Der Fachkräftemangel ist 2021 in beinahe allen Teilen der Wirtschaft zu spüren. Besonders stark davon betroffen ist jedoch die Tourismusbranche, gefolgt vom Energiesektor bzw. der Transportwirtschaft und dem Handel.
Der Aufschwung nach der Krise führt bereits zu wieder gut gefüllten Auftragsbüchern österreichischer Unternehmen, wird jedoch durch den Fachkräfte- und Rohstoffmangel erheblich gebremst, da Unternehmen zwar zusätzliche Stellen schaffen wollen, jedoch die dafür geeigneten Fachkräfte mit entsprechender Qualifikation nicht finden.
Einstellungsbereitschaft steigt nach drei Jahren mit Rückgang wieder
Nach einem Rückgang der Einstellungsbereitschaft in den letzten drei Jahren, planen Österreichs Unternehmer:innen in diesem Jahr wieder mehr Neuanstellungen. Mehr als jedes vierte Unternehmen (26 %) plant, im kommenden Halbjahr zusätzliche Fachkräfte einzustellen – Anfang 2021 war das nur bei jedem fünften Unternehmen (20 %) der Fall. Positiv zu vermerken ist auch, dass nur 5 Prozent der Unternehmen planen, Stellen zu streichen – so wenige wie seit vier Jahren nicht mehr. Damit befindet sich die Beschäftigungsdynamik wieder auf demselben Niveau wie vor dem Ausbruch der Coronapandemie.
Die meisten neuen Stellen wollen Unternehmen in Oberösterreich (33 %), Vorarlberg (30 %) und Niederösterreich (29 %) schaffen. Am wenigsten neue Arbeitsplätze haben Unternehmer:innen im Burgenland (10 %) geplant.
Der Fachkräftemangel wird durch die hohe Einstellungsbereitschaft nicht abgemildert – im Gegenteil, denn im Zuge des erwarteten Booms nach der Coronakrise wird der Bedarf an Top-Mitarbeiter:innen nochmal stark ansteigen und es wird noch schwieriger werden, qualifizierte Mitarbeitende für sich zu gewinnen und zu halten. Österreichs Unternehmen wissen das jedoch und planen langfristig.
Fachkräftemangel verursacht bei 39 Prozent der Unternehmen Umsatzeinbußen
In Österreich bedeutet der Fachkräftemangel eine enorme Herausforderung für die Wirtschaft und wirkt sich bei fast vier von zehn Unternehmen (39 %) der Betriebe negativ auf den Umsatz aus, jeder Zehnte leidet sogar unter erheblichen Umsatzeinbußen von mehr als fünf Prozent. Besonders die Baubranche, Industrie und Gesundheitsbranche sind betroffen.