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Start-ups sind ein wesentlicher Treiber von Innovation – wie Industrieunternehmen von Kooperationen profitieren und welche 5 Faktoren für den Erfolg entscheidend sind.
Überblick
Start-ups sind Wertschöpfungsbringer und Innovationstreiber
Kooperation abhängig von wechselseitigen Erwartungshaltungen der Partner
Kooperationen mit Start-ups im Industriebereich bergen großes Potenzial
In den letzten 18 Monaten waren Überschriften wie „Millioneninvestment für österreichisches Start-up“ öfter zu lesen als je zuvor. Auch in einem durch hohe Inflation, große Unsicherheit und steigende Zinsen geprägten Marktumfeld im 1. Halbjahr 2022 lagen die Finanzierungen für heimische Start-ups auf dem Rekordniveau des Vorjahres. In vielen Dimensionen wie dem finanzierten Kapital oder der durchschnittlichen Höhe von Finanzierungsrunden kratzt Österreich mittlerweile an den Top-10 – trotz aller Potenziale, die insbesondere bei den Rahmenbedingungen noch ungenutzt sind. Das unterstreicht: Start-ups sind mittlerweile ein wesentlicher Faktor und Wertschöpfungsbringer im österreichischen Wirtschaftssystem – und ein Innovationstreiber für Gesellschaft, Wirtschaft und auch etablierte Unternehmen.
Start-ups als Innovationstreiber
Insbesondere getrieben durch die digitale und ökologische Transformation haben Unternehmen die Weiterentwicklung ihres Geschäftsmodells und ihrer Prozesse aktuell ganz oben auf ihrer Agenda. Gerade jetzt gilt es, die richtigen Weichenstellungen für die Zukunft zu machen und Innovationen zu entwickeln und implementieren. Im Industriebereich reicht die Bandbreite von der Neuaufstellung von Geschäftsmodellen auf dem Weg zu Klimaneutralität über die Entwicklung der Factory of the Future, Implementierung neuer Technologien, neue Organisationsstrukturen und Arbeitsweisen unter der Prämisse Smart Work. Die Vielfalt und Komplexität dieser Themen stellt jedes Unternehmen vor Herausforderungen und macht Innovationen notwendig. Neben der inkrementellen Innovation spielt die Innovation von außen daher eine immer größere Rolle – und zwar sowohl für Konzerne als auch für mittelständische Unternehmen. Ein wesentlicher Hebel dafür sind Ökosysteme und Kooperationen mit Start-ups. Und diese Kooperationsformen funktionieren viel besser als ihr Ruf in der öffentlichen Diskussion: Wie eine aktuelle EY-Studie zeigt, sind 74 Prozent der heimischen Betriebe mit ihren Kooperationen im Innovationsbereich zufrieden.
Kooperationen mit Start-ups im Reality Check
Auf dem Papier macht eine Zusammenarbeit zwischen Start-ups und Corporates immer Sinn. Etablierte Unternehmen müssen sich im Rahmen ihrer gewachsenen Strukturen bewegen, Start-ups sind hingegen nicht „vorbelastet“ und damit deutlicher agiler und schlanker aufgestellt. Gerade im Innovationsbereich, wo Geschwindigkeit zählt, ist das ein wesentlicher Vorteil. Darüber hinaus bekommen sie Zugang zu Innovationen, neuen Technologien und auch neuen Talenten.
Die Kooperation mit Start-ups kann ein wichtiger Hebel sein, um Pilotprojekte auf den Weg zu bringen, neue Umsatzquellen zu erschließen oder die Unternehmenskultur zu ändern.
Start-ups profitieren im Rahmen der Kooperation von einem direkteren Zugang zu Expertise und Netzwerken sowie zu mehr Kapital, was die Skalierbarkeit erhöht. Auch die Mitbenutzung von Strukturen wie beispielsweise in Vertrieb, Logistik oder Marketing, die bei Start-ups noch nicht so strukturiert und stabil sind, ist ein höchst interessantes Asset. Trotz dieser Win-Win-Konstellation sind Kooperationen alles andere als ein Selbstläufer – in der Realität ist der Erfolg dieser Kooperationsformen aber von mehreren Faktoren abhängig, wie wir auch aus unserer eigenen Beratungspraxis unterstreichen können.
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Auch wenn jede Kooperation individuell und von den wechselseitigen Erwartungshaltungen der Partner:innen abhängt und es kein Patentrezept gibt, sind fünf Punkte aus unserer Erfahrung ausschlaggebend für den Erfolg der Kooperation.
Klares und transparentes Expectation Management betreiben: Was trivial klingt, ist richtungsweisend. Beide Kooperationspartner:innen müssen gleich zu Beginn die Karten auf den Tisch legen, was sie sich von der Kooperation erwarten, was sie selbst beitragen können und vor allem auch, was nicht. Bei den meisten Kooperationen, die scheitern, mangelt es an einem Expectation Management auf Augenhöhe.
Scope detailliert festlegen und spezialisieren: Let’s change the world together ist sicher ein hehrer Anspruch, als Zielsetzung für eine Kooperation eignet es sich aber nicht. Es ist wichtig, eine starke Spezialisierung der Themenstellung zu forcieren und den Scope detailliert festzulegen. Je breiter der Scope, desto mehr Raum für Missverständnisse gibt es.
Klares Top-Management-Commitment einholen: Kooperationen als “Aufputz“ für Investoren oder Feigenblatt für Innovation sind von vornherein zum Scheitern verurteilt. Es ist essenziell, dass beide Partner ernsthaft an einer engen, langfristigen und nachhaltigen Zusammenarbeit interessiert sind und das auch mit der notwendigen Ernsthaftigkeit und Priorisierung betreiben. Dafür braucht es ein klares Commitment des Top-Managements.
Das Projekte auf Start-up-Bedürfnisse abstimmen: Ein wesentlicher Grund, warum Kooperationen scheitern, ist auch ein Set-up, das nicht auf Augenhöhe aufgesetzt wird. Wer glaubt zu wissen, welche Angebote seitens des Unternehmens in Hinblick auf Benefits Start-ups wollen und das Set-up über den Kopf des Partners hinweg aufsetzt, wird in den meisten Fällen Missverständnisse und Frustration provozieren. Das Set-up muss gemeinsam entwickelt und aufgesetzt werden.
Den Culture-Clash managen: Hand aufs Herz – in jedem Fall prallen bei einer Kooperation zwischen Start-ups und etablierten Unternehmen völlig unterschiedliche Kulturen aufeinander. So zu tun, als ob das kein Thema wäre, macht den Gap nur größer. Der Culture Clash muss offen thematisiert und laufend diskutiert werden, wie die Brücken am besten geschlagen werden können.
Das Potenzial von Start-up-Kooperation nutzen
Start-ups können gerade auch für Konzerne und mittelständische Betriebe eine essenzielle Bedeutung bei der Weichenstellung für die Zukunft einnehmen. Die Qualität der österreichischen Start-ups und ihrer Lösungen ist in den letzten Jahren massiv gestiegen, was die Auswahl an potenziellen Kooperationspartnern deutlich vergrößert. Drei Beispiele aus dem Feld der Ausgezeichneten beim EY Scale-up Award 2022, die für Industrieunternehmen interessant sind: Das Start-up nista bietet Energy Efficiency as a Service und unterstützt Unternehmen auf Basis ihrer Sensordaten, ihre Energieeffizienz zu steigern, Kosten zu senken und Co2-Emissionen zu reduzieren. Findustrial bietet eine datenbasiere Plattform für Pay-per-Use-Lösungen und unterstützt produzierende Unternehmen dabei, nutzungsbasierte und zukunftsorientierte Geschäftsmodelle zu entwickeln. Viewpointsystem ist weltweiter Innovationsführer im Bereich Eye-Tracking via Sensoren-Technologie und ermöglicht mit ihren Glasses unter anderem Fernwartungen und spart damit Zeit und Geld für Unternehmen. Alleine diese Beispiele unterstreichen, wie groß das Potenzial durch Kooperationen mit Start-ups im Industriebereich ist.
Fazit
Das Potenzial durch Kooperationen mit Start-ups im Industriebereich ist groß – mit dem richtigen Set-up und einer klaren Zielsetzung können Industrieunternehmen das Credo von Henry Ford mit Leben füllen: „Coming together is a beginning, staying together is progress and working together is success.“