Die steigenden regulatorischen Anforderungen erhöhen den Druck auf das Management, ein wirksames Tax-Compliance-Management-System (Tax CMS) zu betreiben. Mit dem Gesetz zur Stärkung der Finanzmarktintegrität (FISG) gibt es auch erstmals eine gesetzliche Verpflichtung für kapitalmarktorientierte Unternehmen, ein angemessenes und wirksames internes Kontrollsystem und Risikomanagementsystem einzurichten – ein Tax CMS ist hierbei als integraler Bestandteil zu verstehen. Allerdings sind laut EY Tax Innovation Survey 66 Prozent der befragten Unternehmen mit der Umsetzung ihrer Kontrollaktivitäten im Regelbetrieb nicht zufrieden. Ursächlich für diese Unzufriedenheit ist häufig, dass die Kontrollaktivitäten nicht ausreichend stark mit den relevanten Prozessschritten verknüpft sind und somit eine effiziente Kontrolldurchführung und Dokumentation im Tagesgeschäft schwerfällt. Hierunter leidet auch die kontinuierliche Überwachung und Verbesserung des Tax CMS, die für dessen Wirksamkeit unerlässlich ist.
EY und SAP Signavio
Zur Abbildung, laufenden Überwachung und Verbesserung eines Tax CMS werden am Markt diverse technische Lösungen angeboten. Eine davon ist die Business Process Intelligence Suite (BPI Suite) von SAP. Die Vorteile dieser Business Process Management (BPM)-Lösung bestehen vor allem darin, dass Abteilungssilos aufgebrochen werden. Die steuerrelevanten Unternehmensprozesse werden in ihrer Gesamtheit dokumentiert. Risiken, Kontrollen und Richtlinien werden systematisch mit den relevanten Prozessschritten verknüpft. Auf dieser Basis können Workflows zur Risikobewertung etabliert und die Dokumentation der Kontrolldurchführung effizient durchgeführt werden. Mit SAP Signavio gelingt es, ein ganzheitliches Tax CMS zu errichten. EY ist ein SAP-Alliance-Partner und kann bei der Konzeption und Implementierung des Tax CMS auf BPI-Basis pragmatisch und effizient beraten. Nachfolgend stellen wir die für das Tax CMS wesentlichsten Komponenten vor.
Process Manager
Der SAP Signavio Process Manager bietet die Möglichkeit, die steuerrelevanten Unternehmensprozesse in der führenden Modellierungssprache BPMN 2.0 intuitiv zu dokumentieren. Auch komplexe Prozesse lassen sich durch die Verwendung verschiedener Ebenen, Subprozesse und Verlinkungen übersichtlich darstellen. Damit gehören isolierte steuerliche Risikobetrachtungen der Vergangenheit an. Das Modul bietet zudem die Möglichkeit, weiterführende Informationen zu den einzelnen Prozessschritten zu hinterlegen – sogenannte Attribute. So können Risiken, Kontrollen oder mitgeltende Dokumente (z. B. Checklisten oder Richtlinien) sowie Verweise auf IT-Systeme mit den jeweiligen Prozessschritten verknüpft und visualisiert werden. Es entsteht eine ganzheitliche Tax-CMS-Plattform. Auch sperrige Risiko-Kontroll-Matrizen in Excel gehören so der Vergangenheit an.