Zum ersten Mal seit Jahren wird somit der Fachkräftemangel vom ersten Platz verdrängt – 2020 gaben zwei Drittel (69 %) an, dass das fehlende Angebot an qualifizierten Bewerbern das größte Risiko für die Entwicklung des eigenen Unternehmens darstellt, heuer waren es nur mehr weniger als sechs von zehn (57 %). Die Sorge über einen wirtschaftlichen Abschwung hat sich hingegen stark erhöht: Während im Vorjahr 43 Prozent der KMU eine mögliche Rezession als potenzielles Risiko betrachteten, so sind es dieses Jahr bereits fast drei Viertel (71 %).
Bereits die letzten Jahre haben gezeigt, dass die mittelständische Unternehmenslandschaft an vielen Ecken und Enden kämpfen musste – Stichwort Digitalisierung. Die Corona-Pandemie war wirtschaftlich ein harter Schlag, viele Betriebe mussten von heute auf morgen umstrukturieren, Pläne über Bord werfen und schnell handeln – das hat auch eine starke Verschiebung der Risiken nach sich gezogen. Dennoch ist es wichtig, an die Post-Corona-Zeit zu denken und auch jetzt wichtige Faktoren wie den Klimawandel, Schutz der IT-Infrastruktur und den zunehmenden Wettbewerb nicht außer Acht zu lassen.
Beschäftigungsboom vorläufig gestoppt
Die Arbeitsplatzdynamik, also der Saldo aus “Stellen schaffen“ und „Stellen abbauen“, bleibt zwar positiv, wird im ersten Halbjahr 2021 jedoch voraussichtlich spürbar sinken. Vor einem Jahr lag die Anzahl der Unternehmen, die neue Stellen schaffen wollten, noch um 21 Prozent über dem Anteil derer, die Stellen abbauen wollten – dieser Wert hat sich inzwischen auf neun Prozent mehr als halbiert und ist somit am niedrigsten seit 2013. Konkret bedeutet das, dass nur noch jeder fünfte Betrieb (20 %) in den kommenden Monaten zusätzliche Mitarbeiter einstellen möchte. Zeitgleich plant jeder neunte Betrieb (11 %) Stellenstreichungen – so viele wie in den vergangenen drei Jahren nicht.