Die Unternehmergeschwister
Mit ihrem 2016 gegründeten Unternehmen Unverschwendet kämpfen die Geschwister Cornelia und Andreas Diesenreiter dafür, dass weniger Obst und Gemüse weggeworfen wird. Sie verarbeiten überschüssige oder schwer verkaufbare Früchte zu Marmelade, Chutney, Sirup und mehr und verkaufen diese weiter. Die gelernte Köchin Cornelia Diesenreiter studierte Recht und Wirtschaft, Umwelt- und Bioressourcenmanagement sowie Design and Innovation for Sustainability. Andreas Diesenreiter absolvierte an der FH Salzburg das Studium Multimedia Art. Cornelia nahm im Rahmen ihres Studiums bei einem Zero-Waste-Projekt an einer Restmüllanalyse teil. Sie musste schockiert feststellen, dass von 1,5 Tonnen Restmüll 400 Kilogramm teilweise noch einwandfreie Lebensmittel waren. Da es in Österreich keine Jobs im Bereich Lebensmittelabfallvermeidung gab, entwickelte sie gemeinsam mit ihrem Bruder die Idee zu Unverschwendet.
Unternehmerische Leistung und Geschäftsentwicklung
2017 hat das Geschwisterpaar noch die gesamte Wertschöpfungskette selbst verantwortet: Sie ernteten und stellten alle Produkte selbst her. 2018 haben sie die Feinkostproduktion ausgelagert, um sich voll auf die weiteren strategischen Schritte zu konzentrieren. Unverschwendet entwickelte eine Datenbank, um die Überschüsse planbar zu machen und sie über eine „Überschussbörse“ regional an die Gastronomie und Großküchen zu verteilen. Zusätzlich arbeiten sie mit großen Partnerbetrieben daran, wie sie gemeinsam mit Lebensmittelproduzenten die Überschüsse in ihrer eigenen Produktion verwenden können. 2019 wurde das Einzelunternehmen in die Unverschwendet GmbH eingebracht, an der die Geschwister jeweils 50 Prozent halten.
Innovationskraft
Die beiden Geschwister möchten ihrer Philosophie folgend nachhaltige gesellschaftliche Veränderungen anstoßen und die Lebensmittelabfallvermeidung so gut wie möglich unterstützen. Die Feinkostproduktion und auch die Überschussbörse werden als erste Schritte zur großen „Unverschwendung“ gesehen. Cornelia und Andreas Diesenreiter wollen neue Wege finden, wie „Unverschwendung“ in Zukunft funktionieren kann, auch auf EU-weiter Ebene. 2019 organisierte Unverschwendet in Österreich erstmals eine Konferenz zur Problemlösung von Lebensmittelabfällen in der Landwirtschaft mit einer Patenschaft des Bundesministeriums für Nachhaltigkeit und Tourismus und der Landwirtschaftskammer Österreich.
Zukunftsfähigkeit
Für die Zukunft wollen die beiden Entrepreneure in Österreich die erste Anlaufstelle für Überschüsse von frischem Obst und Gemüse sein. Sie möchten die Landwirtschaft, Industrie und Gastronomie für das Thema der Ernährungssouveränität sensibilisieren und die Wichtigkeit hervorheben. Die Bewusstseinsbildung in der breiten Bevölkerung, die Unterstützung der österreichischen Landwirtschaft und so viel Obst und Gemüse wie möglich zu retten, das alles treibt Cornelia und Andreas Diesenreiter an.