Reihen von buntem Nähgarn

Was macht die „Circular Economy“ zum „Must-have“ der Modebranche?

Die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten der Circular Economy als Transformationskünstlerin der Textilindustrie


Überblick

  • Regulatorische Vorschriften und voranschreitende Ressourcenknappheit erfordern ein Umdenken der Branchenakteure.
  • Zirkuläre Geschäftsmodelle versprechen neben Nachhaltigkeit neue Umsatzquellen für die Textilbranche.
  • Die Implementierungsmöglichkeiten für zirkuläre Ansätze sind vielfältig und richten sich jeweils nach der Maturität, dem Umfeld und den individuellen Stärken des einzelnen Unternehmens.

Nachhaltigkeit ist ein fachübergreifendes Thema, das zunehmend an Bedeutung gewinnt. Durch die stetig wachsende Weltbevölkerung rückt dabei unter anderem ein Thema immer mehr in den Fokus: der verantwortungsbewusste Umgang mit Ressourcen, einschließlich der entstehenden Abfallprodukte. Während in Teilen der Welt Ressourcen wie Trinkwasser knapp werden, beschäftigen sich andere mit der Problematik eines fehlenden oder aber unsachgemäßen Abfallmanagements. Eine Branche, die durch ihre wasser-, aber auch chemikalienintensive Produktion zum Mittelpunkt dieser Diskussion avanciert, ist die Textilindustrie.

Eine nachhaltig sinnvolle Transformation wird dabei für die Unternehmen unter dem regulatorischen Druck auf nationaler und internationaler Ebene wie auch durch die Vielzahl von Richtlinien und Gesetzen zunehmend komplex. Wie kann eine Veränderung gemeistert werden, ohne dabei die Branche und den Geschäftserfolg des einzelnen Unternehmens zu beeinträchtigen? Die Entkopplung von steigenden Produktionsvolumina und Ressourcenverbrauch ist dabei eine der höchsten Prämissen. Ein Konzept, auf dessen Grundlage eine soziale, ökonomische, aber auch finanzielle Transformation der Textilindustrie gelingen kann, ist die „Circular Economy“. Datentransparenz, skalierbare Lösungen und ein funktionierendes Ökosystem sind einige der dafür notwendigen Katalysatoren.

Die Notwendigkeit des Handelns – das Minimalziel ist Effizienz

Doch welchen Einfluss nimmt die Textilindustrie auf ihre Umwelt? Welche Faktoren ihrer Wertschöpfungskette haben sie in den Fokus interdisziplinärer Diskussionen gerückt? Die Modebranche ist Schätzungen zufolge für rund 10 Prozent des globalen CO2-Ausstoßes verantwortlich (121 Mio. Tonnen CO2 innerhalb der EU). Allein 79 Mrd. Liter Wasser werden jährlich weltweit für die Herstellung von Textilien verbraucht (für eine einzige Jeans beispielsweise rund 8.000 Liter). Ein ähnliches Bild zeichnet sich bei anderen Ressourcen ab: 175 Mio. Tonnen Material werden EU-weit im Durchschnitt jährlich bei der Produktion von Textilien verarbeitet (das entspricht circa 391 Kilogramm pro Person). Bei 26 Kilogramm Kleidung, die jedes Jahr durchschnittlich pro Person innerhalb der EU gekauft werden, finden rund 11 Kilogramm ihren Weg in den Mülleimer – Ein Fünftel davon (in Deutschland) ohne jemals getragen worden zu sein. Von diesen Textilien wird nur 1 Prozent zu neuen Textilprodukten recycelt, der Großteil wird entweder exportiert, verbrannt oder auf Deponien verbracht. Durch die stetig wachsende Nachfrage ist der Konsum seit der Jahrtausendwende in Europa um 60% gestiegen – ein Trend, der einen hohen Tribut zulasten der sozialen und ökologischen Dimension fordert. Diesen Trend gilt es umzukehren oder zumindest dessen Auswirkungen zu neutralisieren. Doch wie lässt sich diese Kehrtwende unter Rücksichtnahme auf die Spezifika der Textilbranche und deren Herausforderungen vollziehen?

Rohstoffverlust
der Textilien wird recycelt und somit erneut dem Kreislauf zugeführt.

Woher kommt der Ruf nach Veränderung in der Textilindustrie? Der Gesetzgeber im Zentrum

Neben der allgemein anwachsenden Besorgnis um die Ressourcenknappheit zwingen weitere konkrete Rahmenbedingungen die Textilindustrie zu einem Wandel:

Klima

Um das EU-weite Ziel – bis 2050 klimaneutral zu sein – im Rahmen des Green Deal zu erreichen, hat die Europäische Kommission ein Strategiepapier verabschiedet, das sich dem Erreichen mehrerer „Sustainable Development Goals“ (SDGs) verschrieben hat. Dazu gehört beispielsweise das Bestreben, den globalen Temperaturanstieg auf 1,5 Grad Celsius seit Beginn der Industrialisierung zu begrenzen – eine Notwendigkeit, um zukünftigen Generationen einen lebenswerten Planeten zu hinterlassen und ein Artensterben zu verhindern. Die bisher definierten EU-weiten Verpflichtungen reichen jedoch nicht aus, um dieses Ziel zu erreichen.

Regulatoren

Gesetzgeber haben daher Regelwerke und Vorschriften diskutiert, auf deren Basis die Umsetzung der ambitionierten Klimaziele ermöglicht werden soll. Darunter fällt unter anderem die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD), die die bereits seit 2014 bestehende Non-Financial Reporting Directive (NFRD) ergänzt. Die Circular Economy findet sich hier prominent unter ESRS E5 „Resource Use and Circular Economy” wieder.
Neben diesen einheitlich zu befolgenden Richtlinien wurden auch gezielte Maßnahmen für produzierende Unternehmen verabschiedet, konkret für die Textilindustrie:

  • verbindliche Leistungsanforderungen an die ökologische Nachhaltigkeit von Textilerzeugnissen
  • ein digitaler Produktpass für Textilien mit Informationsanforderungen
  • Offenlegung der Anzahl entsorgter Produkte
  • Produktkategorie-Regeln für die Berechnung des Umweltfußabdrucks

Das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG), das bereits 2023 für Unternehmen ab 3.000 Beschäftigten in Kraft getreten ist, ab 2024 jedoch auch für Unternehmen ab 1.000 Beschäftigten gelten soll, reiht sich hier ein. Im Rahmen der Verabschiedung dieses Gesetzes, das die Menschenrechte, aber auch den Umweltschutz stärkt, sind Unternehmen verpflichtet, Verantwortung für ihre gesamte Lieferkette zu übernehmen, direkte Handelspartner und indirekte Zulieferer eingeschlossen.

Unabhängigkeit

Neben dem zunehmenden regulatorischen Druck auf globale Lieferketten setzen weitere Faktoren wie beispielsweise das politische Ökosystem international agierender Firmen einen Wandel voraus. So erhöhen politische Spannungen weltweit die Unsicherheit und den Druck auf Lieferketten zu einer größeren Unabhängigkeit von politisch instabilen Ländern, um auch in Krisensituationen politische Integrität wahren zu können. Eine Lieferkette, die durch innovative Geschäftsmodelle (beispielsweise Recycling) auch auf lokale Strukturen zugreifen könnte, wäre somit in Krisensituationen resilienter und finanziell unabhängiger. Dies impliziert jedoch keinesfalls, die „Uhr zurückzudrehen“ und internationale Produktionen zurückzufahren, im Gegenteil: Es bietet die Chance, zusätzliche Geschäftszweige in einem lokal orientierten Netzwerk aufzubauen und somit zu einer insgesamt resistenteren, aber auch CO2-ärmeren Lieferkette beizutragen.

Arbeitsmarkt

Der stetige Konsum, induziert durch das bisher vorherrschende lineare Produktionsmodell, hat dazu geführt, dass die Textilindustrie inzwischen rund 1,5 Mio. Menschen in über 160.000 Unternehmen in Europa beschäftigt. Durch die zielgerichtete Entwicklung innovativer Strategien und Geschäftsmodelle kann die Gefährdung dieser vielen Arbeitsplätzen verhindert werden. Bei der Implementierung der Circular Economy gibt es keinen einheitlichen Ansatz. Jedes Unternehmen hat individuelle Möglichkeiten und Herausforderungen, die bei der stufenweisen Transformation beleuchtet und berücksichtigt werden müssen. EU-Schätzungen zufolge könnte der vollumfängliche Einsatz der Circular Economy mit bis zu 700.000 neuen Arbeitsplätzen innerhalb Europas zu einer zusätzlichen Steigerung des BIPs bis 2030 um rund 0,5%  führen (bei einem BIP von 15.806 Mrd. Euro im Jahr 2022 würde dies rund 80 Mrd. Euro entsprechen). Wie kann Ihr Unternehmen dieses Potenzial für sich ausschöpfen?

EU-Schätzungen
neue Arbeitsplätze innerhalb Europas könnten durch den Einsatz der Circular Economy geschaffen werden.
Kapitalmarkt

Nicht zu unterschätzen ist der Kapitalmarkt aufgrund des Fokus, den Aktionäre und Investoren in Bezug auf Nachhaltigkeit setzen. Gesetzte Zielgrößen können so für Unternehmen zum Vor- beziehungsweise Nachteil werden, gemäß der Gewichtung, die auf die jeweiligen Parameter zur Förderung der Nachhaltigkeit gelegt wird.

Die Bedeutung von Circular Economy für das einzelne Unternehmen

 

Die Einführung von Circular-Economy-Grundsätzen in die „Unternehmens-DNA“ bietet für das implementierende Textilunternehmen selbst zahlreiche Vorteile, nicht nur hinsichtlich seiner Reputation, sondern auch durch hinzugewonnene Umsatzquellen und mögliche Kostenreduktionen.

 

Studien zeigen, dass nachhaltige Produktangebote die Kundenbindung positiv beeinflussen. Dies bedingt jedoch, dass der Kunde, sowie der jeweilige Produktlebenszyklus vollständig verstanden wird. Als Verbraucher kaufen wir nur einen winzigen Bruchteil der Kleidungsstücke, die uns angeboten werden. Aber längst nicht alle produzierten Textilien werden überhaupt verkauft. Unser heutiges Verständnis von „Mode“ akzeptiert diese Tatsache, dennoch stellt sie eine ineffiziente Nutzung von Ressourcen dar.

 

Hinzu kommt, dass sich Hersteller von Textilien im „Scope 3“, der Nutzung der jeweiligen Produkte, häufig im Blindflug befinden: Wie lange wird eine Jeans getragen? Welchen Reparaturbedarf hat ein Hemd nach welcher Zeit? Welche Funktionen wünscht sich ein Nutzer an seiner Übergangsjacke?

 

Fast Fashion kann hierfür nicht die Lösung sein!

 

Vielmehr sollte die Textilindustrie versuchen, verstärkt ihre Kunden entlang des gesamten Produktlebenszyklus zu begleiten. So können geplante beziehungsweise produzierte Mengen optimiert, neue Serviceoptionen (und somit Geschäftsmodelle wie beispielsweise Reparatur- und Recyclingservices) entwickelt und letztlich Kunden langfristig gewonnen werden. Durch konkrete Geschäftsmodelle wie Weiterverkauf (Resale), Vermietung (Rental), Reparatur (Repair) oder auch Wiederverwendung einzelner Textilkomponenten in einem Recyclingmodell, werden Kunden motiviert, wiederkehrend Leistungen desselben Unternehmens in Anspruch zu nehmen oder aber auch direkte Vertriebswege verstärkt zu wählen.

 

Neben zusätzlichem Umsatzpotenzial bieten auch Kostenreduktionen Anreize, die Produktion auf Zirkularität umzustellen. So wenden verarbeitende Gewerbe innerhalb der EU rund 40 Prozent ihrer Ausgaben allein für Materialien auf. Die Wiederverwendung von Ressourcen durch zirkuläre Geschäftsmodelle bietet demnach erhebliches Potenzial, um die Profitabilität des Unternehmens durch geringeren Kostenaufwand beim Einkauf zu steigern. Weitere Vorteile sind die Unabhängigkeit von Ressourcenknappheit wie auch der Schutz vor dem Einfluss internationaler Krisen auf Lieferketten und Schwankungen der Ressourcenpreise.

Gefragt: nachhaltiges Produktdesign
der Produktionseinflüsse auf die Umwelt entscheiden sich bereits in der Designphase des Produkts.

Allein 80 Prozent der Produktionseinflüsse auf die Umwelt entscheiden sich bereits in der Designphase des Produktes. Demnach besteht die Möglichkeit, direkt auf Produktebene innovative Lösungen einzuführen, um negative Auswirkungen auf die Umwelt zu verhindern oder zu reduzieren. Hier verbirgt sich ein Hebel zur Produktinnovation und zur ressourcenschonenden Produktion, die weitere Marktvorteile bringen können. Weiteres Potenzial steckt in der Entwicklung neuer Technologien, die eine Transformation hin zu langlebigeren Materialien, einer effizienteren Abfalltrennung oder auch den Einsatz biologisch abbaubarer Ressourcen ermöglichen. Hierfür ist es notwendig, den Status quo im Unternehmen, auch in Bezug auf einzelne Produkte, zu beleuchten und daraus geeignete Handlungsmaximen abzuleiten.




Während vor etwa 20 Jahren noch zwei bis vier Kollektionen im Jahr herausgebracht wurden, erscheinen heutzutage Trends in nahezu wöchentlichem Rhythmus. Dieser Entwicklung steht das wachsende Wissen darüber gegenüber, welchen Einfluss der ungezügelte Konsum von Rohstoffen auf unsere Welt und unsere Gesellschaft hat.




Auf den ersten Blick erscheint der Circular-Economy-Ansatz der intrinsischen Motivation eines produzierenden Unternehmens – nämlich dem Umsatzwachstum – zu widersprechen. Studien zeigen jedoch, dass ein holistischer Ansatz, der die spezifischen Eigenschaften der Branche und ihrer Konsumenten einbezieht, die Möglichkeit birgt, Circular Economy auch im Textilbereich gewinnbringend einzusetzen. Entgegen den Befürchtungen vieler Unternehmen wird dabei der Umsatz nicht gefährdet, im Gegenteil: Auch dieser kann aus finanzieller Perspektive nachhaltiger gestaltet werden, bspw. durch erhöhte Kundenbindung aufgrund angebotener Services entlang des gesamten Produktlebenszyklus.

 

Die aufgeführten Beispiele verdeutlichen, dass oft der Effizienzgedanke die Nachhaltigkeit innerhalb des Unternehmens bedingt. Doch die Gleichung kann auch in die andere Richtung gelesen werden – Zirkularität als Werkzeug einer effizienteren Wirtschaft. Jeder Wandel birgt neben dutzenden Erleichterungen auch Herausforderungen und Risiken. Der Rückblick auf eine Historie von Innovationen wie dem Einsatz von Maschinen, Elektrizität, Computern oder aber dem Internet und der fortschreitenden Digitalisierung zeigt, dass es sich lohnt, dem Fortschritt Raum zu geben.

 

Wer beeinflusst was und wen?

 

Eine der wohl größten Gegnerinnen der Veränderung ist die „Macht der Gewohnheit“. Den Status quo ständig zu hinterfragen ist energie- und kräftezehrend und auch selten Teil unseres Naturells. Gleich welcher Maßstab, die Komplexität des Wandels birgt dabei für jeden Akteur, ob Privatperson oder Konzern, Herausforderungen und sollte nicht unbeachtet bleiben.

 

Global agierende Modeimperien verfügen zumeist über ein weitreichendes Netzwerk und die Marktmacht, Veränderungen herbeizuführen und Lösungen zu skalieren. Aber auch gerade kleine bis mittelgroße Unternehmen (KMU) der Textilindustrie müssen mitgedacht und Teil der Lösung sein. Unabhängig von ihrem Transformationswillen kämpfen Unternehmen insbesondere mit dem zunehmenden Druck der Regulatoren, Veränderung entlang ihrer Lieferkette herbeizuführen und, trotz deren enormer Komplexität, und die erforderliche Datentransparenz hierfür zu schaffen. Es ist notwendig, dass sich das einzelne Unternehmen selbst reflektiert, dabei jedoch nicht die Schlagkraft und Wichtigkeit des Ökosystems verkennt, in dem es agiert. So lässt ein zirkuläres Wirtschaftsmodell verschiedene Rollen im System zu, die die Industrie als Ganzes transformieren. Es ist erfolgsentscheidend, dass sich jedes Unternehmen seiner Verantwortung im Ökosystem bewusst wird. Entscheidend ist, wer diese Chance als Erstes ergreift. Wer gewinnt den Secondhand-Markt? Wer nutzt innovative Geschäftsmodelle, um den Kunden langfristig an sein Unternehmen zu binden? Wer gewinnt die Konsumentengruppe von morgen? …

 

 

Das T-Shirt Framework für eine nachhaltige Transformation im Textilsektor

 

Circular Economy Assessment und Maßnahmen-Entwicklung
Das T-Shirt Framework für eine nachhaltige Transformation im Textilsektor

Der erste Schritt ist oftmals der schwerste: Implementierungsmöglichkeiten mit Hilfe des T-shirt Frameworks

Je nach Reifegrad des Textilunternehmens, seiner Geschäftsmodelle und Produkte bieten sich vielfältige Möglichkeiten, Potenziale aus dem Zirkularitätsgedanken heraus zu identifizieren und schrittweise zu realisieren. Fragestellungen, die bei der Implementierung von Zirkularität als Ausgangspunkt dienen können, sind vielfältiger Natur. Bei der Transformation zu einer zirkulären Denkweise gibt es keinen „One size fits all“-Ansatz. So unterschiedlich Privatpersonen nachhaltige Gedankenmuster in ihren Alltag einfließen lassen, so gibt es auch keinen besseren oder schlechteren Ausgangspunkt für Unternehmen, sich mit der Thematik auseinanderzusetzen. Zielführend ist hier allein das Interesse an der Konversation und daran, dem Thema mit Offenheit zu begegnen, um festzustellen, welche Möglichkeiten die Circular Economy dem eigenen Unternehmen bieten kann. Die folgende Übersicht bietet Orientierung in den Themen, die die Circular Economy in einem Unternehmen tangiert, und damit Möglichkeiten zu starten, Aktivitäten auszubauen oder neue Geschäftsfelder zu erschließen. Zur Reduktion der Komplexität des Themas wurde dieses im T-Shirt-Framework ähnlich einem Schnittmuster in praktikable Elemente zerlegt. Mitzudenken ist das jeweilige und angesprochene Maturitätslevel eines Unternehmens:

EY Supply Chain Days 2024

Entdecken Sie bei den 17. EY Supply Chain Days unter dem Motto „Supply Chain of the Future – Value Creation in Data-driven Ecosystems", wie Sie Ihre Supply Chain zukunftsfähig gestalten können - in Diskussionen, vielseitigen Workshops und spannenden Vorträgen namhafter Unternehmen

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Wer wissen möchte, wohin die Zukunft führt, muss seinen Standpunkt kennen

In der Circular Economy ist es wesentlich, dass alle Bereiche des Unternehmens gemäß gemeinsam definierten Zielen agieren. Man weiß, wo man steht, wo man hinmöchte und welche Maßnahmen dazu notwendig sind. Dabei steht jedes Unternehmen an einer anderen Stelle:

  1. NEWCOMER
    Es sind weder strategische noch operative Circular-Economy-Elemente vorhanden.

  2. FIRE FIGHTER
    Die Notwendigkeit von Circular Economy ist erkannt, unbeabsichtigte Circular-Economy-Prinzipien erzeugen einen Mehrwert.

  3. EXPLORER
    Pilotprojekte werden initiiert, um den Wert der Circular Economy zu beweisen und die organisatorischen Fähigkeiten zu testen.

  4. MANAGER
    Circular-Economy-Initiativen werden im gesamten Unternehmen und der kritischen Lieferkette umgesetzt.

  5. CHAMPION
    Das Geschäftsmodell und der Profit erwachsen aus Circular-Economy-Modellen, Ressourcenkreisläufe werden geschlossen.

Diese unterschiedlichen Reifegrade zu eruieren erfordert Datentransparenz, denn „ohne Transparenz keine Transformation“. Nur so lassen sich die individuellen Effizienztreiber und Werthebel eines Unternehmens definieren. Mithilfe einer Vielfalt datenbasierter Tools, die EY zu diesem Zweck entwickelt hat (siehe Abbildung „C“), lässt sich die Circular-Fashion-Maturität des gesamten Unternehmens, einzelner Produkte, aber auch die Lebenszykluskosten bestimmen. Durch die so geschaffene Datentransparenz lassen sich nachhaltige und skalierbare Lösungsansätze formulieren. Diese garantieren neben der ökologischen Nachhaltigkeit auch eine finanzielle Entkopplung von Absatzvolumina und Ressourcenverbrauch.

Sprechen Sie uns gerne an, wenn Sie Fragen dazu haben, wie eine „maßgeschneiderte“ Transformation für Ihr Unternehmen aussehen könnte.

Fazit

Die zunehmende Bedeutung der Nachhaltigkeit in der Textilindustrie angesichts globaler Herausforderungen wie Ressourcenknappheit und unökologischem Abfallmanagement ist immens. Die Circular Economy könnte einer der Katalysatoren des Wandels sein, der von Regulatoren und Marktbedingungen angetrieben wird. Die Textilbranche, die für Umweltauswirkungen wie CO2-Emissionen und hohen Ressourcenverbrauch verantwortlich ist, steht vor der Herausforderung, sich nachhaltig zu transformieren. Gesetzliche Vorschriften, Risikomanagement, Innovationsansätze im Produkt- und Geschäftsmodell sowie die Einbindung von IT-Systemen sind Schlüsselfaktoren für die Implementierung der Circular Economy. Unternehmen, die diese Prinzipien annehmen, könnten nicht nur ihre Umwelt-, sondern auch ihre Geschäftsbilanz verbessern.

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