Herausforderungen in der Kreislaufwirtschaft
Sind die Logistiker allerdings nicht in der Lage, zukünftige Zusatzaufgaben in der Circular Economy zu übernehmen, werden andere Anbieter diesen Platz einnehmen und als neue Akteure das Spiel bestimmen. Produzierende Unternehmen stehen in der Circular Economy nicht nur vor der großen Aufgabe, ihre Produkte neu zu gestalten, damit sie eine längere Lebensdauer überstehen und industrieller zerlegt werden können. Ihre Logistikverantwortlichen werden es außerdem mit kürzeren Zyklen und einer größeren Anzahl an Akteuren zu tun haben.
Dies alles führt zu einer noch höheren Dynamik bei Transport und Lagerung, die es zu planen und zu steuern gilt. Umfassende Digitalisierung ist die Grundvoraussetzung dafür. Der übergreifende Informationsaustausch von Datenströmen vieler Prozessbeteiligter muss sichergestellt sein.
Durch ihre zentrale Position wird die Logistik – auf Basis regulatorischer Bestimmungen – die technologischen Grundlagen schaffen müssen, um Datenlieferant und Drehscheibe zu sein. Große Mengen an Informationen werden, teils in Echtzeit, im Sinne der Industrie 4.0 zwischen den Schnittstellenpartnern hin und her fließen. Die Logistik muss die Erhebung und Verteilung der Daten sicherstellen und dafür sorgen, dass ein reibungsloser, transparenter und rechtssicherer Datentransfer stattfinden kann.
Nötige Schritte der Transformation
In künftigen Ökosystemen konkurrieren Hersteller, Logistikdienstleister und Newcomer um neue Wertschöpfungsschritte. Gewinnen wird, wer zuerst mit einem hohen, datengestützten Automatisierungsgrad die übergreifenden Abwicklungskosten attraktiv macht.
Damit eine Kreislaufstrategie gelingt, müssen alle Ökosystempartner, also auch Lieferanten und Hersteller, sich diesem Prozess verschreiben und als gemeinsame Einheit handeln. Während jedes Unternehmen für sich etwa den Weg zur Digitalisierung beschreiten kann, ist die Kreislaufwirtschaft so komplex und es gibt so viele Akteure, dass kein Unternehmen allein ganzheitlich zirkulär werden kann. Die Ökosystempartner sollten sich die kommenden Aufgaben gut aufteilen, denn aufgrund der neuen Materialflusskomplexität kann keiner alles selbst erledigen.