Die Entscheidung, an die Börse zu gehen, ist der erste Schritt zur Notierung am Kapitalmarkt. Ebenso wichtig ist aber auch die Überlegung, wo der Börsengang stattfinden soll: im oder außerhalb des Heimatlandes? Die Antwort auf diese Frage muss gut überlegt und vorbereitet sein. Ein ganzheitliches „IPO Destination Assessment“ hilft, die richtigen Entscheidungen zu treffen.
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Der Schritt an die Börse verlangt viele Vorbereitungen und Entscheidungen, damit er zu einem Erfolg wird – und dazu gehört auch die Frage, für welchen Börsenplatz sich das Unternehmen entscheidet. Ist der Heimatmarkt oder ein Börsengang außerhalb des Sitzlandes vorteilhaft?
Eine allgemeingültige Antwort auf die Frage nach dem „richtigen“ Börsenplatz gibt es nicht, da bei der Entscheidung viele Faktoren eine Rolle spielen. Diese reichen von der Höhe der Kosten und der Schnelligkeit des Börsengangs über den strategischen Markt-Fit bis hin zum Prestigegewinn, den sich das Unternehmen von seiner Notierung an einer bestimmten Börse verspricht. So kann beispielsweise die Überlegung, dass ein Listing fernab des Heimatmarktes strategische Vorteile mit sich bringt und die Aufmerksamkeit der Medien und Konsumenten erhöht, die Wahl für einen bestimmten Börsenplatz stark beeinflussen.
Aktuell bevorzugen 90 Prozent aller Börsenkandidaten weltweit ihren Heimatmarkt; 10 Prozent entscheiden sich dafür, den Gang aufs Parkett außerhalb ihres Sitzlandes zu machen. Dies hängt auch damit zusammen, dass Investoren besondere Anforderungen an Cross-Border-IPOs stellen und verstehen wollen, warum das Unternehmen den Börsengang nicht im Heimatmarkt unternimmt. Erschwerend kommt hinzu, dass vom Unternehmen eine physische Präsenz am gewählten Primärmarkt und die Erfüllung vergleichbarer Corporate-Governance-Standards erwartet werden.
Um eine fundierte Entscheidung für den „richtigen“ Börsenplatz zu treffen, sollte in dieser Phase jedes Unternehmen ein ganzheitliches „IPO Destination Assessment“ durchführen, in dem die verschiedenen Motive und Zielsetzungen gegeneinander abgewogen werden.
Die richtige Vorbereitung auf den gewählten Börsenplatz
Wenn sich ein Unternehmen für „seinen“ Börsenplatz entschieden hat, geht es darum, sich auf den gewählten Kapitalmarkt detailliert vorzubereiten. So ergeben sich aus der Wahl des Börsenplatzes bzw. der entsprechenden Kapitalmarktregion die regulatorischen Anforderungen, die das Unternehmen erfüllen muss. Hierzu gehören auch bestimmte Zusatzregeln der jeweiligen Börse bzw. ihrer Segmente. Zudem bestimmen das gewählte Sitzland, welcher Regulator relevant wird und welchen nationalen Corporate-Governance-Code das Unternehmen anwenden muss.
All das sind entscheidende Kriterien für das Erreichen der Börsenfitness. Denn entsprechend der jeweiligen Regularien müssen die internen Infrastrukturen, Prozesse und Rollen bzw. Verantwortungsbereiche an die zusätzlichen Anforderungen des ausgewählten Börsenplatzes angepasst oder auch – wie beispielsweise im Bereich Investor Relations – neu geschaffen werden. Dieser Transformationsprozess, während dessen sich das Unternehmen auf den Börsengang vorbereitet, dauert etwa 12 bis 24 Monate.
Wie Sie den für Ihr Unternehmen optimalen Börsenplatz finden und welche Hilfe Ihnen dabei der EY-Kapitalmarktkompass gibt, erfahren Sie in unserem Leitfaden „Ihr Börsengang und die Zeit danach“. Darüber hinaus haben wir für Sie eine Übersicht für die initialen und fortlaufenden Anforderungen der Frankfurter Börse zusammengestellt.