Die internationale EY-Organisation besteht aus den Mitgliedsunternehmen von Ernst & Young Global Limited (EYG). Jedes EYG-Mitgliedsunternehmen ist rechtlich selbstständig und unabhängig und haftet nicht für das Handeln und Unterlassen der jeweils anderen Mitgliedsunternehmen. Ernst & Young Global Limited ist eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung nach englischem Recht und erbringt keine Leistungen für Mandanten.
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Die Kapitalaufnahme stieg im Jahr 2023 auf 1,1 Milliarden Euro – ein Plus von 17 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, als 921 Millionen Euro eingesammelt werden konnten. Der aktuelle Wert liegt damit wieder in etwa auf dem Vor-Pandemie-Niveau – allerdings deutlich unter den Summen, die während der Corona-Krise 2020 (3,1 Milliarden Euro) und 2021 (2,3 Milliarden Euro) in der Biotechnologiebranche in Deutschland erzielt wurden. Im Verlauf der Krise konnten zahlreiche hiesige Unternehmen des Sektors mit ihrer Expertise einen wichtigen Beitrag zur Eindämmung der Pandemie weltweit leisten.
Frühphasenfinanzierung bereitet Sorgen: niedrigster Wert seit sechs Jahren
Doch wo Licht ist, ist auch Schatten: Herausfordernd bleibt die Lage vor allem in Bezug auf die Frühphasenfinanzierung zu Beginn der Unternehmensgründung. 2023 wurde Kapital in Höhe von 203 Millionen Euro von Biotech-Start-ups in der Frühphase eingesammelt, was den geringsten Wert der vergangenen sechs Jahre darstellt und auch deutlich unter dem Schnitt dieses Zeitraums (325 Millionen Euro) liegt. Insgesamt gab es 18 Investitionsrunden in der Frühphase, das durchschnittliche Transaktionsvolumen schrumpfte auf 11 Millionen Euro und lag damit deutlich unter dem 6-Jahres-Durchschnitt von 21 Millionen Euro.
Zudem gab es zum zweiten Mal in Folge im deutschen Biotech-Sektor keine Börsengänge (IPOs). Dieser Trend ist besorgniserregend, da Börsengänge ein unverzichtbarer Bestandteil eines funktionierenden Finanzierungszyklus sind. Die Tatsache, dass die letzten zehn IPOs an der NASDAQ und das letzte inländische Börsendebüt im Jahr 2016 stattfand, unterstreicht die langjährigen Forderungen nach einer Verbesserung der IPO-Bedingungen in Deutschland.
Klaus Ort, Partner bei EY und Leiter des Marktsegments Life Sciences und Gesundheitswesen: „Die Finanzierungsschwierigkeiten junger Biotech-Start-ups stellen eine große Herausforderung für das nachhaltige Wachstum der Branche in Deutschland dar, auch mit Blick auf die wirtschaftlich schwierige Gesamtgemengelage. Speziell die Situation in der Frühphase ist alarmierend, denn diese Phase ist enorm wichtig für das zukünftige Wachstum des Sektors. Sie ist entscheidend, wenn es darum geht, innovative Ideen zu potenziellen Produkten mit entsprechenden Umsatzchancen weiterzuentwickeln. Denn Fakt ist: Das Potenzial und die Stärke sind in der Branche vorhanden.“