Pressemitteilung
13 Dez. 2023 

Schweizer Konsumentinnen und Konsumenten geben für Weihnachtsgeschenke deutlich weniger Geld aus

  • Schweizer Konsumentinnen und Konsumenten geben in diesem Jahr im Durchschnitt 282 Schweizer Franken aus – das sind über 20 Prozent weniger als im Vorjahr
  • Fast 60 Prozent der Befragten geben an, dass sie wegen Inflation und Energiepreisen die Ausgaben für Weihnachtsgeschenke «leicht» oder sogar «deutlich» reduzieren
  •  Online-Shopping gewinnt weiter an Boden: Erwarteter Marktanteil steigt von 38 auf 41 Prozent und 57 Prozent lassen sich im Internet inspirieren
  • Für 63 Prozent ist Nachhaltigkeit auch bei Weihnachtseinkäufen wichtig - unabhängig von Alter und Einkommen

Zürich, 13. Dezember 2023 – Die für Weihnachtsgeschenke vorgesehenen Ausgaben erreichten im Vorjahr einen Rekordwert von durchschnittlich 343 Schweizer Franken pro Kopf. Für 2023 ist die Höhe dieser Ausgaben deutlich zurückgegangen. So geben Konsumentinnen und Konsumenten in der Schweiz durchschnittlich noch 282 Franken für Geschenke aus – das entspricht einem Rückgang von 22 Prozent. Das Budget für Weihnachtsgeschenke sank bei Männern von 375 Franken im letzten Jahr auf noch 304 Franken und bei Frauen von 309 Franken auf noch 266 Franken für die anstehenden Weihnachten.

Fast 60 Prozent der befragten Konsumentinnen und Konsumenten in der Schweiz geben an, dass sie angesichts der Inflation und hoher Energiekosten die Ausgaben für Weihnachtsgeschenke in diesem Jahr «leicht» oder sogar «deutlich» reduzieren werden. Besonders Frauen bekunden ihre Sparabsichten: Bei Konsumentinnen liegt der Anteil derer, die ihre Ausgaben für Weihnachtsgeschenke angesichts der herausfordernden wirtschaftlichen Bedingungen reduzieren wollen, mit 61 Prozent deutlich höher als bei Männern (55 Prozent). André Bieri, Markets Leader Switzerland bei EY in der Schweiz ordnet ein: «Letztes Jahr war für viele Konsumentinnen und Konsumenten wohl noch ein Nachholjahr aufgrund Corona. Die noch vorhandenen Ersparnisse wurden genutzt, um sich etwas zu gönnen. Nach einer schwachen Lohnrunde, einer erneut signifikanten Erhöhung der Krankenkassenprämien und einer zweiten Erhöhung des Referenzzinssatzes mit entsprechenden Auswirkungen auf Mieten sind die Aussichten für 2024 eingetrübt und führen zu einem verzögerten Inflationseffekt. Weiter ist die geopolitische Situation weiterhin sehr angespannt und führt zu weiterer Verunsicherung.»

Die Reduktion der Weihnachtsausgaben ist generationenübergreifend festzustellen: Am wenigsten beeindruckt zeigen sich die Befragten im Alter von bis zu 35 Jahren. Sie wollen 13 Prozent weniger Geld in die Hand nehmen als letztes Jahr. Alle anderen Alterskategorien planen mit einem zwischen 19 und 23 Prozent geringeren Weihnachtsbudget. Auch im Hinblick auf das generelle Einkaufsverhalten – und damit über die Weihnachtseinkäufe hinaus – ist ein dämpfender Effekt der Inflation festzustellen: Nur gerade 17 Prozent der Konsumentinnen und Konsumenten geben an, dass sie trotz Inflation ihre generellen Einkäufe nicht reduzieren. Bieri sagt: «Die Inflation ist definitiv in der breiten Bevölkerung angekommen. Die Konsumenten haben seit Erhebung unserer Umfrage inflationsbereinigt noch nie so tiefe Ausgaben geplant. Es ist somit zu erwarten, dass die Auswirkungen dieser nachlassenden Binnennachfrage noch Auswirkungen auf die gesamte Wirtschaft haben wird.»

Das sind die Ergebnisse der jährlichen EY Weihnachtsumfrage des Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmens EY in der Schweiz. Für die Studie wurden im November und Dezember über 600 erwachsene Konsumenten in der Schweiz befragt. Der Befragungszeitraum der Umfrage deckt auch den «Black Friday» und den «Cyber Monday» ab.

Die häufigsten Geschenke unter dem Weihnachtsbaum

Die den beliebtesten Geschenken belegen auch in diesem Jahr wieder bekannten Kategorien die vorderen Plätze: Geschenkgutscheine/Geld sind nach wie vor das beliebteste Weihnachtsgeschenk in der Schweiz mit 37 Prozent (Vorjahr: 41 Prozent). Auf Platz zwei liegen die Spielwaren mit 36 Prozent (2022: 38 Prozent), gefolgt von Lebensmitteln/Süsswaren mit 34 Prozent (2022: 34 Prozent). Auf den weiteren Plätzen liegen Kleidung (31 Prozent), Bücher (23 Prozent) und Kosmetika (18 Prozent).

«Diese Rangierung bestätigt den Trend der letzten Jahre, dass nützliche und nachhaltige Geschenke gemacht werden, beziehungsweise Gegenstände für den Alltagsgebrauch und ohnehin notwendige Anschaffungen verschenkt werden. Beim Nachwuchs wird auch bei finanziellen Herausforderungen am wenigsten gespart», sagt Bieri.

Die mit Abstand höchsten Summen investieren Konsumentinnen und Konsumenten in der Schweiz auch in diesem Jahr wieder in Geschenkgutscheine und in Spielwaren: Im Durchschnitt sollen die Ausgaben hierfür bei 48 Franken (Geschenkgutscheine/Geld) beziehungsweise bei 46 Franken (Spielwaren) liegen. Auf den Rängen drei und vier folgen Lebensmittel/Süsswaren (34 Franken) und Kleidung (31 Franken). Die stärksten Budgetkürzungen gegenüber 2022 soll es in den Bereichen Smartphone/Tablet/Wearables (minus 61 Prozent) und Reisen (minus 39 Prozent) geben. Aber auch in den Kategorien Unterhaltungselektronik, CDs/DVDs, Schmuck, Einrichtungsgegenstände, gedruckte Bücher und E-Books betragen die Rückgänge gegenüber dem Vorjahr jeweils mehr als 30 Prozent.

Frauen planen im laufenden Weihnachtsgeschäft im Durchschnitt deutlich höhere Ausgaben für gedruckte Bücher, Einrichtungsgegenstände und Kosmetika als Männer, während Männer 2023 deutlich mehr Geld in Lebensmittel/Süsswaren, Unterhaltungselektronik, Computer und Smartphones/Tablets/Wearables investieren als Frauen.

Blick auf die einzelnen Geschenkbudgets

Die meisten befragten Konsumenten (22 Prozent) wollen zwischen 101 und 200 Franken für Geschenke ausgeben. 16 Prozent budgetieren zwischen 50 und 100 Franken für ihre Besorgungen, 15 Prozent reservieren sich zwischen 201 und 250 Franken und 14 Prozent möchten 301 bis 500 Franken für Geschenke ausgeben.

Gesamthaft betrachtet, wollen 80 Prozent der Befragten zwischen 50 bis 500 Franken ausgeben, nur gerade 7 Prozent haben nicht mehr als 50 Franken in der Tasche für Geschenke. Nur 13 Prozent der Befragten wollen mehr als 500 Franken ausgeben – vor einem Jahr lag dieser Anteil noch bei 20 Prozent der Schweizer Konsumentinnen und Konsumenten. Ganze 3 Prozent planen, mehr als 1000 Franken auszugeben.

Online-Handel dominiert auch weiterhin

Mit Blick auf die Vertriebskanäle zeigt sich eine seit Jahren bekannte Entwicklung: Der Online-Handel dominiert nach wie vor mit einem erwarteten Marktanteil von 41 Prozent (Vorjahr: 38 Prozent), gefolgt von Einkaufszentren und Fachgeschäften mit einem erwarteten Marktanteil von jeweils 23 Prozent. Schweizer Konsumenten beabsichtigen 116 Franken im Online-Handel auszugeben (Vorjahr: 131 Franken). In Einkaufszentren und Fachgeschäften wollen die Befragten 66, beziehungsweise 64 Franken ausgeben. Beide Einkaufskanäle haben einen deutlichen Rückgang dieser geplanten Ausgaben zu verzeichnen. André Bieri sagt: «Zeit ist ein wichtiger Faktor für die Einkäufe. Die Topkategorien von Geschenken lassen sich sehr einfach und ohne Einkaufserlebnis Online bestellen. Weiter dürften auch Social Media wie TikTok und Instagram einen positiven Einfluss auf das Online-Geschäft insbesondere der jüngeren Generation haben.»

Für den Einkauf per Internet sprechen laut den Befragten die folgenden Aspekte: 24-Stunden-Service (68 Prozent), keine überfüllten Innenstädte (59 Prozent), die grössere Auswahl (54 Prozent) und günstigere Preise (29 Prozent). Dem gegenüber brilliert der Einzelhandel laut den Konsumenten damit, dass die Produkte besser beurteilt werden können (75 Prozent), es keine Versandkosten gibt (65 Prozent), Produkte direkt verfügbar sind (64 Prozent) und gute Beratung angeboten wird (57 Prozent).

Nachhaltigkeit weiter wichtig bei Einkäufen

Das Interesse und die Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsaspekten, ist gegenüber 2022 leicht gestiegen. 63 Prozent der Konsumentinnen und Konsumenten in der Schweiz geben an, dass für sie in diesem Jahr Nachhaltigkeitsaspekte beim Schenken und beim Feiern des Weihnachtsfestes zumindest eine geringe Rolle spielen (Vorjahr: 59 Prozent), für 18 Prozent der Befragten spielt die Nachhaltigkeit nach eigenen Angaben sogar eine grosse Rolle (Vorjahr: 12 Prozent). Frauen (67 Prozent) berücksichtigen Nachhaltigkeitsaspekte dabei deutlich häufiger als Männer (57 Prozent). Interessant dabei ist, dass je älter die Befragten sind, desto wichtiger werden Nachhaltigkeitsaspekte. Spitzenreiter sind dabei Konsumenten im Alter von 66 Jahr und älter. Für 69 Prozent dieser Alterskategorie spielt Nachhaltigkeit eine Rolle. Die geringste Rolle spielt die Nachhaltigkeit für Befragte im Alter von unter 35 Jahren; es sind aber noch immer 60 Prozent. Mit Blick auf das konkrete Verhalten zeigt sich, dass der regionale Einkauf auf Platz ein liegt. 36 Prozent der Konsumenten in der Schweiz geben an, darauf zu achten. Darauf folgt das Reduzieren, beziehungsweise Verzichten auf Geschenkpapier (29 Prozent), und ganze 25 Prozent achten bei der Wahl der Geschenke selbst auf Nachhaltigkeit.


Über die globale EY-Organisation

Die globale EY-Organisation ist eine Marktführerin in der Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung, Transaktionsberatung und Rechtsberatung sowie in den Advisory Services. Wir fördern mit unserer Erfahrung, unserem Wissen und unseren Dienstleistungen weltweit die Zuversicht und die Vertrauensbildung in die Finanzmärkte und die Volkswirtschaften. Für diese Herausforderung sind wir dank gut ausgebildeter Mitarbeitender, starker Teams sowie ausgezeichneter Dienstleistungen und Kundenbeziehungen bestens gerüstet. Building a better working world: Unser globales Versprechen ist es, gewinnbringend den Fortschritt voranzutreiben – für unsere Mitarbeitenden, unsere Kunden und die Gesellschaft.

Die globale EY-Organisation besteht aus den Mitgliedsunternehmen von Ernst & Young Global Limited (EYG). Jedes EYG-Mitgliedsunternehmen ist rechtlich selbstständig und unabhängig und haftet nicht für das Handeln und Unterlassen der jeweils anderen Mitgliedsunternehmen. Ernst & Young Global Limited ist eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung nach englischem Recht und erbringt keine Leistungen für Kunden. Weitere Informationen finden Sie auf unserer Website: www.ey.com.

Die EY-Organisation ist in der Schweiz durch die Ernst & Young AG, Basel, an zehn Standorten sowie in Liechtenstein durch die Ernst & Young AG, Vaduz, vertreten. «EY» und «wir» beziehen sich in dieser Publikation auf die Ernst & Young AG, Basel, ein Mitgliedsunternehmen von Ernst & Young Global Limited.