Nach der Schule entschloss ich mich dazu, eine Ausbildung zur Sozialversicherungsfachangestellten bei der heutigen Deutschen Rentenversicherung Bund (DRV) zu beginnen. Recht früh in meiner Ausbildung stellte ich mir die Frage, wozu ich all das gelernte Wissen rund um die Rente und rentenrechtliche Zeiten wohl gebrauchen könnte. Mein Gedanke war immer: „Wer braucht schon Mitarbeitende, die eine Rente berechnen können?“ So habe ich – zumindest abseits der Behörde – keine Perspektive gesehen, mich beruflich weiterzuentwickeln.
Im Jahr 2005 war es dann so weit: EY suchte eine:n Sozialversicherungsfachangestellte:n. „Das ist meine Chance!“, dachte ich, als ich den Titel der Anzeige las. Doch die Realität holte mich beim Lesen des Anforderungsprofils schneller ein, als mir lieb war. Fließende Englischkenntnisse und Fachkenntnisse im über- und zwischenstaatlichen Sozialversicherungsrecht waren da gefragt. Englisch? Amtssprache ist Deutsch, hatte ich die letzten drei Jahre in meiner Ausbildung gelernt. Über- und zwischenstaatliches Recht – da musste ich erstmal recherchieren, was das überhaupt ist. Kurzum: Ich habe eine Bewerbung abgeschickt, war aber keineswegs optimistisch, dass man mich überhaupt einladen, geschweige denn einstellen würde. Zu meiner Überraschung saß ich dann wenig später doch im Vorstellungsgespräch, während ich mir immer wieder die besagte Frage stellte: „Was wollen die bloß mit mir?“
Einen Tag nach dem Interview bekam ich von EY das Angebot, als Consultant im Bereich People Advisory Services einzusteigen. Mein Mut hatte sich gelohnt! Heute weiß ich, dass kaum ein:e Sozialversicherungsfachangestellte:r fließend Englisch spricht oder Spezialist:in im über- und zwischenstaatlichen Recht ist. Ebenso weiß ich, dass die Bewerbung bei EY eine der besten Entscheidungen in meinem Leben war, auch wenn die Erfolgschancen meiner Meinung nach gegen Null gingen. Hier habe ich als Sozialversicherungsfachangestellte neue berufliche Perspektiven bekommen, kann meine Arbeitszeit flexibel gestalten und mein Wissen in vielen Bereichen erweitern. Als Associate Partnerin arbeite ich aktuell in einem Team mit 15 Sozialversicherungsfachangestellten oder Gesundheitskaufleuten – und alle hatten ähnliche Gedankengänge wie ich, bevor sie Teil von EY wurden.
In den People Advisory Services beschäftigen wir uns nicht nur mit klassischen Sozialversicherungsthemen, wie man sie vielleicht aus der Rentenversicherung oder einer Krankenkasse kennt. Natürlich beschäftigen wir uns mit dem über- und zwischenstaatlichen Sozialversicherungsrecht – also mit Angelegenheiten, in denen Mitarbeitende, die von unseren Mandant:innen ins Ausland entsandt werden, der Sozialversicherungspflicht unterliegen. Unser Alltag besteht aber auch aus Fragen zur Beitragspflicht von Entgelten oder zu den sozialversicherungsrechtlichen Konsequenzen von Scheinselbstständigkeit. Wir unterstützen unsere Mandant:innen bei Betriebsprüfungen und zum Beispiel auch bei der Frage, ob man sich in Italien als Entsandte:r gegen COVID-19 impfen lassen kann. Die Vielfältigkeit der Themen fasziniert mein Team und mich jeden Tag aufs Neue und hat mir Perspektiven eröffnet, die mir vor meiner Zeit bei EY gefehlt haben. Wir sind ein junges Team und immer auf der Suche nach neuen Kolleg:innen, die Lust haben, mit uns gemeinsam die herausfordernden Aufgaben rund um die Sozialversicherung unserer Mandant:innen zu lösen.
Seid ihr, wie ich, gelernte Sozialversicherungsfachangestellte oder Gesundheitskaufleute? Dann seid ihr euch vielleicht genauso unsicher, wie ich es am Anfang war, ob EY das richtige Unternehmen für euch ist. Ich will euch Mut machen: Traut euch und meldet euch einfach. Es lohnt sich – spannende Aufgaben und ein tolles Team warten auf euch!