Aufgrund der Coronakrise und der Lockdowns haben, wo möglich, die Arbeitnehmer im Homeoffice gearbeitet. Flexibilität war und ist dabei die oberste Maxime. Das ein oder andere Unternehmen musste feststellen, dass es dahingehend noch Hausaufgaben erledigen muss. Daher liegt der Investitionsfokus in den nächsten zwei Jahren klar auf Cloud Computing – auch, um sich vor weiteren möglichen Krisen zu rüsten. Die Themen Automatisierung und Data Analytics liegen schon länger im Trend. Robot Process Automation kann den Arbeitsalltag von den Arbeitnehmern erleichtern und der richtige Umgang mit Daten bringt einen klaren Wettbewerbsvorteil für die Zukunft.
Coronakrise macht digitale Technologien noch wichtiger
Fast acht von zehn befragten Mittelständlern (77 %) geben an, dass die Bedeutung digitaler Technologien für das eigene Unternehmen durch die Coronakrise noch gestiegen sei, für gut jedes dritte Unternehmen (34 %) sind diese sogar viel wichtiger geworden. Kein einziges Unternehmen sieht hingegen eine gesunkene Bedeutung. Besonders stark hat die Bedeutung digitaler Technologien infolge der Coronakrise bei Energie- und Wasserversorgern (43 %), (Finanz-)Dienstleistern (40 %) und Industrieunternehmen (37 %) zugenommen.
Fast drei von vier heimischen Betrieben sehen für das eigene Unternehmen keine Investitionshemmnisse (74 %) in Bezug auf eine Digitalisierung des Geschäfts – noch vor einem Jahr gaben dies nur 64 Prozent der Befragten an. Jedes siebte befragte Unternehmen nennt begrenzte finanzielle Möglichkeiten (14 %) als Investitionshemmnis und jedes neunte fehlendes Personal (11 %). Mangelndes Know-how wird nur von acht Prozent der Betriebe als Investitionshemmnis genannt.
Neue Geschäftsmodelle brauchen mehr Geld und neue Kompetenzen. Verständlicherweise fehlen den Unternehmen gerade in Zeiten der Pandemie teilweise die finanziellen Möglichkeiten. Da die nachgefragten digitalen Fähigkeiten momentan nicht ausreichend am Arbeitsmarkt oder in der eigenen Belegschaft zu finden sind, müssen viele heimische Betriebe ihr Tempo drosseln oder Abstriche machen. Ohne geeignetes Personal und die Finanzspritzen können viele Unternehmen nicht so stark in Zukunftstechnologien investieren, wie sie gerne würden.
Digitales Österreich: gute Noten für Standort, aber Mangel an qualifiziertem Personal
Die heimischen Unternehmen sind aktuell mit den Rahmenbedingungen für digitale Transformation in Österreich zufrieden. Mehr als sieben von zehn Mittelständlern (72 %) bewerten Standortbedingungen für Digitalisierung positiv – jeder vierte (25 %) hält sie für mittelmäßig. Das ist ein deutlicher Anstieg im Vergleich zum Vorjahr, als noch 62 Prozent und damit zehn Prozentpunkte weniger dem Wirtschaftsstandort gute Noten hinsichtlich der Digitalisierung ausgestellt haben.
Vor allem die Leistungsfähigkeit der digitalen Infrastruktur – also der Zugang zu hohen Bandbreiten und Handyempfang – wird von mehr als zwei Dritteln (78 %) positiv bewertet. Mit den Kooperationspartnern vor Ort sind 74 Prozent zufrieden – im Gegensatz zum letzten Jahr mit 55 Prozent. Besonders hoch ist die Leistungsfähigkeit laut den befragten Betrieben in Wien (90 %), Tirol (85 %) und Vorarlberger (83 %) – klares Schlusslicht ist das Burgenland (64 %).
Die digitale Infrastruktur in Österreich hat den Corona-Stresstest grundsätzlich sehr gut bewältigt. Trotzdem von einem Tag auf den anderen quasi das ganze Land auf digitale Zusammenarbeit umgestellt hat, gab es keine größeren Probleme oder Leistungseinbrüche. Das ist ein positiver Befund. Allerdings braucht die zunehmende digitale Vernetzung von Menschen und Maschinen eine laufende Weiterentwicklung des Netzes, insbesondere durch den Glasfaserausbau und das Forcieren von 5G. Da 5G die Grundlage für zahlreiche technologische Weiterentwicklungen wie beispielsweise in den Bereichen Internet of Things oder Autonomes Fahren ist, hängt die Wettbewerbsfähigkeit Österreichs maßgeblich davon ab, diese Pläne konsequent weiterzuverfolgen und umzusetzen. Nach der Coronakrise mehr denn je.