Die Sicht österreichischer CFOs auf das Thema Digital Assets
In Unternehmen sind CFOs bei der Implementierung und Umsetzung neuer finanzieller Maßnahmen – worunter auch die Verwendung von Digital Assets fällt – die verantwortliche Instanz. CFOs führender österreichischer Unternehmen haben derzeit noch kaum Aktivitäten in Zusammenhang mit Digital Assets auf ihrer Agenda. Einige der befragten CFOs sehen sich und ihr Unternehmen allerdings noch mit einigen Herausforderungen und damit einhergehenden Risiken konfrontiert, die sie skeptisch gegenüber Digital Assets sein lassen.
Dabei ist es aufgrund des bemerkenswerten Anstiegs von Digital Assets umso wichtiger, Krypto-Währungen zur Asset-Strategie hinzuzufügen, um das ganze Potenzial daraus zu schöpfen. Im Rahmen unserer Umfrage zu Digital Assets unter den CFOs wollten wir unter anderem jene Herausforderungen und Risiken herausfinden, die CFOs noch von der Nutzung digitaler Assets abhält.
Die Digital-Assets-Umfrage von EY unter CFOs ergab folgende detaillierten Erkenntnisse:
- Know-how als entscheidende Herausforderung. Fast zwei Drittel der befragten CFOs von führenden österreichischen Unternehmen sehen ihren aktuellen Informationsstand als größte Herausforderung hinsichtlich der Verwendung von Digital Assets. Die Hälfte sieht zudem die organisatorische Einbindung von Digital Assets als Herausforderung, ein Viertel fürchtet die technische Komplexität.
- Es herrscht noch ein generelles Misstrauen gegenüber Digital Assets. Die Hälfte der befragten CFOs verspürt leichtes Misstrauen, jeder achte sogar starkes. Gerade einmal ein Achtel sieht Digital Assets derzeit als vertrauenswürdig an.
- Fehlende Standards schaffen Unsicherheit. Die noch nicht klaren rechtlichen Rahmenbedingungen sowie die Marktvolatilität werden von den CFOs als größte Risiken hinsichtlich Digital Assets gesehen. Faktoren wie AML und Cyber & Security spielen bei den Risiken eine eher untergeordnete Rolle.
- Insbesondere Banken sind gefragt. 89 % der Befragten gaben an, dass sie sich von Banken ein Digital-Assets-Angebot erwarten würden, sodass Banken ihr entsprechendes Angebot erweitern müssten.
- Zahlungsmittel und Anlageprodukte. Die Hälfte der CFOs erwartet sich von Finanzinstituten, dass sie Digital Assets in ihren Payment-Service (z. B. Bezahlen mit Bitcoin) integrieren. Mehr als ein Drittel der Befragten wünscht sich integrierte Angebote für Anlageprodukte (beispielsweise Wallets) von ihrer Bank. 25 % würden sich für ein Angebot tokenisierter Finanzierung seitens ihrer Bank interessieren.
- Aufholbedarf österreichischer Banken. 75 % der befragten CFOs sind der Meinung, dass es bei den österreichischen Banken hinsichtlich Digital Assets einen Aufholbedarf gibt. Niemand der Befragten sieht Finanzinstitute für Digital Assets ausreichend vorbereitet.
Bedeutung der Digital Assets für Finanzinstitute und FinTechs laut unserer Umfrage
Die Finanzinstitute und FinTechs stehen nun vor der Aufgabe, sich auf dem Markt zu positionieren, um einen möglichst nachhaltigen Wettbewerbsvorteil daraus zu gewinnen. Dazu braucht es die richtige Strategie (Frist/Second/Late Mover) und ein Vorgehen, wie in den Markt einzusteigen ist. Um als Gewinner dieser Phase hervorzugehen, bedarf es einer genauen, maßgeschneiderten Analyse dieser beiden Faktoren. Dadurch werden Vor- und Nachteile gegeneinander abgewogen, was schließlich zu einem idealen Ergebnis für den jeweiligen Finanzdienstleister führt.
Je nach Strategie und Marktpositionierung eines Unternehmens ergeben sich verschiedene Möglichkeiten für einen Markteintritt. Die richtige Strategie und der richtige Ansatz sind von der Ausgangslage abhängig und daher für jedes Institut individuell. Der White-Label-Ansatz ist jedenfalls für Finanzinstitute der schnellste und kurzfristig risikoärmste Weg, um auf die Nachfrage der Kunden nach Digital Assets zu reagieren.