Teilzeit @ EY – gelebte Praxis oder nur Theorie?

Wer in Teilzeit arbeitet, kann keine Karriere machen? Für Ursula ist das nur ein Vorurteil. Im Interview berichtet sie von ihrem Weg.

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5 Minuten Lesezeit
22. Februar 2023

Hallo Ursula, wer bist du und was machst du bei EY?
 

Hi! Ich heiße Ursula und arbeite seit 2016 im Bereich Transaction Strategy and Execution (TSE) bei EY in Eschborn. Eingestiegen bin ich als Senior Consultant und mittlerweile zur Senior Managerin aufgestiegen. Neben meiner Arbeit sind mir meine Familie und Freunde am wichtigsten. Seit 2019 bereichert mein Sohn mein Leben. Aus diesem Grund haben mein Mann und ich beschlossen, unsere wöchentliche Arbeitszeit auf 80 Prozent zu reduzieren.
 


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Wie sieht deine Arbeit in der TSE denn genau aus?
 

In der TSE sind wir im Bereich M&A-Transaktionen tätig, wobei ich mich auf den IT-Bereich spezialisiert habe. Ich unterstütze Unternehmen zum Beispiel dabei, eine Carve-Out-Strategie für einen anstehenden Verkauf zu entwickeln, zu planen und bei der Umsetzung zu begleiten. Dabei arbeite ich sehr eng mit unseren Kund:innen zusammen. So bin ich sowohl strategisch als auch operativ in die Projekte eingebunden.
 

„In der Transaktionsberatung kommt die Freizeit zu kurz und Teilzeit ist nicht möglich“ – ist das ein Vorurteil oder die Wahrheit?

Für mich ist es ein Vorurteil. Natürlich ist unser Geschäft phasenweise sehr schnelllebig. Jedes Projekt hat daher intensive und ruhige Phasen, die sich unterschiedlich gut mit Privatleben und Teilzeit vereinbaren lassen. Aber gerade diese Dynamik macht den Reiz unseres Geschäfts aus. Ich muss sagen, dass meine Teilzeit viel besser funktioniert, als ich anfangs dachte. Vor allem, seit die Akzeptanz von Home Office im Projektgeschäft zugenommen hat. Früher war es die Regel, von Montag bis Donnerstag bei den Kund:innen vor Ort zu sein. Das hat sich deutlich entspannt. Heute bin ich nur noch in wichtigen Projektphasen oder für Workshops vor Ort. So kann ich meine Arbeit auch gut mit meiner Familie vereinbaren. Dabei erhalte ich viel Unterstützung durch die Partner:innen in meinem Bereich. So konnte ich das für mich passende Modell finden, umsetzen und seit mittlerweile zwei Jahren ausleben.
 

Auch das Vorurteil, dass mit Teilzeit keine Karriere möglich ist, kann ich nicht bestätigen: 2021 wurde ich in Teilzeit befördert.
 

Und wie strukturierst du deine Arbeitswoche, um alles zu schaffen?

Diese Frage habe ich mir 2020 auch gestellt, als ich aus der Elternzeit in Teilzeit zurückgekehrt bin. Ich habe ein passendes Konzept gesucht – und gefunden, das sowohl intern als auch bei den Kund:innen gut ankommt. Meine Arbeitszeit reduziert sich im Laufe der Woche von montags acht auf freitags fünf Stunden. Da ich Projekte wegen dieser Reduktion nicht ausbremsen möchte, arbeite ich immer Hand in Hand mit einem oder einer Kolleg:in daran. Wir arbeiten sehr eng zusammen und profitieren voneinander: egal ob Senior Consultant oder Manager:in, meine:e Kolleg:in bekommt ein intensives Coaching und dadurch schneller mehr Verantwortung, und ich habe eine kompetente Vertretung in meinen „Off-Zeiten“. Natürlich ist das kein starres Modell, sondern erfordert immer wieder eine gewisse Flexibilität. Insgesamt gibt es mir aber den Freiraum, den ich für mein Kind benötige, und das Wissen, dass meine Kund:innen in guten Händen sind.
 

Was mich zum letzten Punkt der Antwort bringt – mein Sohn strukturiert mich. Wenn er mich braucht, höre ich mit der Arbeit auf und meine Kolleg:innen übernehmen, was auch okay ist, denn Flexibilität und Individualität werden bei uns großgeschrieben.

Und jetzt muss ich los, die KITA ruft! Macht‘s gut und vielleicht bis bald!




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