Der Anspruch von Dürr Dental ist es, mit seinen Produkten der Konkurrenz immer einen Schritt voraus zu sein. Wie lösen Sie diesen Innovationsanspruch ein?
Dürrstein: 8 bis 9 Prozent unseres Umsatzes investieren wir in die Entwicklung neuer Produkte und Lösungen. Wir lassen uns die Innovation also einiges kosten! Dies zeigt sich auch daran, dass die Softwareabteilung unser größter Bereich ist – obwohl wir eigentlich aus der klassischen Feinwerktechnik kommen. Aber wir sehen in der Digitalisierung unserer Produkte und im Einsatz der künstlichen Intelligenz ein immenses Potenzial, weshalb wir sowohl eigene als auch offene KI-Lösungen entwickelt haben, die mit anderen KI-Lösungen kompatibel sind.
Schließlich sind unsere Akademien aber auch echte Innovationstreiber, weil wir hier aus der Praxis starke Impulse bekommen. Der Dialog mit unseren Kunden ist uns sehr wichtig. Ebenso kooperieren wir mit den Hochschulen in Karlsruhe und Heilbronn. Ich halte es für sehr wichtig, in größere Ökosysteme eingebunden zu sein, um technologisch die Nase vorn zu behalten. Letztlich kommt es aber darauf an, dass die Unternehmenskultur Innovationen fördert: Sie muss Zeit und Raum zum Ausprobieren geben. Fehler sind erlaubt, und es darf auch Geld ausgegeben werden, das nicht sofort zum Erfolg führt. Die größten Feinde von Innovationen sind Angst vor Fehlern und Zeitmangel.
Ihr Innovationsanspruch zahlt sich aus: Gerade haben Sie für Ihren neuen Silver-Airline-Druckluftkompressor den „German Design Award“ erhalten. Und mit Ihrer Intraoral-Kamera beschreiten Sie ganz neue Wege der Kariesprophylaxe. Was zeichnet diese Entwicklungen aus?
Dürrstein: Unsere Kompressoren sind das Herz jeder Zahnarztpraxis, da sehr viele Dentalgeräte mit Druckluft versorgt werden, angefangen von der Ansteuerung der Präzisionsfräsen bis hin zum Trocknen der Zähne. Dabei arbeiten unsere Maschinen ohne Ölschmierung, was für absolut ölfreie, trockene und hygienische Luft sorgt und darüber hinaus umweltfreundlich ist. Auf die Entwicklung unserer Intraoral-Kameras sind wir besonders stolz, da mit ihnen kleinste Bakterienbeläge auf Zähnen festgestellt werden können, die zu Karies führen können. Darüber hinaus kann der Zahnarzt mit den Bildern der Kamera dem Patienten genau erklären, warum er welche Behandlungsmethode empfiehlt oder vornimmt. Und schließlich dient sie auch der Dokumentation. Damit bieten die Kameras sowohl dem Patienten als auch dem Zahnarzt echte Vorteile.