Das bedeutet nicht, dass die Menschen weniger mobil sind. Im Gegenteil: Die Zahl der zurückgelegten Kilometer pro Person stieg in den vergangenen Jahren stetig. Und daran wird sich so schnell auch nichts ändern.
Für den Automobilhandel bedeutet dies, sich vom Neu- und Gebrauchtwagenverkäufer zum Mobilitätsvertrieb zu entwickeln. Erfolgreiche Anbieter messen sich 2025 nicht mehr nur an der Anzahl der verkauften Fahrzeuge, sondern auch am Gewinn pro Personenkilometer – für die meisten ein völlig neues Konzept.
Der Automobilvertrieb von morgen – in der Stadt und auf dem Land
Im urbanen Raum, vor allem in den Metropolen, werden neue Formate das klassische Autohaus Schritt für Schritt ersetzen. Da die Margen weiter schrumpfen, werden sich Autohändler zusammenschließen, um einerseits von Größenvorteilen zu profitieren und andererseits die nötigen finanziellen Mittel für Investitionen in die Zukunft aufbringen zu können. Diese Händlerallianzen werden zunehmend versuchen, eine eigene Marke aufzubauen, diese online und offline als Plattformen zu etablieren und sich als Anbieter verschiedener Marken von den Herstellern unabhängiger zu machen. Damit gleichen sich Autohändler den Supermärkten an, ein Geschäft, das von einigen wenigen Riesen dominiert wird.
In sogenannten Megastores kann der Neuwagenkunde Produkte und Preise markenübergreifend vergleichen. Er findet damit die gewohnte Transparenz aus der digitalen Welt an einem physischen Ort wieder. Der Unterschied zum Internet: Megastores und Markenboutiquen punkten immer auch mit hochwertiger Beratung, die zumindest mittelfristig bei einem technologisch immer anspruchsvoller werdenden Produkt (insbesondere in der Mensch-Maschine-Kommunikation) von hoher Relevanz sein wird.
Service Factories mit Drop-Off-Points
Die Digitalisierung wird auch das After-Sales-Geschäft bis 2025 revolutionieren und neue Maßstäbe bei der Kundenorientierung setzen. Mit dem technischen Fortschritt können künftig verschiedene Funktionalitäten und Softwareupdates „on demand“ und „over the air“ freigeschaltet werden. Nur wenige Autos müssen tatsächlich physisch in die Werkstatt. Dann hat derjenige die Nase vorn, der es dem Kunden so bequem wie möglich macht.