Die internationale EY-Organisation besteht aus den Mitgliedsunternehmen von Ernst & Young Global Limited (EYG). Jedes EYG-Mitgliedsunternehmen ist rechtlich selbstständig und unabhängig und haftet nicht für das Handeln und Unterlassen der jeweils anderen Mitgliedsunternehmen. Ernst & Young Global Limited ist eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung nach englischem Recht und erbringt keine Leistungen für Mandanten.
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Das National Cyber Security Center in Großbritannien hat bereits angekündigt, sich den Empfehlungen des NIST anzuschließen. In Deutschland orientiert sich das BSI ebenfalls stark an diesen Empfehlungen, verweist aber gleichzeitig auf den ISO-Standardisierungsprozess der EU. Dieser läuft bereits auf Hochtouren und soll Ende 2024 zur Verfügung stehen.
Als erstes praktisches Beispiel für die Anwendung von Post-Quantum Security ist das Projekt Leap der Schweizer Bank for International Settlements (BIS) in Kooperation mit der Banque de France und der Deutschen Bundesbank hervorzuheben. Das Projekt dient dazu, eine lückenlose Vertrauenskette für Zentralbankanwendungen zu schaffen. Hierzu wurde ein quantensicherer Kommunikationskanal zwischen der deutschen und der französischen Zentralbank eingerichtet, der künftig als Vorbild für andere quantensichere Kommunikationsprojekte in der Finanzbranche dienen soll.
Bis es jedoch so weit ist, dass Verfahren für Post-Quantum-Kryptografie flächendeckend eingesetzt werden können, wird es noch etwas dauern. Doch schon heute sollte man die Empfehlungen des BSI ernst nehmen. Dieses stuft vor allem drei Maßnahmen als besonders wichtig ein.
- Zuallererst empfiehlt das BSI die Verwendung hybrider Verschlüsselungsverfahren. Damit ist das Augmentieren bestehender asymmetrischer Protokolle mit einer zusätzlichen Schicht symmetrischer Verschlüsselungsverfahren gemeint, die sehr resistent gegenüber Quantencomputern sind.
- Des Weiteren wird die Implementierung von Krypto-Agilität empfohlen. Durch eine unkomplizierte Austauschbarkeit der verwendeten kryptografischen Verfahren hält man sich die Option frei, schnell auf neueste Erkenntnisse auf dem Gebiet der Post-Quantum-Kryptografie reagieren zu können.
- Schließlich empfiehlt das BSI noch den besonderen Schutz lange gültiger Signaturschlüssel. Denn schon heute verbirgt sich hinter „Harvest now, decrypt later“ der Trend, erlangte verschlüsselte oder signierte Daten zu speichern, in der Hoffnung, sie zu einem späteren Zeitpunkt entschlüsseln beziehungsweise manipulieren zu können. Vor allem langlebige Daten, zum Beispiel Finanztransaktionsdaten oder entscheidungsrelevante Firmenkommunikation, sind hierdurch gefährdet.
Es wird keine universelle Antwort auf die Herausforderungen der Post-Quantum Security geben. Darüber hinaus muss bei der Einführung neuer Standards eine Vielzahl von Abhängigkeiten berücksichtigt werden. Die Migration auf quantensichere Technologien wird also keine einfache Aufgabe werden. Deshalb ist es wichtig, bereits heute geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um sich auf die neue Ära der Kryptografie vorzubereiten und so die Sicherheit verschlüsselter Daten auch in Zukunft zu gewährleisten.