglich Arbeitsplatzverlusten als Folge von KI-Entwicklungen. Österreich bewegt sich im europäischen Mittelfeld – hier gehen 65 Prozent davon aus, dass durch die Nutzung von KI weniger Angestellte benötigt werden.

Die Ergebnisse des EY European AI Barometer 2024 im Detail

Jeder dritte Befragte in Italien erwartet, dass die neue Technologie die menschliche Arbeit in großem Umfang ersetzen wird. Ähnlich hoch ist die Zahl in Portugal. Deutlich geringer ist der Anteil dagegen bei den Befragten in der DACH-Region: In Österreich sind es 17 Prozent, in der Schweiz 16 Prozent und in Deutschland sogar nur 14 Prozent.

Der allgemeine Konsens unter den Befragten in den neun analysierten europäischen Ländern – mehr als jeder Zweite gibt dies an – ist, dass KI-Anwendungen ihre Arbeit beeinflussen werden oder dies bereits tun. In Italien und der Schweiz (jeweils 59 %) sind es fast sechs von zehn. Auch in den Niederlanden (57 %) sowie in Österreich und Deutschland (56 %) ist der Anteil überdurchschnittlich hoch. Unterdurchschnittlich ist er dagegen in Frankreich (47 %), Belgien (48 %) sowie in Spanien und Portugal (je 49 %).

Die meisten Befragten erwarten, dass künstliche Intelligenz Elemente ihrer Arbeit übernimmt und ihr Berufsbild neu definiert. Länderbezogen gehen mehr als drei von vier Befragten in der Schweiz davon aus, dass KI einen Teil ihrer Aufgaben übernehmen wird. Es folgen Spanien, Portugal, Italien und Belgien, wo sich die Mitarbeitenden ebenfalls sicher sind, dass ihre Aufgaben früher oder später von Anwendungen aus dem Bereich KI übernommen werden. Der Durchschnitt aller Befragten liegt bei 65 Prozent. In Deutschland (57 %) und Österreich (59 %) liegt der Wert unter dem Durchschnitt.

EY.ai - The Face of the Future

EY.ai Community Austria

EY.ai ist Ihre Plattform für Trusted AI und verbindet die Erfahrung unserer Expert:innen, unser globales Ökosystem und technologische Exzellenz. Als Teil der EY.ai Community bleiben Sie in der sich schnell weiterentwickelnden KI-Welt auf dem Laufenden und erhalten wertvolle Tipps für Ihr Unternehmen.

Jetzt anmelden

Weiterbildungs- und Umschulungsinitiativen sind von größter Bedeutung, um negative Auswirkungen von KI auf die Beschäftigung abzumildern. Unternehmen müssen in Schulungsprogramme investieren, um ihre Mitarbeitenden mit den notwendigen Kompetenzen auszustatten, in einer KI-gesteuerten Wirtschaft erfolgreich zu sein. Darüber hinaus ist die Förderung einer Kultur des lebenslangen Lernens unerlässlich, um sicherzustellen, dass die Angestellten angesichts technologischer Umwälzungen anpassungsfähig bleiben. Unseren Umfrageergebnissen zufolge sind nicht genügend Befragte zufrieden mit dem Niveau und dem Grad der KI-Trainings, die sie bei der Arbeit erhalten. Die Schweiz ist führend – allerdings sagen auch hier gerade einmal 36 Prozent, dass ihr:e Arbeitgeber:in genügend Schulungen anbietet. Hier besteht offenbar Nachholbedarf, vor allem in Portugal, wo nur 14 Prozent der Arbeitnehmer:innen mit dem aktuellen Niveau der KI-Schulung, die sie erhalten, zufrieden sind. Die meisten Mitarbeitenden wünschen sich Live-Schulungen und Workshops (43 %), gefolgt von Online-Kursen (38 %).

Fazit

Künstliche Intelligenz bietet für Unternehmen und Organisationen neue Potenziale und Wachstumsmöglichkeiten. Um diese Chancen zu realisieren, muss ein vertrauensvoller Einsatz von KI sichergestellt werden. Gerne begleiten wir Sie und Ihr Unternehmen auf diesem Weg.

Über diesen Artikel

Von Susanne Zach

Leitung AI & Data | Österreich

Ist davon überzeugt, dass Werkzeuge wie Analytics und Künstliche Intelligenz nachhaltig dazu beitragen können, die Geschäftsziele zu erreichen. Ist verheiratet und hat zwei Töchter.