Die internationale EY-Organisation besteht aus den Mitgliedsunternehmen von Ernst & Young Global Limited (EYG). Jedes EYG-Mitgliedsunternehmen ist rechtlich selbstständig und unabhängig und haftet nicht für das Handeln und Unterlassen der jeweils anderen Mitgliedsunternehmen. Ernst & Young Limited ist ein Schweizer Unternehmen mit Sitz in der Schweiz, das Dienstleistungen für Kunden in der Schweiz erbringt.
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Die Auswirkungen des LDTRs sind kontrovers diskutiert und es ist oftmals schwierig, einen direkten Zusammenhang zwischen dem Gesetz und allfälligen Auswirkungen herzustellen. Es gibt jedoch einige Ansatzpunkte, bei denen sich die Stadt Genf von vergleichbaren Schweizer Städten ohne kantonale Mietregulation unterscheidet.
In einem Vergleich von Angebots- und Bestandesmieten (Fussnote 2) aus dem Jahre 2023 (Fussnote 3) wurde aufgezeigt, dass Genf mit 33.5% im Vergleich zu Zürich (18.1%), Basel (6.8%) oder Lausanne (13.5%) eine deutlich höhere Mietpreisdisparität aufweist. Während Bestandesmieten «nur» 279 CHF/m2a ausweisen, ist die durchschnittliche Angebotsmiete in Genf mit 372 CHF/m2a die teuerste der fünf grössten Schweizer Städte. Eine direkte Konsequenz dieser bedeutenden Differenz spiegelt sich in der verlängerten durchschnittlichen Mietdauer wider, die in Genf bei 13.7 Jahren liegt. Im Vergleich dazu weisen Zürich und Basel mit einer durchschnittlichen Mietdauer von 8.8 bzw. 8.7 Jahren einen deutlich niedrigeren Wert auf. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das LDTR bei Bestandesmieten zu greifen scheint, allerdings auf Kosten der Angebotsmieten, die überdurchschnittlich hoch sind, was dazu führt, dass Mieter länger in ihren Wohnungen bleiben, als sie es eigentlich müssten (Lock-in-Effekt).
Ein häufig genannter Nebeneffekt von Mietregulierungen ist die verringerte Renovierungstätigkeit der Eigentümer. Dies liegt daran, dass sie aufgrund der gesetzlichen Bestimmungen nicht oder nur teilweise in der Lage sind, die Kosten für Sanierungen auf die Mieter umzulegen, was ihre ökonomischen Interessen mindert. Eine Analyse (Fussnote 4) basierend auf der grössten Bauobjektdatenbank der Schweiz scheint diesen Trend in Genf jedoch nicht unbedingt zu bestätigen. Aufgrund der Renovationsprojekte von 2010-2022 stellt Genf keinen signifikanten Rückstand der Renovierungstätigkeit im Vergleich zu anderen Schweizer Städten fest, jedoch eine andere Herangehensweise (Tabelle 2). Um Mietbeschränkungen für ganze Gebäude zu umgehen, scheinen sich Vermieter für Renovierungen von Wohnung zu Wohnung zu entscheiden, was zu kleineren (Fussnote 5) und zahlreicheren Projekten führt als in vergleichbaren Städten. Dieser alternative Renovierungsansatz ist aus der Perspektive des Eigentümers oft weniger effizient und rentabel als eine Totalsanierung oder ein Ersatzneubau, ermöglicht jedoch eine schrittweise Erneuerung des Gebäudebestands im Einklang mit den geltenden Gesetzen. Es ist dabei anzunehmen, dass die Mieten nach Ablauf der vorgeschriebenen Frist auf das Marktniveau angehoben werden.