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Bei der Einführung künstlicher Intelligenz (KI) und intelligenter Automatisierung stellen wir den Menschen in den Mittelpunkt.
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In diesem Artikel soll es allerdings nicht um einen Dokumentarfilm gehen, den ich gerne drehen würde. Künstliche Intelligenz ist inzwischen weit mehr als ein fiktives Hollywood-Märchen – sie ist Teil unseres Lebens geworden und beansprucht dort immer mehr Raum. So ist beispielsweise für die jüngere Generation der Chatbot „My AI“ in SnapChat schon längst zum alltäglichen Freund geworden. Die Jugendlichen haben damit einen ganz anderen Zugang zu KI als viele Ältere. Auch wenn die Filmbranche schon lange prophezeit, dass Technologie die Art, wie wir leben, arbeiten und miteinander umgehen, tiefgreifend verändern wird, so scheinen die tatsächlichen Auswirkungen der KI doch immer noch unvorhersehbar zu sein. Es überrascht nicht, dass die Angst vor dem Unbekannten und der scheinbare Verlust der Kontrolle über die Technologie der Ablehnung dieses neuen, digitalen Zeitalters in die Hände spielen. Rückblickend sind es Filme wie „Blade Runner“ (1982) oder „The Matrix“ (1999), die ganz entscheidend unsere Vorstellung davon geprägt haben, wozu künstliche Intelligenz fähig ist. Von einer dystopischen Zukunft mit humanoiden Robotern, die Regisseur Ridley Scott „Replikanten“ nennt, bis hin zu KI-gesteuerten Maschinen, die die Menschheit versklavt haben, werden Welten gezeigt, in denen KI-Systeme immense Macht und Kontrolle über das menschliche Leben besitzen – was besonders in dem Meisterwerk der Wachowskis, „Matrix“, deutlich wird. Kurz gesagt führt der Aufstieg der künstlichen Intelligenz unweigerlich zum Niedergang der Menschheit.
Was aber, wenn wir diese dystopische Sichtweise einfach umschreiben? Wenn wir in der KI nicht einen Feind, sondern einen versteckten Antihelden sehen? Was, wenn es kein Entweder-oder gibt, sondern um die Frage geht, wie wir eine neue Form des Miteinanders mit der künstlichen Intelligenz erschaffen, in der der Mensch als Nutznießer weiter am Steuer sitzt und die KI ihn als zuverlässiger Copilot unterstützt?
Die Zukunft der Kommunikation: Wie KI unser zwischenmenschliches Miteinander verändert
Jeffrey T. Hancock, Mor Naaman und Karen Levy definieren KI-vermittelte Kommunikation als zwischenmenschliche Kommunikation, in der ein intelligenter Vermittler im Auftrag des Kommunizierenden durch das Modifizieren, Verstärken oder Erzeugen von Botschaften Kommunikationsziele erreicht („interpersonal communication in which an intelligent agent operates on behalf of a communicator by modifying, augmenting, or generating messages to accomplish communication goals“). Statt also von Mensch zu Mensch zu kommunizieren, sprechen wir immer häufiger mit einer KI oder mit Menschen, die KI nutzen, um mit uns zu sprechen. In beiden Fällen implizieren die Entwicklungen, dass die KI sowohl Senderin als auch Empfängerin von Nachrichten sein und Tonfall und Semantik des Menschen so nachvollziehen kann, dass sie in Stakeholder-spezifischen Kommunikationen genau den richtigen Ton trifft – ohne dabei selbst irgendwelche Emotionen oder Gefühle empfinden zu können. Sie wirkt menschlich, ohne menschlich zu sein.
Auch wenn wir in unserem nächsten Meeting sicher (noch) nicht neben einem fast menschlichen Roboter sitzen werden, hatten wir fast alle bereits in irgendeiner Form mit künstlicher Intelligenz zu tun. Erinnern Sie sich an Ihren letzten Kontakt mit Ihrem lokalen Service Desk, weil Sie ein IT-Problem hatten, oder mit einem Kundensupport, weil Sie Fragen zu Ihrer letzten Bestellung hatten? Haben Sie mit einem Menschen oder einem Chatbot gesprochen? Wenn Sie durch Ihren LinkedIn-Feed scrollen, einen abonnierten Newsletter überfliegen oder sich durch den Intranet-Dschungel Ihres Unternehmens kämpfen, haben Sie dann das Gefühl, dass der Inhalt merkwürdig konkret auf Sie zugeschnitten ist? Sind Sie länger online geblieben, als Sie eigentlich wollten, fast als würden Sie in einen KI-generierten Tunnel gesogen, der Ihre ganze Aufmerksamkeit kanalisiert? Nun, es gibt keine KI-Fee, die im Hintergrund ihre Magie wirken lässt, um Ihre User Experience zu optimieren und Ihren Content genau auf Sie zuzuschneiden. Es sind die Macht der Daten und mehr noch die KI, die für mehr Effizienz, Personalisierung und kundenspezifische Anpassung sorgen und gleichzeitig Wissen durch die Verfügbarkeit der Nutzerdaten leichter zugänglich machen.