EU-Finanzminister aktualisieren die EU-Blacklist

Die EU-Mitgliedstaaten haben Anpassungen an den Listen nicht-kooperativer Jurisdiktionen vorgenommen. Darin werden Länder geführt, die laut EU schädliche Steuerregime implementiert haben (sog. „EU-Blacklist“), bzw. Länder, die angekündigt haben, diese Steuerregime zu reformieren (sog. „EU-Greylist“). Die Änderungen haben auch Auswirkungen auf die Anwendung bestimmter nationaler Steuervorschriften.

Am 05.10.2021 haben die Finanzminister der EU-Mitgliedstaaten im Rat der EU (ECOFIN) beschlossen, Anguilla, die Seychellen und Dominica vom Annex I der Liste nicht-kooperativer Jurisdiktionen („EU-Blacklist“) zu entfernen. Damit verbleiben nach der zweiten regulären Überarbeitung der Liste im Jahr 2021 neun Länder auf der EU-Blacklist: Amerikanisch-Samoa, Fiji, Guam, Palau, Panama, Samoa, Trinidad und Tobago, Amerikanische Jungferninseln und Vanuatu.

Die EU-Minister haben zudem beschlossen, den Annex II der Liste nicht-kooperativer Jurisdiktionen („EU-Greylist“) zu aktualisieren. Darin werden Länder geführt, die angekündigt haben, Reformmaßnahmen gegen schädliche Steuerregime umzusetzen. Die Türkei wird mit der Forderung, weitere Anstrengungen bei der Implementierung des automatischen Informationsaustauschs mit allen EU-Mitgliedstaaten zu unternehmen, weiterhin auf der Greylist geführt.

Die EU-Blacklist hat seit ihrer Einführung im Jahr 2017 insofern stets an Bedeutung gewonnen, als Geschäftsbeziehungen mit auf ihr geführten Jurisdiktionen zunehmend Ziel von Transparenz- oder steuerlichen Abwehrmaßnahmen werden. Zu nennen sind in diesem Zusammenhang die Anzeigepflicht für grenzüberschreitende Steuergestaltungen („DAC6“), das gerade in der Endphase der europäischen Gesetzgebung befindliche öffentliche Country-by-Country Reporting (vgl. eNewsletter Tax vom 30.09.2021) sowie das grundsätzlich ab dem kommenden Jahr greifende Steueroasen-Abwehrgesetz.

Die nächste Aktualisierung von Annex I und Annex II der Liste nicht kooperativer Jurisdiktionen wird für Februar 2022 erwartet.
 

Weitere Publikationen von EY
Nutzen Sie unser neues Email Preference Center, um sich für den Erhalt des eNewsletter Tax und anderen Medien zu registrieren oder diese anderen Kolleg:innen zu empfehlen. 

Sind Sie schon registriert? Dann können Sie hier Ihre Präferenzen anpassen.