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Technologische Evolution: Sind NFTs in der heutigen Form bald Geschichte?


NFTs haben im Jahr 2021 Furore gemacht, aber werden sie den hohen Erwartungen gerecht?


Überblick

  • NFTs sind in ihrer aktuellen Form möglicherweise nicht die ideale Lösung, wenn es um komplexe Geschäftsprozesse und Interaktionen geht.
  • Der Nachteil dieser Unveränderbarkeit von NFTs ist, dass die Interaktionen mit NFTs beschränkt sind.

Non fungible Tokens (NFTs) haben in 2021 einen Durchbruch im Mainstream erlebt und viele Krypto-Enthusiasten sprachen von einer Revolution in der Verifizierung von digitalem Eigentum. Diverse Anwendungsfälle bei denen NFTs ein zentraler Bestandteil sein sollte, wurden versprochen. Im letzten Jahr änderte sich jedoch die öffentliche Meinung. Das Buzzword NFT wurde von der Mehrheit negativ assoziiert, sodass Reddit und Starbucks den Begriff zu digitalen Collectibles ändern mussten. Des Weiteren konnten viele der angepriesenen Use Cases nicht eingehalten werden, denn ein großer Aspekt beim Design der Anwendungsfälle wurde nicht mit einbezogen – NFTs in der heutigen Form sind meist statisch.

Die Herausforderungen mit statischen NFTs

Da NFTs auf der Blockchain-Technologie basieren, ist die Unveränderbarkeit ein wichtiger Bestandteil, da dies verhindert, dass jemand den Token verändern und manipulieren kann und somit sicherstellt, dass das Eigentum transparent nachgewiesen werden kann. Der Nachteil dieser Unveränderbarkeit ist jedoch, dass die Interaktionen mit NFTs beschränkt sind und lediglich auf das Betrachten, Handeln und Besitzen limitiert werden. Viele der Anwendungsfälle, bei denen ein Update von NFTs erwünscht wäre, sind daher nicht möglich.

Im Moment überwachen viele Projekte, die NFTs in ihre IT-Systeme integriert haben, verschiedene Aktivitäten des Benutzers, die eine Aktualisierung der Metadaten erfordern würden. Diese Informationen werden dann in einer zentralisierten Datenbank gespeichert, um die "veränderten" Eigenschaften des nicht fungiblen Tokens in der Benutzeroberfläche anzuzeigen. Dies führt jedoch zu Problemen wie dem Single Point of Failure, bei dem der Benutzer bei einem Ausfall des Systems nur noch den ursprünglichen Zustand des NFTs im Besitz hat und verstößt gegen das Prinzip der Blockchain, Änderungen transparent auf der Blockchain darzustellen.

Während statische NFTs perfekt für Kunst, Collectibles oder andere Geschäftsfelder geeignet sind, in denen nicht viel damit interagiert wird, sind sie möglicherweise nicht die richtige Lösung, wenn es um komplexere Interaktionen und Integrationen geht.

Was sind problematische Beispiele?

Ein deutliches Beispiel dafür, dass statische NFTs nicht die beste Wahl sind, ist der Gaming-Bereich. Wenn man sich vorstellt, dass ein Spieler einen Avatar als NFT besitzt und durch das Abschließen von Quests ein höheres Level erreicht, kann der unveränderliche Status des Avatars nicht aktualisiert werden. Da die Spieler ihren Avatar trotzdem als NFT weiter handeln möchten, müssen viele Blockchain-Spiele eigene Marktplätze erstellen. Hierbei können die Benutzer Metadaten handeln, die in einer zentralisierten Datenbank aktualisiert wurden, ohne dass Änderungen von den Attributen in der Blockchain stattgefunden haben.

Ein weiterer Fall, bei dem die Attribute verändert werden sollten, ist im Zusammenhang mit Immobilien. Wenn eine Immobilie als tokenisiertes NFT erstellt wird, ist dies nur eine Momentaufnahme ihres Zustands zu diesem Zeitpunkt, es sollte jedoch eine Aufzeichnung ihrer Änderungen geben, die im Laufe der Zeit stattfinden. In Zukunft, wenn Immobilien auf verschiedenen spezialisierten NFT-Handelsplattformen gehandelt werden können, wird der derzeitige Ansatz, Änderungen in der Benutzeroberfläche anzuzeigen und sie in einer zentralen Datenbank zu speichern, nicht mehr ausreichend sein. Sollte eine tokenisierte Immobilie auf einer Plattform angeboten werden und sie an einen anderen Käufer auf einer wiederum anderen Plattform verkauft wird, so werden Informationen über alle Änderungen, die an der Immobilie vorgenommen wurden, fehlen.

Auch für Veranstaltungen und Ticketing könnten statische NFTs nicht für jeden Anwendungsfall die ideale Lösung sein. Sie funktionieren gut für einmalige Ereignisse, aber für komplexere Interaktionen, wie das Erreichen eines VIP-Status, kann es erforderlich sein, die Informationen in einer zentralen Datenbank zu speichern. Dieses Problem kann auch bei wiederkehrenden Veranstaltungen auftreten, wenn der Veranstalter nur den Abonnementstatus in seine NFTs aufnehmen möchte, anstatt jeden Monat oder jedes Jahr eine neue Serie zu erstellen.

Sind NFTs nun für immer der Unveränderlichkeit gefangen?

Dies ist eine Frage, mit der sich viele Köpfe in der Blockchain-Welt beschäftigen und vielleicht auch schon eine Lösung gefunden wurde, welche die versprochenen Anwendungsfälle einhalten kann und zu einer technologischen Evolution des Non fungible Tokens führen könnte.

Fazit

Die größte Herausforderung bei NFTs ist ihre Unveränderbarkeit, die Interaktionen beschränkt und ihre Eignung für komplexere Geschäftsprozesse und Integrationen einschränkt.

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