Digitales Österreich: gute Noten für Standort, aber Mangel an qualifiziertem Personal
Die heimischen Unternehmen sind aktuell mit der Standortpolitik in Österreich zufrieden. Zwei Drittel (63 %) der Unternehmen bewerten die Standortpolitik ihres Bundeslandes als positiv, im Vorjahr waren es 60 Prozent. Gute Noten gibt es auch für die Rahmenbedingungen für digitale Transformation: 62 Prozent bewerten den digitalen Standort Österreich positiv – ein Plus von sechs Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr (56%).
Vor allem die Leistungsfähigkeit der digitalen Infrastruktur – also der Zugang zu hohen Bandbreiten – wird von mehr als zwei Dritteln (68 %) positiv bewertet. Mit den Kooperationspartnern vor Ort sind 55 Prozent zufrieden.
Die digitale Infrastruktur ist Österreich ist absolut wettbewerbsfähig. Allerdings braucht die zunehmende digitale Vernetzung von Menschen und Maschinen eine laufende Weiterentwicklung des Netzes, insbesondere durch den Glasfaserausbau und das Forcieren von 5G. Es ist positiv, dass sich die Bundesregierung das Ziel gesetzt hat, Österreich zu einem 5G-Vorreiter zu machen. Da 5G die Grundlage für zahlreiche technologische Weiterentwicklungen wie beispielsweise in den Bereichen Internet of Things oder Autonomes Fahren ist, hängt die Wettbewerbsfähigkeit Österreichs maßgeblich davon ab, diese Pläne konsequent weiterzuverfolgen und umzusetzen. Nach der Coronakrise mehr denn je.
Die Verfügbarkeit von Fachkräften mit digitalen Kompetenzen am Standort Österreich ist hingegen eine Baustelle: Nur 26 Prozent finden ausreichend qualifizierte Mitarbeiter, fast die Hälfte (45%) nicht. Am stärksten spüren das Unternehmen im Westen Österreichs: Der Mangel an qualifiziertem Personal für Digitalisierungspläne ist in Vorarlberg (56%) und Tirol (49%) besonders groß. In Wien haben nur 24 Prozent der Unternehmen dieses Problem hingegen.
Wien und Tirol sind Hotspots der Digitalisierung
Im Bundesländer-Ranking liegen Unternehmen mit Sitz in Wien auch 2020 wieder vorne: 37 Prozent der Unternehmen in der Hauptstadt geben an, dass die Digitalisierung bereits jetzt sehr wichtig eigene Geschäftsmodell ist, für 43 Prozent ist sie wichtig. Auch in Tirol (36% sehr wichtig, 45% wichtig) und Salzburg (32% sehr wichtig, 52% wichtig) setzen Unternehmen bereits stark auf digitale Technologien. Am wenigsten verbreitet sind digitale Technologien bei Unternehmen im Burgenland (18% sehr wichtig, 47% wichtig) und Niederösterreich (18% sehr wichtig, 65% wichtig).
Kundenbeziehungen werden immer digitaler – Mobile stark auf dem Vormarsch
Für viele Unternehmen sind digitale Technologien ein fixer Bestandteil und fest im Produktionsprozess verankert. Speziell die Kundenbeziehungen werden immer stärker digital organisiert: 88 Prozent der heimischen Unternehmen nutzen digitale Technologien dafür – etwas mehr als 2019 (87%) und deutlich mehr als noch vor einem Jahr (76%). Auch der Einsatz von mobilen Endgeräten wie Smartphones und Tablets ist stark auf dem Vormarsch: 94 Prozent der heimischen Unternehmen setzen auf Mobile – dieser Anteil ist im Vergleich zu 2019 (91%) und 2018 (62%) stark gestiegen.