Die Top-Themen, die die Führungskräfte bewegen und anhand der SDGs (SDGs: Sustainable Development Goals der Vereinten Nationen) abgefragt wurden, sind dabei Maßnahmen zu
- Klimaschutz,
- nachhaltigem Konsum und Produktion,
- Gesundheit und Wohlergehen sowie
- hochwertiger Bildung und Betreuung.
Die Umfrage zeigt dabei auch, dass die Organisationen die UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung konkret thematisieren. Jene Organisationen, die den SDGs eine hohe Bedeutung beimessen, fühlen sich – mit Ausnahme von knapp 10% – relativ gut informiert, wie sie diese organisational integrieren können. Für die meisten der befragten Personen (42%) ist eine Integration der SDGs eher wichtig, bzw. ist eine Umsetzung dieser in den nächsten 1-2 Jahren geplant. Von diesen gaben jedoch nur noch 9% an, dass sie sich ausreichend informiert fühlen, wie sie diese integrieren können.
Die thematische Umsetzung von Nachhaltigkeit im öffentlichen Sektor konzentrierte sich in der Vergangenheit offensichtlich stark auf die soziale Nachhaltigkeit, was vermutlich ein Sektorspezifikum ist. Weitere Maßnahmen auf sozialer Ebene sind daher weniger geplant, da die sozialen Ziele weitgehend bereits in Umsetzung sind. Einzig das Thema der bezahlbaren und sauberen Energie birgt laut Angaben der Teilnehmenden künftig Potenzial.
Aus ökologischer Sicht war, ist und bleibt der Klimaschutz das zentrale Thema, welches Organisationen der öffentlichen Verwaltung und im Gesundheitswesen interessiert. Zukünftig soll aber auch ein stärkerer Fokus auf sauberes Wasser und Sanitäranlagen sowie Partnerschaften zur Zielerreichung gelegt werden.
Letzteres ist ebenfalls aus ökonomischer Sicht zukunftsträchtig. Des Weiteren werden Themen wie nachhaltige Produktion und Konsum, aber auch Industrie, Innovation und Infrastruktur weiterhin eine Rolle spielen. Was die Befragten jedenfalls erkannt haben: Digitalisierung kann zu einer nachhaltigen Entwicklung beitragen, ist jedoch für sich allein nicht die Lösung der Probleme im Zusammenhang mit Nachhaltigkeit.
Die befragten Personen sind davon überzeugt, dass die Organisationen sowohl in der öffentlichen Wahrnehmung als auch wirtschaftlich von Nachhaltigkeitsaktivitäten profitieren können. Um den Aktivitäten allerdings einen tatsächlichen Wert beizumessen, bedarf es klar formulierter Ziele und Indikatoren in allen Bereichen. Für die Umsetzung von Nachhaltigkeit werden Kosten und Liquidität als größte Schwierigkeit genannt. Unterstützend müssen aber auch weitere Maßnahmen für eine solide Nachhaltigkeits-Governance integriert werden, um Erfolge zu erzielen:
- Verankerung der Nachhaltigkeitsdimension in der Organisationsstrategie
- Nachhaltigkeits-Reporting
- Nachhaltigkeitsrisikobewertung
- Nachhaltigkeits-Management-Plan und Programmmanagement
- Transparente Informationsoffenlegung zu Diversität in Führungspositionen
- Public Governance Bericht
- aktiver Einbezug von Stakeholdern
- Monitoringsystem in Bezug auf Nachhaltigkeit
Bei der aktuellen Umsetzung von Maßnahmen haben sich ebenfalls interessante Punkte gezeigt, u.a. die Tatsache, dass vorrangig kleinere Organisationen die Maßnahmen bereits umgesetzt haben. Insbesondere Organisationen mit einer Größen von 101-300 Mitarbeiter:innen sind in der Umsetzung obiger Maßnahmen am stärksten vertreten. Auch jene mit bis zu 50 bzw. 100 Mitarbeitenden bemühen sich bereits um Governance Maßnahmen, wobei hier der Schwerpunkt tendenziell auf den „Soft-Themen“ wie transparenter Informationsoffenlegung und aktivem Einbezug von Stakeholdern liegt. Die großen Organisationen (mehr als 1000 Mitarbeiter:innen) haben dafür die komplexesten Pläne, was eine Umsetzung der Maßnahmen in den nächsten 1-2 Jahren betrifft. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass diesen Governance-Maßnahmen tendenziell zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt wird, denn der Einsatz dieser ist noch limitiert.
Neben Kosten und Liquidität verursachen aber auch politische Vorgaben und Wünsche sowie die (Komplexität der) gesetzlichen Regularien den Organisationen Schwierigkeiten.