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Bankenbarometer 2024 - Vertrauen


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Trotz eines herausfordernden Marktumfelds rechnen 96% der Schweizer Banken laut dem EY Bankenbarometer 2024 mit einer Steigerung ihrer operativen Ergebnisse.

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Überblick:

  • 96% Schweizer Banken blicken insgesamt auf einen erfolgreichen Geschäftsgang zurück und prognostizieren auch für die Zukunft wachsende Erträge.
  • Das Vertrauen in die Widerstandskraft des Immobilienmarktes und der KMU in der Schweiz bleibt gross.
  • Schweizer Banken setzen zunehmend auf künstliche Intelligenz und erweitern ihre Produktpalette im Bereich der Nachhaltigkeit.

Die Ergebnisse des EY Bankenbarometers 2024 spiegeln eine äusserst positive Stimmung unter den Schweizer Banken wider. Für das Jahr 2023 erwarten 96% der befragten Banken eine Steigerung der operativen Ergebnisse – dieser Rekordwert liegt 18 Prozentpunkte höher als im Vorjahr. Auch für die Zukunft prognostizieren sie wachsende Erträge, was ihr Vertrauen in ihre eigene Wertschöpfungskraft verdeutlicht. Diese Zuversicht ist bemerkenswert, insbesondere vor dem Hintergrund eines herausfordernden Umfelds, geprägt von geopolitischen Eskalationen, Bankenkonkursen, hartnäckiger Inflation und einer sich abkühlenden Konjunktur.

Wie die Banken die überdurchschnittlichen Gewinne der vergangenen zwei Jahre verwenden wollen, ist durchaus verschieden. Während die Retailbanken vor allem auf die Stärkung der Eigenmittel setzen, beabsichtigen die Vermögensverwaltungsbanken grösstenteils Investitionen in die Weiterentwicklung ihrer Geschäftsmodelle. Nur 8% der befragten Banken wollen in die Verbesserung des Kundennutzens investieren, was angesichts steigender Kundenerwartungen und der Erhöhung der Komplexität von Kundenanfragen erstaunt.


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Grosses Vertrauen in den Immobilienmarkt und die Resilienz der KMU

In der Vergangenheit gingen Zinserhöhungen häufig mit einem Rückgang der Immobilienpreise einher, doch davon ist der Schweizer Markt weit entfernt. Der Nachfrageüberhang im Immobilienmarkt, der auf eine stabile Nettozuwanderung und eine rückgängige Bautätigkeit zurückzuführen ist, scheint insbesondere die Preise im Wohnbausegment nach wie vor zu stützen.

Hohe Zinsen, tiefe Wertberichtigungen und die resiliente Schweizer Wirtschaft führen im Jahr 2023 zu Rekordergebnissen bei den befragten Banken

Die Schweizer Banken erwarten keine Trendwende und zeigen weiterhin grosses Vertrauen in den Immobilienmarkt: Nur 22% gehen von einem steigenden Wertberichtigungsbedarf für Wohnbaufinanzierungen aus (Vorjahr: 31%). Auch das Vertrauen in die Resilienz der Schweizer KMU steigt deutlich, mit nur noch 42% der Banken, die von steigenden Kreditausfällen in den kommenden Jahren ausgehen. Das sind 17 Prozentpunkte weniger als noch im Vorjahr.

 

Auswirkungen der Grossbankenübernahme

Die Notübernahme der Credit Suisse durch die UBS hat einen wichtigen Beitrag zur Stabilität der Finanzmärkte geleistet und das Vertrauen in den Schweizer Finanzplatz gestärkt, bringt aber auch Herausforderungen mit sich. Es wurde beispielsweise die Befürchtung laut, dass sich gerade im Firmenkundengeschäft eine Angebotslücke im Sinne einer Kreditverknappung auftun könnte. Kurzfristig ist nicht davon auszugehen, die Mehrheit der befragten Banken (66%) geht jedoch davon aus, dass es mittel- bis langfristig durchaus auch zu Anpassungen des Angebots im Firmenkundengeschäft kommen kann. Davon wären in erster Linie mittelgrosse Unternehmungen ohne direkten Zugang zum internationalen Kapitalmarkt betroffen.

Die Schweizer Banken erwarten ausserdem Verschärfungen der Finanzmarktregulierung, insbesondere Verschärfungen bei den Liquiditäts- und Eigenmittelvorschriften (62%, beziehungsweise 40%) sowie eine zusätzliche Aufsichtstätigkeit der FINMA (67%). Inwiefern sich so Vertrauen tatsächlich nachhaltig regulieren lässt, wird sich jedoch erst noch zeigen müssen.

 

Künstliche Intelligenz auf dem Vormarsch

Künstliche Intelligenz (KI) gewinnt in der Schweizer Finanzbranche an Bedeutung, wobei 82% der Banken angeben, sich mit dem Thema zu beschäftigen. Zwar gibt eine Mehrheit der Banken an, sich vorerst auf allgemeine Diskussionen zum Thema zu beschränken, jedoch ist bemerkenswert, dass immerhin ein Drittel der befragten Banken (32%) erste Anwendungsfälle ausgearbeitet oder bereits Pilotprojekte durchgeführt hat. Anwendungen von KI sind jedoch erst bei 6% der befragten Banken operativ im Einsatz. Die Banken sehen solche Anwendungsfälle primär in den Bereichen «Regulatory & Compliance» (54%) sowie in der Prozessautomatisierung (55%) und somit eher im Backoffice als in der Interaktion mit Kunden. Nur 20% der Banken ziehen nämlich zurzeit Anwendungsfälle im Bereich der Kunden- und Anlageberatung in Betracht.

Die Schweizer Banken erwarten keine Trendwende und zeigen weiterhin grosses Vertrauen in den Immobilienmarkt: Nur 22% gehen von einem steigenden Wertberichtigungsbedarf für Wohnbaufinanzierungen aus (Vorjahr: 31%). Auch das Vertrauen in die Resilienz der Schweizer KMU steigt deutlich, mit nur noch 42% der Banken, die von steigenden Kreditausfällen in den kommenden Jahren ausgehen. Das sind 17 Prozentpunkte weniger als noch im Vorjahr.

Schweizer Banken müssen sehr sorgfältig darauf achten, dass KI keine Risiken oder Probleme für ihr Institut mit sich bringt, insbesondere wenn es um Kundeninteraktionen, Risikomanagement und Compliance geht.

Nachhaltigkeit und Berichterstattung als wichtige Faktoren

Im Bereich der Nachhaltigkeit bauen die Schweizer Banken ihr Angebot aus, wobei 37% der Banken bereits ESG-Kriterien bei der Kreditvergabe anwenden und 35% beabsichtigen, dies in Zukunft zu tun.

Nachhaltigkeit und Berichterstattung
sieht in der Nachhaltigkeitsberichterstattung die grösste operative Herausforderung im Bereich der Nachhaltigkeit.

Können die Banken diese Versprechen nicht einhalten oder mangelt es an entsprechenden Nachweisen, riskieren sie Vorwürfe des Greenwashings. Obwohl rund zwei Drittel der befragten Banken darin nach wie vor in erster Linie ein Reputationsrisiko sehen, ist anzumerken, dass Aufsichtsbehörden in führenden Finanzplätzen immer vehementer und teilweise mit hohen Bussen gegen Greenwashing vorgehen.

Ab 2024 gilt es ernst – Banken müssen die Empfehlungen der TCFD umsetzen und Klimarisiken müssen in das Risikomanagement integriert werden.

Die Klimaberichterstattung stellt für den Grossteil der Schweizer Banken ab dem Geschäftsjahr 2024 eine weitere Herausforderung dar. Banken, die bestimmte Grössenkriterien erfüllen, müssen die Empfehlungen der «Task Force on Climate-related Financial Disclosures» (TCFD) in ihrer öffentlichen Berichterstattung umsetzen. Zusätzlich plant der Bundesrat, dass die gesetzlich vorgeschriebene Nachhaltigkeitsberichterstattung in Zukunft prüfungspflichtig werden soll.

Die Erstellung eines solchen überprüfbaren Berichts könnte für viele Banken ein grösseres Projekt werden. Ein Drittel der Banken betrachtet die Nachhaltigkeitsberichterstattung als die grösste operative Herausforderung im Bereich der Nachhaltigkeit.

Fazit

Der EY Bankenbarometer 2024 zeigt, dass Schweizer Banken die komplexen Herausforderungen des Jahres 2023 erfolgreich gemeistert haben und vertrauensvoll in die Zukunft blicken. Nun gilt es, die Weichen für die Zukunft zu stellen und in eine vorausschauende Weiterentwicklung zu investieren.

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