Du bist Führungskraft bei EY und arbeitest in Teilzeit. Siehst du dich selbst als Vorbild?
Definitiv. Es ist mir wichtig zu zeigen, dass Karriere und Familie kein Widerspruch sind. Viele denken, dass Teilzeit bedeutet, weniger ambitioniert zu sein – das ist Quatsch. Es kommt auf die Qualität der Arbeit an, nicht auf die Stundenanzahl. Ich kombiniere meine berufliche Verantwortung mit meinem Familienleben durch klare Strukturen. Montags und dienstags arbeite ich kürzer, bin dafür an anderen Tagen länger verfügbar. Planung und Kommunikation sind für mich entscheidend. Mein Modell beweist, dass flexible Arbeitszeiten und Verantwortung miteinander vereinbar sind. EY gibt mir die Freiheit, meine Arbeit so zu organisieren, dass sie mit meinem Privatleben harmoniert.
Warum denkst du, arbeiten so wenige Männer in Teilzeit?
Die Gründe, warum so wenige Männer in Teilzeit arbeiten, sind vielfältig. Ein gesellschaftlicher Aspekt ist, dass viele Männer sich nicht ausreichend in die Verantwortung für eine gleichberechtigte Teilhabe am Familienleben ziehen. Oft übernehmen Partnerinnen die Hauptlast, was es Männern erschwert, in Teilzeit zu gehen. Männer müssen aktiv Verantwortung einfordern und den Dialog darüber suchen. Zudem haben viele Angst, ihr Ansehen als Leistungsträger zu verlieren, wenn sie in Teilzeit arbeiten. Bei EY gibt es zwar gute Möglichkeiten zur Unterstützung, doch letztlich erfordert der Schritt in die Teilzeitarbeit auch eine Umgewöhnung. Und eben auch Mut.
Aber ich kenne keinen Mann, der in Teilzeit arbeitet und es bereut hat.
Fazit: Privatleben und Consulting – wie kann man beides unter einen Hut bringen?
Aus meiner Erfahrung habe ich drei wesentliche Erkenntnisse gewonnen, die mir helfen, eine gesunde Work-Life-Balance zu erreichen:
1. Grenzen setzen: Nein zu sagen ist genauso wichtig wie Ja zu sagen – ich habe gelernt, dass es essenziell ist, meine eigenen Bedürfnisse zu respektieren.
2. Den eigenen Arbeitsstil finden: Jeder arbeitet anders – ich weiß, dass ich morgens produktiver bin, während andere abends besser arbeiten. Es geht darum, den eigenen Rhythmus zu erkennen.
3. Perfektion loslassen: Es gibt keine "perfekte" Work-Life-Balance. Und das ist auch nicht schlimm, denn das Leben ist nun mal turbulent und nicht immer planbar. Ich setze auf Flexibilität und Selbstorganisation, um meine Prioritäten richtig zu setzen.
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