Die internationale EY-Organisation besteht aus den Mitgliedsunternehmen von Ernst & Young Global Limited (EYG). Jedes EYG-Mitgliedsunternehmen ist rechtlich selbstständig und unabhängig und haftet nicht für das Handeln und Unterlassen der jeweils anderen Mitgliedsunternehmen. Ernst & Young Global Limited ist eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung nach englischem Recht und erbringt keine Leistungen für Mandanten.
So unterstützen wir Sie
Nachhaltigkeit & Sustainability Services
EY Sustainability Services: Nachhaltigkeit ist unsere Verantwortung für die Zukunft. Wir gehen mit Ihnen den Weg zu einem nachhaltigen Unternehmen.
Carbon Accounting nach der Partnership for Carbon Accounting Financials (PCAF)
Dem Thema Carbon Accounting nähert man sich grundsätzlich über das Greenhouse Gas Protocol, nach dem Emissionen nach drei Kategorien unterschieden werden:
- Scope 1: alle direkten Emissionen (zum Beispiel durch Verbrennung von Öl zu Heizungszwecken erzeugt)
- Scope 2: alle indirekten Emissionen aus außerhalb des eigenen Unternehmens erzeugtem und eingekauftem Strom, Dampf, Wärme oder Kälte
- Scope 3: alle sonstigen indirekten Emissionen – insbesondere fallen unter Scope 3 auch finanzierte Emissionen (zum Beispiel Darlehen, aber auch Investitionen in Aktien oder Anleihen) oder versicherte Emissionen (zum Beispiel Versicherung von Kfz oder Firmenkunden)
Die Berechnung und Berichterstattung von Scope-1- und Scope-2-Emissionen ist für Finanzinstitute verhältnismäßig einfach und bereits stark verbreitet. Scope-3-Emissionen aus Finanzgeschäften und Versicherungstätigkeit zu quantifizieren ist jedoch wesentlich komplizierter. Deshalb wurden von der PCAF zwei Standards entwickelt, um sowohl für Finanzierungen als auch für die Versicherungstätigkeit Methodiken bereitzustellen, um die Berechnung standardisierter und vergleichbarer Emissionswerte zu ermöglichen.
Das grundsätzliche Verfahren in beiden Standards ist ähnlich. Zunächst sind die Emissionen des Kunden Ausgangspunkt der Berechnungen. Idealerweise liegen für einen Kunden berichtete und von einem Wirtschaftsprüfer geprüfte Zahlen vor. Ist das nicht der Fall, sind ersatzweise Schätzwerte basierend auf der physischen Tätigkeit des Kunden oder der ökonomischen Aktivität anzugeben. Hierfür stellt die PCAF die Methodik wie auch Daten bereit.
Für jedes Einzelgeschäft werden die Gesamtemissionen des Kunden mit einem Attributionsfaktor multipliziert, der proportional zum finanziellen Engagement des Finanzinstituts beim Kunden ist. Die Attributionsfaktoren sind je nach Assetklasse unterschiedlich ausgeprägt, um dem Vorhandensein der notwendigen Daten Rechnung zu tragen. In einem einfachen Beispiel eines Darlehens an einen Firmenkunden wird zum Beispiel die Höhe des Darlehens durch den Firmenwert (EVIC – Enterprise Value Including Cash) geteilt. Um ein anderes Beispiel zu geben: Für Staatsschulden wird anstelle des EVIC das kaufkraftbereinigte Bruttosozialprodukt des Staates verwendet.
Die Summe all dieser Multiplikationen von Attributionsfaktoren und Kundenemissionen über das gesamte Portfolio ergibt dann entsprechend die finanzierten oder versicherungsbezogenen Emissionen.
Je nach Herkunft und Qualität der Daten für Emissionen und Attributionsfaktoren wird ein Daten-Qualitätsfaktor vergeben (von 1, dem höchsten Wert, bis 5). Dieser verbessert die Vergleichbarkeit der Daten verschiedener Kunden/Portfolios und sogar von Finanzinstituten mit unterschiedlichen Kunden. Der Standard sieht dabei eine Verpflichtung vor, den jeweils höchstmöglichen unter vertretbarem Aufwand erreichbaren Datenqualitäts-Score zu erzielen und einen Prozess einzurichten, diesen Score in zukünftigen Berichtsjahren kontinuierlich zu verbessern.