- 16 Schweizer Familienunternehmen schaffen es in die Top 500 und erzielen zusammen einen Umsatz von 235 Milliarden US-Dollar
- Das Ranking des Family Business Index 2023 wird von den USA mit 118 Familienunternehmen angeführt, gefolgt von Deutschland mit 78
- Mit Roche, Kühne + Nagel und Richemont schaffen es drei in der Schweiz ansässige Familienunternehmen in die Top 100
- Weltweit sind nur sechs Prozent der CEOs von Familienunternehmen weiblich
Zürich, 17. Januar 2023 - Die umsatzstärksten Familienunternehmen der Welt konnten ihren Umsatz im letzten Geschäftsjahr im Durchschnitt um 14 Prozent steigern – die Top Familienunternehmen in der Schweiz wuchsen im selben Umfang und legten im Durchschnitt um 15 Prozent zu. Zum Vergleich: Die asiatischen Unternehmen im Ranking steigerten ihren Umsatz um 21 Prozent, die nordamerikanischen um 12 Prozent.
Die USA stellen mit 118 die meisten Unternehmen in den Top 500, direkt vor Deutschland mit 78 Familienunternehmen. Gleichzeitig haben sieben der zehn grössten Familienunternehmen der Welt ihren Sitz in den Vereinigten Staaten – darunter der Einzelhändler Walmart auf Rang eins sowie die Holding Berkshire Hathaway auf Rang zwei.
Das sind Ergebnisse des Global Family Business Index, der in diesem Jahr zum fünften Mal gemeinsam von der Universität St. Gallen und EY in der Schweiz herausgegeben wird. Der Index listet die 500 umsatzstärksten Familienunternehmen weltweit auf, die seit mindestens zwei Generationen von einer Familie geführt werden.
16 Schweizer Familienunternehmen in den Top 500 der Welt
Im Verlauf der vergangenen zwei Jahre ist die Anzahl der Schweizer Vertreter unter den grössten 500 Familienunternehmen der Welt gleich geblieben – 16 in der Schweiz ansässige Familienunternehmen gehören zu den Top 500 weltweit. Dabei schaffen es folgende drei Unternehmen in die Top 100: Auf Platz 16 liegt Roche (2021: 16), auf Platz 45 Kühne + Nagel (2021: 66) und auf Platz 79 liegt Richemont (2021: 101).
Unter die Top 500 Familienunternehmen schaffen es weitere 13 Unternehmen, die ihren Sitz in der Schweiz haben: Tetra Laval International SA (Platz 114), Emil Frey Group (122), Liebherr-International SA (135), Schindler Holding Ltd (143), DKSH Holding AG (145), Swatch Group (238), Barry Callebaut AG (240), Firmenich International SA (372), AMAG Automobil- und Motoren AG (384), Omya AG (423), Stadler Rail (447), Bucher Industries AG (485) und Endress+Hauser AG (491). Diese 16 Familienunternehmen erzielen zusammen einen Umsatz von rund 235 Milliarden US-Dollar und beschäftigen rund 535‘000 Mitarbeitende. Sascha Stahl, Leiter Family Business bei EY in der Schweiz, ordnet ein: «Diese starke Positionierung im Ranking zeigt, welche Innovationskraft von Schweizer Familienunternehmen auch auf globalem Niveau ausgeht. Die meisten dieser Firmen haben sich zudem durch ausgesprochen expansive Geschäftsmodelle auch international etabliert.» Mit Blick auf die Pandemie ergänzt Stahl: «Es ist bemerkenswert, wie gut die Familienunternehmen im Allgemeinen durch die Pandemie gekommen sind. Das widerspiegelt sich auch bei den relativ geringen Fluktuation im Ranking.»
Thomas Zellweger, Professor am Lehrstuhl für Familienunternehmen der Universität St.Gallen, führt aus: «Mit nur 7 Prozent Neueintritten in diesem Jahr bleibt der Index stabil. Auffallend ist die wachsende Bedeutung Asiens und die Wirtschaftskraft, die diese Familienunternehmen aufweisen.» Nachdem im Family Business Index im Jahr 2015 nur 61 Unternehmen ihren Sitz in Asien hatten, sind es aktuell 79. Vor allem aber wuchsen diese Unternehmen überdurchschnittlich stark: Ihr Umsatz kletterte im Durchschnitt um 21 Prozent.
Nur sechs Prozent der CEOs weiblich
Nachholbedarf besteht weltweit beim Thema Vielfalt: Gerade einmal sechs Prozent der Unternehmenschefs sind Frauen, in Europa und Nordamerika liegt der Anteil weiblicher CEOs mit jeweils sieben Prozent geringfügig höher, in Asien mit vier Prozent sogar noch niedriger. Von den erfassten Familienunternehmen mit Sitz in der Schweiz wird keines von einer weiblichen CEO geführt. Sascha Stahl sagt: «In dieser Hinsicht findet bei den Unternehmen eine globale Entwicklung statt, die sich nicht in gleicher Weise bei den Familienunternehmen vollzieht. Bei Nachfolgeregelungen in Familienunternehmen setzen sich Frauen nicht im gleichen Mass an die Spitze durch wie in anderen Unternehmen.»
Über die Studie
Als Familienunternehmen wurden Unternehmen definiert, bei denen die Familie oder eine von der Familie initiierte Stiftung über mehr als 50 Prozent der Anteile und Stimmrechte verfügt. Börsennotierte Unternehmen wurden als Familienunternehmen gewertet, wenn die Familie mindestens 32 Prozent der Anteile und Stimmrechte hält. Daher sind in dem Index auch Grosskonzerne, an denen Unternehmerfamilien beteiligt sind, berücksichtigt.
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