- Weltweites Emissionsvolumen im ersten Quartal leicht über Vorjahresquartal mit 23,7 Milliarden US-Dollar, Zahl der Börsengänge sinkt um sieben Prozent auf 287
- Fünf IPOs aus Europa unter den 10 größten Börsengängen weltweit
- Guter Jahresauftakt mit drei Börsengängen in Deutschland
- Spürbare Verbesserung in Europa und Amerika, gut gefüllte Pipeline an Kandidaten
In Europa und Amerika waren die Bedingungen für Börsengänge im ersten Quartal 2024 deutlich positiver als im Vorjahresquartal: In den USA gab es insgesamt 49 Börsengänge (33 in Q1 2023). Das Gesamtvolumen sprang von 2,6 Mrd. US-Dollar auf 8,5 Mrd. im diesjährigen Quartal. Ähnlich positiv war die Entwicklung in Europa. Zwar lag die absolute Zahl mit 26 leicht unter dem Vorjahresquartal (28) aber das Volumen erreichte fast eine Verdreifachung mit 5,9 Mrd. US-Dollar.
Weltweit waren die Rahmenbedingungen nicht überall derart gut. Die Zahl der Erstnotizen lag mit 287 leicht unter dem Vorjahreswert von 307. Immerhin stieg das Gesamtemissionsvolumen auf 23,7 Mrd. US-Dollar (Vj. 22,1 Mrd. US-Dollar).
Grund für diese Seitwärtsbewegung war der deutliche Rückgang in Asien. In dieser Region (Asia-Pacific) gingen sowohl das Emissionsvolumen um 56 Prozent auf 5,8 Mrd. US-Dollar zurück als auch die Zahl der Erstnotizen um 34 Prozent auf 119. Besonders der chinesische IPO-Markt zeigte Schwächen und musste deutliche Rückgänge hinnehmen – sowohl bei der Zahl (von 86 auf 42 im Jahresvergleich) als auch dem Volumen (von 10,4 auf 3,9 Mrd. US-Dollar).
Vom weltweiten Emissionsvolumen von 23,7 Mrd. US-Dollar entfiel rund ein Viertel auf Unternehmen aus dem Gesundheits- und Life-Science-Sektor. Auch der größte Börsengang des laufenden Jahres kam aus dieser Branche: Die Erstnotiz der Galderma Group AG aus der Schweiz an der Schweizer Börse erbrachte knapp 2,4 Mrd. US-Dollar. Auch der zweit- und drittgrößte IPO des ersten Quartals waren mit der finnischen Amer Sports Inc und der Douglas AG europäische Unternehmen.
Unter den weltweit zehn größten Börsengängen im ersten Quartal war mit der Renk Group AG ein zweites Unternehmen aus Deutschland. Insgesamt gab es in Deutschland neben dem Douglas-IPO mit der Privatplatzierung der Renk Group AG an der Frankfurter Wertpapierbörse und dem IPO der Elaris AG an der Börse München zwei weitere Börsengänge mit einem kumulierten Platzierungsvolumen von rund 1,4 Mrd. Euro. Das sind Ergebnisse des aktuellen IPO-Barometers des Prüfungs- und Beratungsunternehmens EY.
„Die weiteren Zeichen für ein Auftauen des Primärmarkts in Deutschland stehen gut. Nach dem guten Momentum des vergangenen Jahres in Europa mit vier großen Börsengängen, setzte sich der positive Trend im ersten Quartal fort. IPOs sind wieder in den positiven Schlagzeilen und stehen im Fokus der Investoren“, erklärt Dr. Martin Steinbach, Partner und Leiter des Bereichs IPO and Listing Services bei EY. „Der breite Anstieg der großen Indizes, ein positives Marktsentiment, derzeit geringe Volatilität und der erwartete Rückgang der Zinsen haben grundsätzlich die Chancen für Börsengänger deutlich verbessert und bieten Rückenwind für weitere Debüts in diesem Jahr.“
Healthcare- und Life-Science-Unternehmen besonders gefragt
Das höchste Emissionsvolumen verzeichnete im abgelaufenen Quartal der Sektor Healthcare/Life Science mit einem Sprung auf 5,9 Mrd. US-Dollar (+280 Prozent), gefolgt vom Sektor Technology, die 4,4 Mrd. US-Dollar erlösten. Bei der Zahl der Börsengänge lag erneut die Branche Industrials vor mit 59 Erstnotizen, auch wenn das Gesamtemissionsvolumen nur noch bei 4,1 Mrd. US-Dollar lag. Danach folgt erneut Technology mit 53 Börsengängen (Vj. 63).